RBS-Kolumne

US-Dollar vor Trendwechsel?

16.08.13 16:57 Uhr

US-Dollar vor Trendwechsel? | finanzen.net

Einige Experten trauen dem US-Dollar ein Comeback zu.

Geht es nach der Einschätzung einiger Devisenexperten, so könnte dem US-Dollar in den kommenden Monaten und Jahren eine längere Aufwertungsphase insbesondere gegenüber dem Euro bevorstehen. „Der US-amerikanische Dollar wird die stärkste Währung in den nächsten Jahren sein, weil dort die Wirtschaft besser läuft als in Europa und weil das Vertrauen in den Euro stetig sinkt“, so etwa die Einschätzung von Heinz Isler von der NBF International in Genf.

Allerdings hat auch der US-Dollar mit Problemen zu kämpfen. So hat Fed-Chef Ben Bernanke ein Ende der lockeren Geldpolitik an einige konjunkturelle Bedingungen geknüpft, die bislang nicht erfüllt wurden. Das Verhalten des US-Dollar in den zurückliegenden Wochen reflektiert diesen Sachverhalt. Nach einem sehr schwachen Juni markierte der Greenback erst im Juli ein Hoch bei rund 0,78 Euro, fiel danach aber wieder stärker zurück. Es bleibt also spannend.

Volatiler Verlauf und charttechnische Fehlausbrüche

Ein Blick auf den aktuellen Chart von Euro/US-Dollar zeigt eine interessante Lage. Schafft es der Euro nicht, über den Widerstand bei etwa 1,34 US-Dollar zu springen, könnte der Greenback aufholen und bis zur Unterstützung bei etwa 1,28 US-Dollar aufwerten. Wird die Unterstützung gebrochen, könnte der Greenback sogar bis zur Marke bei rund 1,20 US-Dollar aufwerten – ein Niveau, das die US-Währung zuletzt im Jahr 2012 gesehen hatte. Doch egal in welche Richtung es erst einmal geht, Anleger sollten sich auf einen volatilen Verlauf mit charttechnischen Fehlausbrüchen einstellen. Bei MINI Future Zertifikaten greift man besser auf Produkte mit moderatem Hebel zurück.

Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

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