Neuer Krypto-Diebstahl

Bitgrail-Börse werden 17 Millionen Nano entwendet - Hack nur vorgetäuscht?

13.02.18 20:22 Uhr

Bitgrail-Börse werden 17 Millionen Nano entwendet - Hack nur vorgetäuscht? | finanzen.net

Einmal mehr liefert der Kryptowährungsmarkt negative Schlagzeilen. Ein 140-Millionen-Euro-Diebstahl schreckt die Kryptocommunity auf.

Werte in diesem Artikel
Devisen

87.492,5522 CHF -302,8016 CHF -0,34%

92.683,8629 EUR -320,7681 EUR -0,34%

77.262,8881 GBP -267,3979 GBP -0,34%

14.813.910,3548 JPY -51.269,2242 JPY -0,34%

97.239,2291 USD -336,5337 USD -0,34%

0,7365 EUR 0,0283 EUR 4,00%

0,6140 GBP 0,0236 GBP 4,00%

117,7152 JPY 4,5234 JPY 4,00%

0,7727 USD 0,0297 USD 4,00%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,35%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,37%

1,3578 LSK -0,0543 LSK -3,84%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,33%

1,6288 LSK -0,0651 LSK -3,84%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -3,57%

0,0085 LSK -0,0003 LSK -3,84%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,33%

1,2942 LSK -0,0517 LSK -3,84%

An der italienischen Kryptobörse Bitgrail endete die vergangene Handelswoche mit einem Schock: 17 Millionen Token der Kryptowährung Nano wurden im Rahmen "nicht autorisierter Transaktionen" entwendet. Die Token waren zum Zeitpunkt des Diebstahls insgesamt 140 Millionen Euro wert. Dies erklärte der Gründer der Bitgrail-Börse, Francesco Firano, auf Twitter:

Zwar habe man 4 Millionen Nano zurückholen können, der Großteil der Nano-Token dürfte aber unwiederbringlich verloren sein.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Börse weist Schuld von sich

Bitgrail trage keine Schuld an dem Diebstahl, erklärte Firano weiter und lieferte sich im Folgenden ein Wortgefecht mit den Entwicklern der Kryptowährung, denen er mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit vorwarf. Dies ließen die Macher von Nano nicht auf sich sitzen und erklärten stattdessen, der Diebstahl sei nicht durch einen Fehler in der Kryptosoftware, sondern vielmehr durch Softwareprobleme bei Bitgrail möglich geworden.

Die Betreiber der Kryptobörse haben den Handel mit Kryptowährungen zunächst ausgesetzt.

Zweifel an der Version von Bitgrail

Ob Bitgrail die Nano tatsächlich durch einen Hack verloren hat, zweifeln zwischenzeitlich einige Experten - allen voran die Entwickler von Nano - aber auch User der Börse an. Denn die Börse war bereits zuvor aufgefallen. Angaben von "Fortune" zufolge habe es bereits im Januar Hinweise darauf gegeben, dass die Börse einen so genannten "Exit Scam" plant, eine Art von Betrug, bei der der Händler den Handel mit der Währung einstellt und mit den Kundeneinlagen verschwindet. Nachdem im Januar alle Transaktionen mit den Kryptowährungen Nano, Lisk und Cryptoforecast eingestellt wurden, um kurz darauf neue Identitätsbestätigungsmethoden anzukündigen, war der Nano-Kurs bereits um rund 20 Prozent eingebrochen. Kunden beschwerten sich darüber, dass ihnen bei dem Vorhaben, ihre Nano-Einlagen in private Wallets zu transferieren, unnötig viele Steine in den Weg gelegt worden seien.

Nach dem vermeintlichen Hack hatte Bitgrail offenbar Kontakt zu den Nano-Entwicklern aufgenommen und diese gebeten, die verschwundenen Token wieder herzustellen. Dies lehnten die Nano-Entwickler aber ab und schossen ihrerseits scharf gegen Bitgrail: Man habe Grund zu der Annahme, "dass Firano sowohl das Team rund um Nano als auch die Community über lange Zeit über eine Zahlungsunfähigkeit der Börse irregeführt hat". Es gebe starke Hinweise darauf, dass Firano das Kundenvermögen einfach schlecht verwaltet habe und dies nun durch einen "Hack" vertuschen wolle, so die Vorwürfe.

Firano wies dies zurück und nannte die Vorwürfe "ungerechtfertigt", die Nano-Entwickler würden ihrerseits die Arbeit der Ermittlungsbehörden behindern, so der Bitgrail-Gründer weiter.

Leidtragende der Entwicklungen sind die Anleger, die ihre Token bei Bitgrail geparkt hatten, aber auch andere Investoren der Kryptowährung. Von 12 Dollar am Freitag brach der Preis für den Nano-Token zwischenzeitlich bis auf rund 9 Dollar ein.

Redaktion finanzen.net

Weitere Infos: Bitcoin kaufen - So geht's

Bildquellen: AndreyO / Shutterstock.com