Kryptowährung Ether: Wie grün ist die Ethereum-Blockchain durch PoS geworden?
Die Ethereum-Blockchain hat im vergangenen Jahr auf den PoS-Algorithmus umgestellt. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Klima-Bilanz des Netzwerks.
Werte in diesem Artikel
• Ethereum-Merge: Wechsel von PoW zu PoS
• Deutlich geringerer Stromverbrauch
• Dennoch Kritik an der Umstellung
Für Ethereum war 2022 ein besonders spannendes Jahr, denn neben dem allgemeinen Krypto-Ausverkauf sorgte auch noch das womöglich wichtigste Upgrade aller Zeiten, mit dem die Ethereum-Blockchain effizienter gestaltet wurde, für Aufsehen: So erfolgte am 15. September 2022 mit rund dreijähriger Verspätung endlich der lang erwartete ETH-Merge, im Rahmen dessen der zuvor genutzte Algorithmus Proof-of-Work (PoW) durch das Proof-of-Stake-Verfahren (PoS) ersetzt wurde. Hierdurch wurde nicht nur die Geschwindigkeit des Netzwerks verbessert sondern auch der Energiebedarf enorm reduziert.
Bitpanda ist der BaFin-lizenzierte Krypto-Broker aus Österreich und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München. Erstellen Sie Ihr Konto mit nur wenigen Klicks und profitieren Sie von 0% Ein- und Auszahlungsgebühren.
Was ist Proof-of-Stake?
Ether ist die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung der Welt, doch bei der dahinterstehenden Ethereum-Blockchain wurde das Netzwerk zunehmend überlastet. Dies machte sich in steigenden Transaktionsgebühren (die sogenannten Gasgebühren) und langen Bearbeitungszeiten bemerkbar. Um Abhilfe zu schaffen wurde am 15. September 2022 ein technisches Upgrade durchgeführt, im Rahmen dessen der PoW-Algorithmus durch PoS ersetzt wurde.
Beim ursprünglich genutzten PoW-Verfahren erfolgte die Verifizierung der in der Blockchain verankerten Blöcke noch dadurch, dass Großrechner komplizierte Zahlenrätsel lösten und ihre Betreiber mit neuen ETH-Coins für die Bereitstellung der Rechenleistung belohnt wurden. Doch nun werden bei PoS mit dem sogenannten Staking nach dem Zufallsprinzip Nutzer, die über eine gewisse Menge an Ethereum verfügen, ausgewählt um den nächsten Block der Kette zu validieren. Je mehr Coins man besitzt, umso wahrscheinlicher ist es, dass man als User ausgewählt und dafür belohnt wird.
Gut für die Umwelt
Wie "BTC Echo" berichtet, hat die Ethereum Foundation das Rating-Institut CCRI (Crypto Carbon Rating Institute) damit beauftragt, festzustellen, welche Auswirkung die Umstellung des Konsensmechanismus auf die Umwelt hat. Dabei wurde ermittelt, dass sich der der jährliche Stromverbrauch des gesamten globalen Netzwerks um über 99,988 Prozent von 78 TWh auf lediglich 2.601 MWh reduziert hat. Dadurch hat sich gleichzeitig der Kohlenstoffausstoß von 11.016.000 auf nur noch 870 Tonnen CO₂ verringert.
"Bildlich gesprochen entspricht dies einer Verringerung der Emissionen von der Höhe des Eiffelturms auf eine kleine Plastikspielzeugfigur", zitiert "BTC Echo" das Unternehmen.
Kritik an Ethereums "The Merge"
Doch trotz dieses deutlich verbesserten CO₂-Abdrucks gibt es auch kritische Stimmen zu "The Merge", wie die Umstellung auch genannt wird. So bemängeln die Kritiker, dass Besitzer vieler Ether-Coins deutlich höhere Chancen haben, einen Block der Kette zu validieren und dadurch noch reicher werden. Somit gehe PoS zu Lasten der Dezentralität.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: pedrosek / Shutterstock.com, Wit Olszewski / Shutterstock