Bitcoin wird als Zahlungsmittel Randerscheinung bleiben
Die Digitalwährung Bitcoin hat einer Studie zufolge kaum Chancen, sich langfristig gegen klassische Währungen durchzusetzen.
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Aus makroökonomischer Sicht sei das Design der Kryptowährung nicht geeignet, um hierauf ein neues Geldsystem aufzubauen, heißt es in der Studie, die von der Privatbank Berenberg und dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) am Dienstag in Frankfurt vorgestellt wurde.
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Bislang werde der Bitcoin kaum vom Handel akzeptiert, stellten die Autoren fest. So seien es gerade mal 44 Geschäfte in der Bitcoin-Hochburg Berlin, die die Digitalwährung als Zahlungsmittel akzeptierten. Dabei sei es vor allem die nach wie vor hohe Volatilität, die ein schwerwiegendes Problem darstelle. "Es ist keine Seltenheit, dass die Bitcoin-Kurse innerhalb eines Tages um mehr als 10 Prozent schwanken." Für Konsumenten und Unternehmen bedeute das ein gleichsam hohes Risiko. "So lange das so bleibt, besteht von beiden Seiten des Marktes kein Interesse, Bitcoins zu akzeptieren oder auszugeben", sagte Berenberg-Volkswirt Jörn Quitzau.
Zwar stellt der zugrundeliegende Algorithmus bei der Schöpfung von Bitcoins sicher, dass die maximale Geldmenge auf 21 Millionen Einheiten beschränkt ist. Eine Garantie für einen langfristigen Aufwärtstrend gebe es dadurch aber nicht. Denn theoretisch könnten immer neue Digitalwährungen geschaffen werden. Schon jetzt existieren rund 870 verschiedene Kryptowährungen mit einem aktuellen Gesamtwert von über 112 Milliarden US-Dollar. Die Absturzgefahr für den Bitcoin sei angesichts dieser starken Konkurrenz immens.
"Manche von uns geäußerte Kritik mag sich auflösen, wenn die Digitalwährungen erst einmal aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind", räumten die Autoren ein. Der dahinterliegenden Technik - der sogenannten Blockchain - sprechen sie in jedem Fall ein hohes Zukunftspotential mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten zu.
"Blockchain wird sich nicht nur im Bereich der Finanzmärkte, sondern auch weitergehend in der Wirtschaft durchsetzen", sagte der Ökonom Henning Vöpel vom HWWI. Das, was bisher der Mensch erledige, werde in Sekunden von Rechnern abgearbeitet, fehlerfrei und lückenlos nachweisbar. Unter Blockchain versteht man eine große Datenbank, die nicht auf einem einzigen Server liegt, sondern dezentral auf viele Rechner verteilt ist - und jeder Teilnehmer hat im Prinzip die gleichen Zugriffsrechte.
"Ein Investment in Bitcoin ist bis auf Weiteres trotzdem eher als Wette denn als Geldanlage einzustufen", sagte Quitzau. Den bisherigen Preisanstieg halten die Experten für spekulativ übertrieben, auch wenn es bislang noch keine vorhersehbare Grenze nach oben gebe. "Die Preisentwicklung lebt von der Euphorie der Anleger", so Quitzau. Seit Beginn des Jahres hat sich der Wert eines Bitcoin fast verdreifacht. An einigen Börsen knackte er zuletzt die 3000-Dollar-Marke./kro/das/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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