Experten warnen: Warum Investoren die Euro-Rally mit Vorsicht genießen sollten
Die EZB hat dem Euro in dieser Woche kräftig Rückenwind verliehen. Doch Analysten warnen: Eine Rally der Europäischen Gemeinschaftswährung könnte andere Gründe haben, als gedacht.
Werte in diesem Artikel
Am 14. Juni kommen die Notenbanker der Europäischen Zentralbank zu ihrer nächsten turnusmäßigen Sitzung zusammen. Während die letzten Zusammenkünfte der Währungshüter weitgehend im Rahmen der Markterwartungen verlaufen waren, könnte die nächste Sitzung tatsächlich erstmals seit längerem wieder Bewegung in die Geldpolitik der EZB bringen.
Handeln Sie Währungspaare wie CNY/EUR mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.
Diskussion über Anleihenkaufprogramm
Der Chefvolkswirt der EZB, Peter Praet, hatte in einer Rede in Berlin eine Diskussion über die Fortsetzung des Anleihekaufprogramms angekündigt. Es sei klar, dass man die weitere Entwicklung der Anleihekäufe prüfen müsse, sagte er. Zuletzt hatte die Europäische Zentralbank eine Fortsetzung der Anleihenkäufe bis mindestens September signalisiert, jeden Monat erwirbt die EZB Anleihen im Volumen von 30 Milliarden Euro, hatte sich eine mögliche Verlängerung des Programmes aber stets offengehalten. Während viele Ökonomen eine Fortsetzung der Käufe in verringertem Volumen erwarten, hat sich Bundesbankpräsident Jens Weidmann schon seit längerer Zeit für eine Diskussion über ein Ende der Anleihenkäufe ausgesprochen.
Ein sofortiges Ende der quantitativen Lockerung dürfte allerdings kaum zu erwarten sein, die Ankündigung einer Diskussion über das Thema reichte aber aus, um der Europäischen Gemeinschaftswährung kräftig auf die Sprünge zu helfen. Der Euro übersprang die Marke von 1,18 US-Dollar und hat seit Wochenbeginn damit knapp zwei US-Cent zugelegt.
Analysten sehen Rally skeptisch
Doch Alessio de Longis, Portfoliomanager und Makrostratege bei Oppenheimer, warnt vor einem anhaltenden Euro-Anstieg. "Die Reaktion im Euro war ein bisschen heftig, aber ich denke das war eine Reflexion dessen, wie sich die Anleger positioniert haben", so der Experte. Der Euro sei von 1,25 US-Dollar auf 1,18 gefallen, als die Wirtschaftsdaten auf schwächeres Wachstum hindeuteten und dann auf 1,15 US-Dollar wegen des politischen Dramas in Italien. Die Nachrichten von Seiten der EZB würden nun die passende Ausrede liefern, um einige Short-Positionen zu schließen, vermutet de Longis weiter. Es könne also einfach zu viele Wetten auf den fallenden Euro gegeben haben.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Elena Schweitzer / Shutterstock.com, Denis Vrublevski / Shutterstock.com