Gefährliche Entwicklung: Viele Anleger kaufen Bitcoin auf Kredit
Der Bitcoin-Hype des letzten Jahres hat offenbar bei sehr vielen Menschen die Gier geweckt. So gehen viele Bitcoin-Fans sogar soweit, sich zu verschulden, um die Kryptowährung zu kaufen.
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Für den Traum, schnell Millionär zu werden, gehen immer mehr Anleger beträchtliche Risiken ein. Sie nehmen Kredite auf, verpfänden ihr Haus oder verkaufen es sogar, um dieses Kapital dann in Digitalwährungen zu investieren.
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Bitcoin-Käufer verkaufen ihr Zuhause
Dass der Bitcoin-Kurs im Laufe des Jahres 2017 von 1.000 auf bis zu 20.000 Dollar geklettert ist, ließ offenbar viele Menschen jede Vorsicht vergessen. Laut einer auf "Coindesk" veröffentlichten Umfrage unter 3.000 Anlegern in den USA und Europa, finanzieren inzwischen schon 18 Prozent der Anleger ihren Bitcoin-Kauf durch einen Kredit.
Auch vor der eigenen Immobilie machen einige nicht halt. Laut einem Experten ist es wohl alles andere als unüblich, dass spekulative Anleger ihre Häuser verkaufen, um sich die Cyberwährung leisten zu können: "Wir haben Leute gesehen, die ihre Häuser für Bitcoins verpfänden", sagte Joseph Borg von der North American Securities Administration Association gegenüber dem US-Sender "CNBC".
Andere brächten ihre Kreditkarten durch den Bitcoin-Kauf an das Limit und auch darüber hinaus. Einige Banken haben darauf inzwischen reagiert, indem sie Bitcoin-Käufe mittels Kreditkarte nicht mehr zulassen.
Diese Entwicklung sieht der Experte äußerst kritisch. Aufgrund der unberechenbaren Natur des Bitcoins eigne er sich nicht für Menschen mit "100.00 Dollar Jahreseinkommen, laufender Hypothek und zwei Kindern im College".
EZB-Chef Draghi warnt vor möglichen Gefahren
Auch Notenbank-Präsident Mario Draghi warnte vor den Gefahren durch digitale Währungen und erklärte vor dem Europa-Parlament in Straßburg, in der Bankenaufsicht werde daran gearbeitet, Risiken zu identifizieren. Cyber-Devisen sollten seiner Meinung nach als sehr riskante Anlageform eingestuft werden, so der EZB-Chef.
Deutsche Finanzaufsicht warnt vor Bitcoin
Nach der rasanten Rally im Jahr 2017 folgte Anfang 2018 ein Einbruch auf zeitweise unter 6.000 Dollar. Doch auch wenn sich der Kurs danach wieder etwas erholt hat, stehen einige Bitcoin-Fans, die sich für ihr Investment verschuldet haben, nun vor einem Problem.
Kein Wunder also, dass auch die deutsche Finanzaufsicht angesichts der starken Kursschwankungen vor dem Bitcoin gewarnt hat: "Es handelt sich um höchst spekulative Vorgänge mit der Möglichkeit des Totalverlustes", sagte der Präsident der Aufsichtsbehörde BaFin, Felix Hufeld, Ende Dezember 2017 der "Bild"-Zeitung. Es werde "Exzesse geben, die bittere Verlierer produzieren" würden, so Hufeld.
Auch die deutsche Politik beschäftigt sich inzwischen mit dem Thema Internetgeld. So haben sich Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, sich für einen "angemessenen Rechtsrahmen für den Handel mit Kryptowährungen und Token auf europäischer und internationaler Ebene einsetzen", zu wollen.
Redaktion finanzen.net
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