Schlupfloch für Sanktionen?

Coinbase sperrt Zugang zu 25.000 russischen Adressen - will sich aber nicht an Pauschal-Sanktionen gegen Russland beteiligen

11.03.22 22:52 Uhr

Coinbase sperrt Zugang zu 25.000 russischen Adressen - will sich aber nicht an Pauschal-Sanktionen gegen Russland beteiligen | finanzen.net

Seit mehrere westliche Länder Sanktionen gegen Russland verhängt haben, steht die Möglichkeit im Raum, dass Kryptowährungen beim Umgehen der Maßnahmen eingesetzt werden könnten. Coinbase-CEO Brian Armstrong will dennoch nicht pauschal gegen die russische Bevölkerung vorgehen. Stattdessen wurde nun eine Vielzahl an verdächtigen Adressen gesperrt.

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• Bitcoin & Co. als Gegenmaßnahmen zu Sanktionen?
• Coinbase-CEO gegen pauschalen Ausschluss
• Zahlreiche verdächtige Adressen gesperrt

Kryptowährungen als Ausweg aus Sanktionen?

Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine reagierte eine Vielzahl westlicher Länder mit Sanktionen gegen Russland, in der Hoffnung, dass der Staat die Angriffe möglichst schnell einstellt. Zwar ist dies nach wie vor nicht passiert, die Maßnahmen aus der EU und den USA haben nun aber starke wirtschaftliche Nachteile für das Land. Nicht nur verschiedene europäische Finanzminister befürchteten allerdings, dass russische Staatsbürger die Maßnahmen mithilfe des Handels von Kryptowährungen umgehen könnten. Auch der ukrainische Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, warnte davor, dass Cyberdevisen wie der Bitcoin als Schlupfloch genutzt werden könnten. "Ich fordere alle großen Krypto-Börsen auf, Adressen russischer Nutzer zu sperren", so der Politiker Ende Februar auf Twitter. "Es ist wichtig, nicht nur die Adressen zu sperren, die mit russischen und belarussischen Politikern in Verbindung stehen, sondern auch die Adressen von normalen Nutzern zu behindern."

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Coinbase-CEO will russische Nutzer nicht unter Generalverdacht stellen

Auch Brian Armstrong, CEO der US-amerikanischen Kryptobörse Coinbase, reagierte auf die Diskussion um den möglichen Ausschluss russischer Kryptohändler auf entsprechenden Plattformen. Auf seinem Twitter-Profil erklärte der Unternehmensleiter, dass man nicht pauschal allen russischen Nutzern den Zugang zu Coinbase verwehren wolle. "Wir glauben, dass jeder Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen verdient, es sei denn, das Gesetz sagt etwas anderes", so Armstrong.

Dementsprechend halte sich Coinbase als Handelsplatz für Kryptowährungen an das Gesetz, genauso wie sich Börsen für Fiatwährungen, Rohstoffe, Immobilien oder Nicht-Finanzanlagen an die Gesetzeslage halten müssen. "Es wäre also ein Fehler zu glauben, dass Kryptounternehmen wie Coinbase sich nicht an die Gesetze halten werden. Natürlich tun wir das. Aus diesem Grund überprüfen wir Personen, die sich für unsere Dienste anmelden, anhand globaler Beobachtungslisten und blockieren Transaktionen von IP-Adressen, die möglicherweise sanktionierten Personen oder Organisationen gehören, genau wie jedes andere regulierte Finanzdienstleistungsunternehmen."

Verdächtige Adressen gesperrt

Und genau das ist nun geschehen. Wie Coinbase in einem Blogeintrag schreibt, hat die Krypto-Börse nun tatsächlich Schritte eingeleitet - und 25.000 russische Adressen gesperrt. Dabei handelte es sich um Adressen von russischen Personen oder Organisationen, die im Verdacht standen, an illegalen Aktivitäten beteiligt zu sein. Nachdem Coinbase in einigen Verdachtsfällen Nachforschungen angestellt habe, haben sich diese bewahrheitet, so der Blogeintrag. Coinbase betont aber, dass die 25.000 gesperrten Adressen nicht erst seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine als verdächtig gelten, sondern ein Großteil der Nutzer bereits vor dem Kriegsbeginn als fragwürdig eingestuft wurden. "Sobald wir diese Adressen identifiziert hatten, gaben wir sie an die Regierung weiter, um die Durchsetzung der Sanktionen weiter zu unterstützen", heißt es von Unternehmensseite weiter.

Kryptowährungen dienen als Rettungsanker, nicht als Sanktions-Schlupfloch

Darüber hinaus geht Armstrong aber nicht davon aus, dass Kryptowährungen beim Versuch, Sanktionen zu umgehen, ein beliebtes Mittel seien. "Da es sich um einen offenen Ledger handelt, wäre der Versuch, viel Geld durch Kryptowährungen zu schmuggeln, besser nachvollziehbar als die Verwendung von Bargeld, Kunst, Gold oder anderen Vermögenswerten in US-Dollar", so der Konzernlenker auf dem Kurznachrichtendienst. Stattdessen könnten Kryptowährungen Menschen in Russland nach dem Einbruch des Russischen Rubels als "Rettungsanker" dienen. "Viele von ihnen sind wahrscheinlich gegen das, was ihr Land tut, und ein Verbot würde auch ihnen schaden", betonte der Coinbase-CEO.

"Sollte die US-Regierung jedoch beschließen, ein Verbot zu verhängen, werden wir uns selbstverständlich an diese Gesetze halten." Darüber hinaus wolle man die unternehmenseigenen Leistungen auch Menschen in der Ukraine anbieten, um sie in dieser besonderen Situation zu unterstützen.

Redaktion finanzen.net

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