Bitcoin-Entwickler mit starken Vorwürfen gegen Ethereum-Gründer Buterin
Ein Problem, das sich bei vielen Kryptowährungen stellt, ist die Skalierbarkeit. Bei Ethereum war laut Aussagen eines Mitentwicklers von Anfang an bekannt, dass die Skalierbarkeit nicht gegeben ist. Bitcoin-Entwickler Jimmy Song macht ihm und Vitalik Buterin nun schwere Vorwürfe.
Werte in diesem Artikel
• Mehrere Ethereum-Forks geplant
• Ethereum 1.0: Problem der Skalierbarkeit von Anfang an bekannt
• Jimmy Song: Vitalik Buterin und Kollege sind "Single Points of Failure"
Im Bereich der Kryptowährungen bedeutet der Begriff Skalierbarkeit, dass sich die zugrundeliegende Blockchain, auf der die Transaktionen festgeschrieben werden, dynamisch an steigende Nutzerzahlen und wachsende Anforderungen anpasst. Da so gut wie alle Kryptowährungen dem kommerziellen Gedanken folgen und möglichst viele Nutzer gewinnen wollen, sollte es eigentlich das Ziel der Coin-Gründer sein, dass die Skalierbarkeit auf jeden Fall gegeben ist. Bei Ethereum war dies wohl nicht der Fall. Der Bitcoin-Entwickler Jimmy Song zeigt sich deshalb enttäuscht und macht dem Ethereum-Gründer Vitalik Buterin und seinem Kollegen Joe Lubin Vorhaltungen.
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Ethereum schwächelt
Mit einer Marktkapitalisierung von um die 19 Millionen US-Dollar ist Ethereum nach dem Bitcoin die zweitgrößte Kryptowährung überhaupt. Doch aktuell steht die Währung immer mehr in der Kritik. Seit ihrem letzten 52-Wochen-Hoch Ende Juli hat sie über 50 Prozent an Wert verloren und dümpelt deutlich unter der 200-US-Dollar-Marke herum.
Die Entwickler planen derzeit mehrere Forks, also Abspaltungen der eigentlichen Kryptowährungen. Istanbul, Berlin und London sollen sie heißen und natürlich Serenity, der Fork, der wohl am meisten Potenzial haben könnte. In einem Interview, das sich unter anderem um die Forks drehte, gaben Lubin und Buterin nun preis, dass bereits zum Zeitpunkt des ICOs von Ethereum bekannt war, dass Probleme mit der Skalierbarkeit bestehen.
Ethereum 1.0 nur Prototyp, der nicht skalierbar ist
Lubin erklärte in diesem Zusammenhang, dass Serenity kein sich stark unterscheidender Fork von Ethereum sein wird, sondern vielmehr ein Update, eine Art Ethereum 2.0, bei dem bestehende Probleme gelöst werden können. Ethereum 1.0 sei nur ein "Prototyp" gewesen: "Es war ein unmögliches Projekt, das wir auf die Beine stellen wollten. Wir mussten etwas herausbringen, von dem wir wussten, dass es nicht skalierbar sein wird", so die Worte Lubins, Buterin nickt daraufhin, wie im Video des Interviews zu sehen ist.
ICO prospectus: "Build scalable apps on Ethereum."
- grubles (@notgrubles) 20. September 2019
Mod: "Youre saying the concept of launching something that doesn't scale then rebuilding it as something thats scalable was part of initial the plan."
Lubin: "We knew it wasn't going to be scalable for sure."
Vitalik: nods pic.twitter.com/MBSFkQeugj
Der Skandal daran: In ihrem Whitepaper und allen weiteren Vorstellungen zum ICO von Ethereum verschwiegen die Gründer diesen Makel der Kryptowährung und gaben stattdessen an, dass die Skalierbarkeit ihres Coins gegeben sei. So wurde Ethereum gar mit dem Slogan "build scalable apps on Ethereum" - baue skalierbare Apps mit Ethereum - angepriesen.
Storyline hinter Ethereum immer wieder verändert
Genau das kritisiert der Bitcoin-Entwickler Jimmy Song nun stark. Auf dem Youtube-Kanal von Tone Vays unterhält er sich mit dem Youtuber über die Entwicklungen in der Kryptowelt, unter anderem auch über die Aussagen der beiden Ethereum-Entwickler. Was ihn auch stört: Die Köpfe hinter Ethereum würden die Geschichte um die Entwicklung immer nach ihrem Gusto verändern.
Dies passiere alle paar Wochen. Am Anfang sei es laut ihren Aussagen bei ihrer Blockchain und dem Coin vor allem um Smart Contracts gegangen, das System sei vom Proof-of-Stake-Ansatz zum Proof-of-Work-Ansatz umgeschwenkt, dann hätte sich Ethereum als eine Art Verteidigungsplattform präsentiert, aktuell gehe es vorrangig um Geld "und es wird auch in Zukunft wieder etwas Anderes sein, sie werden die Storyline weiter verändern". Dies hätten sie getan, um mehr Leute von ihrem Projekt zu überzeugen und zum Investieren zu bringen.
Buterin und Lubin "Single Points of Failure"
"Das ist, was zentralisierte Player machen können, sie können die Geschichte ändern und alle glauben ihnen, weil sie zentralisiert sind." Song geht sogar noch weiter und nennt Lubin und Buterin die "Single Points of Failure", ein Begriff, der in einem technischen System den Bestandteil beschreibt, der zum Ausfall des gesamten Systems führen kann.
Die Anschuldigungen von Song gegenüber Ethereum sind nicht die ersten gegen den Altcoin. Bereits im letzten Jahr bezeichnete der Bitcoin-Entwickler die Ethereum-Blockchain als eine Plattform für Betrüger und als amateurhaft. Dass die Ethereum-Entwickler das Problem der Skalierbarkeit von Anfang an kannten, aber Gegenteiliges behaupteten, ist nicht die feine englische Art. Ether-Fans können jedoch darauf hoffen, dass die bestehenden Probleme mit den Forks beigelegt werden könnten.
Redaktion finanzen.net
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