Bitcoin mit neuem Rekord bei 72.000 US-Dollar: Weltweite Silber-Bestände überstiegen
Der Gesamtwert der Digitalwährung Bitcoin hat am Montag die Bewertung aller Silber-Bestände weltweit überschritten.
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Nach Berechnungen des Fachportals "Infinite Market Cap" waren sämtliche Bitcoins erstmals mehr als 1,42 Billionen US-Dollar (1,3 Billionen Euro) wert. Damit ließ die älteste Kryptowährung den Gesamtwert von Silber (1,38 Billionen Dollar) hinter sich. Die Kalkulation beruht auf Schätzungen, die besagen, dass bisher weltweit rund 1,74 Millionen Tonnen Silber abgebaut wurden. Am Montagnachmittag durchbrach der Bitcoin an den Börsenplätzen die Schwelle von 72.000 Dollar.
Für den rasanten Kursanstieg des Bitcoins sorgten in den vergangenen Monaten vor allem Vermögensverwalter wie BlackRock, Grayscale und Fidelity, die in den USA Bitcoin-Fonds aufgelegt haben. Diese Bitcoin-ETFs wurden im Januar von der US-Börsenaufsicht SEC genehmigt. Sie ermöglichen den Anlegern, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalwährung selbst direkt erwerben oder verwahren zu müssen.
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Die Rallye des Bitcoins hatte bereits im vergangenen Herbst begonnen. Allein seit Jahresbeginn hat das Digitalgeld um rund 62 Prozent gegenüber dem US-Dollar zugelegt. Die Liste der wertvollsten Anlageprodukte wird bei "Infinite Market Cap" vom Gold angeführt. Hier kommen die Gesamtbestände weltweit auf den zehnfachen Bitcoin-Wert (14,7 Billionen Dollar). In dem Ranking folgen dann börsennotierte Unternehmen: Microsoft liegt mit einem Marktwert von 3,02 Billionen Dollar auf Platz zwei, gefolgt von Apple (2,64 Billionen Dollar) und dem KI-Chip-Hersteller NVIDIA (2,19 Billionen).
Mit dem neuen Bitcoin-Allzeithoch ist nicht gewährleistet, dass der Bitcoin-Kurs auch in Zukunft ständig weiter steigen wird. So war der Kurs nach dem einstigen Höchststand vom 10. November 2021 von rund 69.000 Dollar binnen eines Jahres auf unter 17 000 Dollar abgestürzt, auch weil der Skandal um die kriminellen Machenschaften rund um die Kryptobörse FTX das Vertrauen der Anleger erschütterte.
Bei der starken Bitcoin-Kursentwicklung dürfte auch ein Ereignis eingepreist sein, das für den 20. April erwartet wird: das nächste sogenannte Halving. Dabei halbiert sich die Belohnung, die Bitcoin-Miner für die Verifizierung von Krypto-Transaktionen erhalten. Letztlich führt der Vorgang zu einem langsamer wachsenden Angebot an Bitcoin, was in der Vergangenheit meist steigende Kursen zur Folge hatte.
Bitcoin eilt von Rekord zu Rekord - 80.000 Dollar im Visier
Die Rekordjagd beim Bitcoin hat sich zu Wochenbeginn ungebremst fortgesetzt.
Die Cyber-Devise ist in der Spitze um 5,6 Prozent auf ein frisches Allzeithoch von 72.259 Dollar geklettert. Allein seit Jahresbeginn hat die Kryptowährung damit rund 70 Prozent an Wert zugelegt. "Anleger könnten nun die 80.000-Dollar-Marke ins Auge fassen", sagt Timo Emden von Emden Research. Die Rallye dürfte sich im Falle einer weiter anziehenden Risikofreude noch einmal beschleunigen, meint der Experte. Ethereum kletterte um bis zu 3,5 Prozent auf 4054 Dollar, den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
Kryptowährungen profitieren derzeit von der Erwartung langfristig fallender Zinsen und einer höheren Nachfrage nach der Zulassung erster börsennotierter Bitcoin-Fonds (ETFs), die direkt in die Cyber-Devise investieren. Anleger hoffen zudem auf einen weiteren Kursschub durch das anstehende "Halving", der künstlichen Verknappung des Bitcoin-Nachschubs. "Dies lässt die ganz großen Optimisten schon wieder von Kursen in sechsstelliger Höhe träumen", konstatiert Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Einen zusätzlichen Schub nach oben dürfte die Cyber-Devise zu Wochenbeginn laut Experten auch von der Nachricht erhalten haben, wonach die Londoner Börse nun Anträge auf Zulassung börsengehandelte Bitcoin- und Ether-Schuldverschreibungen für professionelle Investoren im zweiten Quartal 2024 annehmen wird. Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz von Bitcoin und Co, was nicht zuletzt das wachsende institutionelle Interesse an digitalen Vermögenswerten unterstreiche, sagt Emden.
Der Kursschub bei Bitcoin machte auch Aktien aus dem Kryptouniversum begehrt. Im vorbörslichen US-Geschäft stiegen die Aktien der Börse Coinbase Global um 6,6 Prozent, die Titel der Krypto-Miner Riot Platforms und Marathon Digital legten mehr als vier Prozent zu.
BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX / Reuters)
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