"Krypto-Mom" zu SEC: Krypto-Branche braucht Raum für Innovation
Das Thema Regulierung wird bei Kryptowährungen derzeit eifrig diskutiert. "Krypto-Mom" Hester Peirce vertritt dabei gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC einen deutlichen Standpunkt: Ein gesetzlicher Rahmen für digitale Währungen muss Platz für Innovationen lassen.
Werte in diesem Artikel
• SEC-Kommissarin Peirce ist Krypto-Befürworterin
• Bei US-Regulation von digitalen Währungen sollten Innovationen noch möglich sein
• Einheitliche internationale Krypto-Regulierung "unratsam"
Hester Peirce ist eine von fünf Kommissaren bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. In der Krypto-Branche ist sie aufgrund ihrer wohlwollenden Einstellung gegenüber digitalen Währungen auch unter dem Namen "Krypto-Mom" bekannt. So war sie im Jahr 2018 das einzige Mitglied der SEC, das den Bitcoin-ETF der Winklevoss-Zwillinge zulassen wollte, was bis zum heutigen Tag noch nicht geschehen ist. Dabei warf sie der US-Börsenaufsicht vor, Innovationen wie dem Bitcoin und der Blockchain-Technologie gegenüber im Allgemeinen unaufgeschlossen zu sein, und sich so ultimativ der Zukunft zu verschließen. Aus diesem Grund fordere sie, dass sich die Behörde den digitalen Währungen öffne und dabei Innovationen mehr Raum gebe: "Wir wollen, dass Menschen mit Innovationen aufwarten. Wir wollen Veränderung sehen, denn letztendlich leisten diese Innovationen auch Investoren gute Dienste", so Peirce laut CNN.
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SEC sollte zum "Krypto-Hirten" werden
Auch bei der Bakkt Digital Asset Conference äußerte sich die "Krypto-Mutter" erneut in diese Richtung. So sei sie zwar dafür, dass die SEC für Kryptowährungen einen gesetzlichen Rahmen abstecke, letztendlich könne die Behörde Investoren allerdings nicht die Entscheidung abnehmen, ob sie eine digitale Währung für ein geeignetes Investitionsobjekt hielten. Die angebotenen Krypto-Produkte sollten dabei auf dem Markt selbst getestet werden. Trotzdem würde die SEC nicht unbeteiligt danebenstehen, sondern sollte die Funktion eines "Krypto-Hirten" übernehmen, wie Coincierge verlautete.
Fehlende einheitliche US-Regulation schadet dem US-Kryptomarkt
Dass es in den USA bisher noch keine einheitliche Regulierung für Kryptowährungen gebe, würde Peirce zufolge dazu führen, dass führende Krypto-Anbieter sich außerhalb des Landes umsehen und den Vereinigten Staaten von Amerika somit wichtige Teile des wachsenden Marktes entgehen würden. So behandle die SEC digitale Währungen derzeit mit denselben Standards, mit denen sie traditionelle Anlageklassen bewerte, was Peirce zufolge jedoch nicht zeitgemäß sei.
Internationale einheitliche Regulierung "unratsam"
Bei der Erschaffung einer internationalen Regulierung von Kryptowährungen wäre es allerdings ratsam, sich nicht auf einen einzigen Ansatz, der für alle digitalen Währungen weltweit gleichermaßen anwendbar ist, zu versteifen. Vielmehr sollte die SEC mit Finanzbehörden auf der ganzen Welt zum Thema Krypto zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Regulationen für jedes Land zu finden: "Zwar bin ich der Meinung, dass ein weltweiter gesetzlicher Regulierungsrahmen unratsam ist, jedoch können Behörden eine gesunde Umgebung für diesen neuen, wachsenden Markt schaffen, indem sie Informationen austauschen, was zu verbesserten, grenzenüberschreitenden Transaktionen führen und gleichzeitig Betrug und andere schädliche Aktivitäten endgültig bekämpfen würde", so Peirce in einer Rede beim Singapore University of Social Sciences' Convergence Forum.
Die Zeit drängt
Ob sich die SEC die Kommentare ihrer Kommissarin zu Herzen nimmt, bleibt abzuwarten. Aufgrund der wachsenden Bedeutung von Kryptowährungen weltweit, sollte sich die US-Börsenaufsicht mit einer Entscheidung nicht mehr allzu viel Zeit lassen. So gab beispielsweise China kürzlich bekannt, dass der Launch einer eigenen digitalen Währung "kurz bevor" stehe. Und auch Indien dachte bereits laut über das Schaffen einer "digitalen Rupie" nach.
Redaktion finanzen.net
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