Schwelle zu neuem Zeitalter

Ex-Starbucks-Chef Schultz: Bitcoin hat keine Zukunft - Kryptowährungen dagegen schon

05.02.18 07:45 Uhr

Ex-Starbucks-Chef Schultz: Bitcoin hat keine Zukunft - Kryptowährungen dagegen schon | finanzen.net

Obwohl die Kryptowährung Bitcoin in aller Mund ist, ist sie bislang nicht wirklich im täglichen Leben angekommen.

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Wer die Digitalwährung in einer ihrer Hauptfunktionen - nämlich als Zahlungsmittel - einsetzen will, findet nur ein paar Unternehmen, die sie auch akzeptieren. Laut dem ehemaligen Starbucks-Chef Howard Schultz wird das wohl auch in Zukunft so bleiben.

Bitcoin als Zahlungsmittel ungeeignet

"Ich glaube nicht, dass Bitcoin jetzt oder in Zukunft ein Zahlungsmittel sein wird", sagte Schultz, der sich im April 2017 von der Konzernspitze zurückgezogen hatte und nun als Vorstandsvorsitzender von Starbucks fungiert, bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Genauere Hintergründe, warum für ihn gerade das Bezahlen mit Bitcoins ein No-Go ist, lieferte Schultz jedoch nicht. Denn für digitale Währungen an sich und die Blockchain-Technologie ist der ehemalige Starbucks-Chef längst nicht so pessimistisch eingestellt, wie für die größte Kryptowährung.

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Blockchain markiert Schwelle zu einer neuen Ära

Die Blockchain-Technologie hat für Schultz offenbar - ähnlich wie das Internet - das Potenzial, die Welt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten grundlegend zu verändern. "Ich glaube, dass wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter stehen", schwärmte der Starbucks-Gründer gegenüber den Analysten über die Blockchain - und Starbucks will offenbar bei den Unternehmen dabei sein, die den Schritt in diese Ära zuerst wagen.

Dennoch plane die Kaffeehauskette keine eigene virtuelle Währung und investiere aktuell auch nicht in die Blockchain oder bestimmte Cyberdevisen, wie Schultz sich schnell bemühte zu versichern. Pläne für solche Investitionen gebe es ebenfalls nicht. Stattdessen sei man immer noch damit beschäftigt, zu verstehen, wie die Kryptowelt funktioniere und wie Starbucks darin involviert sein könne.

Auch der neue Starbucks-Chef Kevin Johnson bestätigte, dass es aktuell keine konkreten Pläne für Investitionen in die Blockchain gebe. Allerdings sei man sich dessen bewusst, dass sich Bezahlungsmöglichkeiten und Bezahlungsplattformen weiterentwickeln würden. Um bei diesen Entwicklungen Schritt zu halten, testet Starbucks laut Johnson aktuell auch eine komplett bargeldlose Filiale in Seattle.

Starbucks: Kryptowährungen brauchen Rückhalt von realen Läden

Doch obwohl sich Howard Schultz bei der Telefonkonferenz bezüglich Investitionen oder einer eigenen Digitalwährung zurückhaltend gab, präsentierte er dennoch bereits eine recht konkrete Vorstellung davon, welche Rolle Starbucks künftig beim Bezahlen mit Kryptogeld einnehmen könnte - zumindest bei den Währungen, die sich letztendlich durchsetzen werden.

Laut seiner Einschätzung werde es in Zukunft nämlich nur eine oder höchstens eine Handvoll gültige und vertrauenswürdige Währungen auf Basis der Blockchain-Technologie geben, so Schultz. Starbucks könne dann eine wichtige Rolle dabei spielen, dass diese auch von normalen Menschen akzeptiert werden. Denn das Vertrauen in das Cybergeld müsse "von einer Marke und einem konventionellen Filialgeschäft legitimiert werden, so dass der Kunde dem Unternehmen vertraut, das die Transaktion durchführt". Da Starbucks über einen großen Kundenstamm und Filialen auf der ganzen Welt verfügt, ist wohl klar, welche Marken und Geschäfte er damit meint.

Starbucks sei "in einer einzigartigen Position, Vorteile aus dem zu ziehen, was andere Tech-Firmen und die Blockchain-Technologie bereitstellen werden" und könne sowohl finanziell als auch beim Kundenverhalten profitieren und langfristigen Wert für die Aktionäre schaffen, führte Schultz dann auch weiter aus. Der Schritt hin zur Akzeptanz digitaler Währungen wäre für die Kaffeehauskette auch recht logisch, da das Bezahlen per App bei Starbucks bereits möglich ist und Schultz sich schon im Dezember gegenüber "CNBC" für eine bargeldlose Zukunft in den Coffee Shops aussprach. Sollte sich in Zukunft also eine gültige und vertrauensvolle Digitalwährung aus der aktuell kaum überschaubaren Menge der Cyberdevisen herauskristallisieren, dürfte diese wohl auch in die Starbucks-App integriert werden.

Redaktion finanzen.net

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