Preisschwankungen kleiner

Vom volatilen Überflieger zum langweiligen Investment: Experte hält geringere Bitcoin-Volatilität für gutes Zeichen

22.11.22 22:57 Uhr

Vom volatilen Überflieger zum langweiligen Investment: Experte hält geringere Bitcoin-Volatilität für gutes Zeichen | finanzen.net

Kryptowährungen wie der Bitcoin haben in ihrer noch recht jungen Geschichte starke Schwankungen erlebt. Doch zuletzt ließ die Volatilität am Kryptomarkt spürbar nach - nicht zum Nachteil von Kryptoinvestoren, glaubt ein Experte.

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• Bitcoin zuletzt mit deutlich geringerer Volatilität
• Experte rechnet mit Anstieg der institutionellen Investoren
• Geringe Schwankungen nicht nur positiv

68.990 US-Dollar kostete ein Bitcoin noch Ende 2021 - danach ging es rasant abwärts. Der Preis für die Kryptowährung brach im Windschatten schwacher Börsen und geopolitischer Entwicklungen ein, Sorge um die Weltwirtschaft, die Politik der Notenbanken aber auch hauseigene Probleme des Kryptomarktes brachten das Urgestein unter den Digitalwährungen - aber auch das Gros der Altcoins - massiv unter Druck. Bis auf rund 18.000 US-Dollar ging es innerhalb mehrerer Monate nach unten. Ein Einbruch, wie ihn die Kryptocommunity nicht zum ersten Mal erlebt hat. Denn immer wieder haben sich Bitcoin & Co. in der Vergangenheit hoch volatil gezeigt.

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Zuletzt kehrte an der Kryptofront aber Ruhe ein: Der Bitcoin hat sich bei rund 20.000 US-Dollar in eine Seitwärtsbewegung begeben, starke Schwankungen kamen zuletzt - mit Ausnahme des Kurseinbruchs anlässlich der FTX-Pleite - am Markt kaum noch vor.

Experte sieht geringere Volatilität als gutes Zeichen

Für Vijay Ayyar, Head of International bei der Krypto-Börse Luno, ist die jüngste Berechenbarkeit und Stabilität der Kryptowährungen ein gutes Zeichen. "Bitcoin bewegt sich seit 4 Monaten im Wesentlichen zwischen 18.000 und 25.000, was auf eine Konsolidierung und ein mögliches Bodenbildungsmuster hindeutet, da wir sehen, dass auch der Dollar-Index die Spitze erreicht", so der Experte per E-Mail gegenüber CNBC.

Seiner Ansicht nach gebe es Anzeichen für eine Akkumulationsphase, in der insbesondere institutionelle Investoren Bitcoin-Engagements in Erwägung zögen. Auch wenn der enge Handelsrahmen Bitcoin nun "langweilig" mache, sammle sich doch "intelligentes Geld" an, wenn Privatanleger zunehmend das Interesse verlören.

Diese Argumentation stützt auch Matteo Dante Perruccio von der Digital Asset Management-Firma Wave Financial, der gegenüber CNBC betont, die Nachfrage institutioneller Investoren im Kryptobereich sei in einer Zeit gestiegen, in der das Interesse an traditionellen Märkten eher sinken würde.

Er zeigte sich zudem überzeugt, dass der Krypto-Winter im zweiten Quartal 2023 sein Ende finden könnte, was er auch mit einer Konsolidierung und Insolvenzen im Kryptosektor begründet: "Wir werden im Bereich DeFi [dezentralisierte Finanzen] viel mehr Misserfolge gesehen haben, insbesondere bei vielen der kleineren Akteure, was für die Entwicklung der Branche absolut notwendig ist".

Geringere Volatilität nicht in jedem Fall positiv

Doch die Tatsache, dass Kryptowährungen wie der Bitcoin jüngst im Wert deutlich weniger schwankten als üblich, kann auch negative Folgen mit sich bringen. Denn gerade Retail-Investoren und Spekulanten sind es, die dem Kryptomarkt zu deutlichen Höhen verholfen hatten. Fallen diese Anlegergruppen als Investoren weg, weil sie angesichts kleinerer Schwankungen und damit verbunden auch geringeren Renditemöglichkeiten das Interesse verlieren, kann sich das - durch ein geringeres Handelsvolumen - auch negativ auf die Preisentwicklung von Kryptowährungen auswirken.

Das betonte zuletzt auch Steven McClurg, Mitgründer und CIO beim Digital-Asset-Fondsmanager Valkyrie Investments, gegenüber Bloomberg. Eine niedrige Volatilität kombiniert mit geringem Handelsvolumen nennt der Experte in einem Bärenmarkt "nicht wünschenswert". Falls die Fed die Leitzinsen weiter anhebe, könne sich diese Entwicklung zusätzlich verschärfen, warnte McClurg weiter.

Redaktion finanzen.net

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