Japanischer Yen zeitweise auf niedrigstem Stand seit 1998: Ex-Goldman Sachs-Banker warnt vor asiatischer Finanzkrise
Die straffe Geldpolitik der US-Notenbank Fed begünstigt auch den Kurs des US-Dollars, hat aber auch die Abschwächung anderer Währungen zur Folge. Besonders der Yen stand aufgrund des starken Greenbacks und der Niedrigzinsstrategie des Landes zuletzt unter Druck. Sollte der Abwärtstrend fortgesetzt werden, könnte dies drastische Folgen haben, warnt Ex-Goldman Banker Jim O'Neill .
Werte in diesem Artikel
• US-Dollar profitiert von Aussicht auf Zinserhöhungen
• Japanischer Yen fällt auf tiefsten Stand seit 1998
• Asienkrise im Anmarsch?
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Fed hebt Leitzins an - US-Dollar erstarkt
Erst vor wenigen Tagen kündigte die US-amerikanische Notenbank Fed eine weitere Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte an. Um der hohen Inflation Herr zu werden, stocken die Währungshüter den Leitzins nach und nach auf, weswegen die jüngste Anpassung sicherlich nicht die letzte in diesem Jahr war. Von der Erwartung an steigende Zinssätze profitiert auch der Kurs des US-Dollars. Denn wenn die Fed ihre straffe Geldpolitik fortsetzt, macht dies den Greenback für ausländische Investoren attraktiver.
So führt eine Aufwertung des US-Dollars auch zwangsläufig zur Abwertung des Euros. Die Folge: Produkte und Dienstleistungen aus dem Euroraum werden für die USA günstiger. Die dadurch generierte, zusätzliche Exportnachfrage wird aber nicht unmittelbar spürbar, sondern setzt oftmals erst nach einigen Monaten ein, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung erklärt. "Durch diese zeitliche Verzögerung kann die gestiegene Exportnachfrage, hervorgerufen durch die Euroabwertung, kurzfristig eine expansive Wirkung entfalten, bevor sich höhere Zinsen auch im Euroraum durchsetzen und die wirtschaftliche Dynamik bremsen", heißt es in einem Beitrag der Organisation.
Lockere Geldpolitik der Bank of Japan belastet Yen-Kurs
Zwar folgen auch andere Notenbanken dem Beispiel der Fed - zuletzt kündigten etwa unter anderem die SNB, die EZB sowie die Bank of Australia Zinserhöhungen an - nicht aber die Bank of Japan. So hielten die Zentralbanker des Landes der aufgehenden Sonne zuletzt an ihrer lockeren Geldpolitik fest, wodurch etwa ambitionierte Ausgaben des Premierministers Fumio Kishida ermöglicht werden sollen, wie es bei "MarketWatch" heißt. Im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften hat Japan aber weniger hohe Inflationsraten zu beklagen. Erst kürzlich baute die Einrichtung ihre Käufe bestimmter Wertpapiere aus, um die Zinsen im Bereich von minus 0,10 Prozent zu halten. Dies schwächt den japanischen Yen, der bereits durch den starken US-Dollar unter Druck steht, zusätzlich.
Starker US-Dollar drückt Yen auf tiefsten Stand seit 1998
Erst kürzlich fiel die japanische Währung auf den tiefsten Stand seit 1998: Ein US-Dollar entsprach am 14. Juni 135,5950 Yen. Das Ende der Fahnenstange dürfte damit aber noch nicht erreicht sein, wie der ehemalige Finanzminister Japans, Eisuke Sakakibara, gegenüber der Nachrichtenagentur "Bloomberg" sagte. So geht der - aufgrund seiner Einflussmacht auf den Kurs der Währung im ehemaligen Amt - "Mr. Yen" genannte Sakakibara davon aus, dass die Diskrepanz zwischen der straffen Geldpolitik der Fed und der lockeren Vorgehensweise der Bank of Japan dem Yen noch weitaus gefährlicher werden könne. Sollte sich diese Kluft nicht verengen, könnte der US-Dollar gar das Niveau von 150 Yen erreichen, was dem Stand von 1990 entspräche, so der Wirtschaftsprofessor.
Gefährliche Kettenreaktion
Dies könnte drastische Folgen für die Märkte haben, ist sich auch Marktexperte Jim O'Neill sicher. Der ehemalige Banker von Goldman Sachs befürchtet gar eine neue asiatische Finanzkrise, sollte der Dollar-Yen-Kurs die 150er-Marke erreichen. "Wenn der Yen weiter schwächelt, wird China dies als unfairen Wettbewerbsvorteil ansehen, so dass die Parallelen zur asiatischen Finanzkrise ganz offensichtlich sind", so O'Neill gegenüber Bloomberg. "China würde nicht wollen, dass diese Abwertung der Währungen seine Wirtschaft bedroht." In den 1990er-Jahren stürzte zuerst der thailändischen Baht ab, wodurch eine Kettenreaktion ausgelöst wurde, die zuerst in der gesamten Region eine Währungsschwäche zur Folge hatte und dann schließlich auf die globale Wirtschaft übergriff. "Wenn die Bank of Japan an der Kontrolle der Renditekurve festhält und die Anleiherenditen in den USA weiter steigen, könnten diese Art von Dynamik und die Folgen echte Probleme in Peking verursachen", so der Banker. Auch Strategen der Deutschen Bank warnen laut dem "Handelsblatt" davor, dass Japan "jede Art von fundamentalem Bewertungsanker" fehle, wenn sich der Yen weiter abschwächt.
Zunächst wohl keine Aussicht auf Zinserhöhung
Zuletzt warnte Notenbankchef Haruhiko Kuroda zwar davor, dass ein schneller Wertverlust des Yen Japans Wirtschaft belasten könne, dennoch wolle man an der lockeren Geldpolitik festhalten, bis das Inflationsziel des Landes von zwei Prozent erreicht sei. Laut "Reuters" erklärte der Leiter der Notenbank kürzlich, dass Japans Kerninflation sich in den kommenden zwölf Monaten vermutlich nahe diesem Richtwert befinden werde, die Preise jedoch nicht "nachhaltig und stabil" seien, wenn es nicht auch gleichzeitig zu Lohnerhöhungen komme. Der Agentur zufolge könnte dies ein Signal dafür sein, dass Kuroda die Zinswende noch weiter hinauszögern wird.
Bei der letzten Sitzung der Währungshüter wurde der Leitzins dementsprechend nicht angepasst. So bleiben die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und die langfristigen bei etwa null.
Redaktion finanzen.net
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15.10.2024 | Goldman Sachs Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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16.01.2024 | Goldman Sachs Buy | Jefferies & Company Inc. | |
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13.07.2021 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
19.01.2021 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets |
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24.02.2017 | Goldman Sachs Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.01.2017 | Goldman Sachs Sell | Citigroup Corp. | |
06.05.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.03.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) |
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