Ophelia Browns Blossom Capital sammelt Rekordsumme ein - und setzt auf europäische Krypto-Startups
Der Risikokapitalgeber Blossom Capital öffnet sich dem Kryptoversum. Mit einem neuen hunderte Millionen Dollar schweren Fonds sollen europäische Krypto-Startups unterstützt werden. Eine Wette auf die Zukunft der europäische Kryptoszene.
Werte in diesem Artikel
• Blossom Capital sammelt 432 Millionen US-Dollar ein
• Ein Drittel der Summe für Krypto-Investitionen vorgemerkt
• Blossom Capital hält selbst Tokens und NFTs
Das von Ophelia Brown gegründete und geführte Venture Capital-Unternehmen Blossom Capital hat sich ganz dem Ziel verschrieben, vielversprechenden Gründern und Startups in Europa finanziell unter die Arme zu greifen. Nun öffnet sich der Risikokapitalgeber einem ganz neuen Bereich - der Krypto-Branche. So gab das Unternehmen kürzlich bekannt, insgesamt 432 Millionen US-Dollar von verschiedensten Partnern aus den USA und Europa eingesammelt zu haben, um damit einen dritten Fonds aufzulegen. Dieser soll europäischen Startups zugutekommen, die sich in Finanzierungsrunden der Serie A befinden. Schon in der Vergangenheit hat Blossom Capital immer wieder Geld eingesammelt und an ein breites Spektrum von Startups aus unterschiedlichsten Branchen verteilt.
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Ein Drittel von Fonds für Krypto-Investments bestimmt
Dieses Mal soll es jedoch anders laufen, denn wie Brown im Interview mit Bloomberg verriet, sei ein Drittel der Rekordsumme für Investitionen in Gründer mit Krypto-Bezug vorgemerkt. Dabei setze Blossom Capital jedoch nicht nur auf Krypto-Assets, sondern auch auf Unternehmen, die die nötige Infrastruktur anbieten würden: "Wir wollen nicht nur in Krypto-Assets investieren, wir zielen auch auf Beteiligungen an Unternehmen in der Anfangsphase ab, die Krypto-Infrastruktur entwickeln".
Dabei macht sich Alex Lim, Managing Partner bei Blossom Capital, weniger Sorgen um die hohe Volatilität, die im Krypto-Sektor durchaus üblich ist: "Krypto und innovative Anwendungen rund um die Blockchain sind in aller Munde, sodass die Bewertungen von jungen Unternehmen ansteigen könnten. Unser Investmenthorizont beträgt jedoch zehn Jahre und wir sind angesichts täglicher Volatilität weniger besorgt", zitiert Bloomberg Lim.
Blossom-Investition MoonPay sammelt in Finanzierungsrunde 555 Millionen US-Dollar ein
Schon jetzt zählt Blossom Capital mit MoonPay ein Krypto-Startup zu seinem Portfolio. Der Krypto-Zahlungsdienstleister vermochte es im November 2021 eine Finanzierungsrunde der Serie A mit 555 Millionen US-Dollar abzuschließen, was die Bewertung des erst 2019 gegründeten Unternehmens auf satte 3,4 Milliarden US-Dollar anwachsen ließ. Genutzt werden soll die Finanzspritze für die globale Expansion und das Akquirieren neuer Talente.
Blossom Capital auch selbst in Token und NFTs investiert
Doch Blossom Capital investiert nicht nur in Krypto-Startups, wie die Gründerin gegenüber TheBlock verriet, sondern das VC-Unternehmen hält auch selbst Krypto-Assets: "Wir halten tatsächlich Tokens. Wir werden auch mit den Kernprotokollen in Berührung kommen. Wir werden noch viel mehr von dem tun, was wir bisher getan haben". So habe der zweite Fonds Blossoms, der lediglich 185 Millionen US-Dollar umfasst, bereits in Token und NFTs investiert, ohne dies an die große Glocke zu hängen. "Wir besitzen einige NFTS - wir werden nicht verraten welche, aber wir besitzen NFTs".
Brown glaubt schon lange an die Zukunft der Krypto-Branche, wie sie gegenüber Forbes zu verstehen gibt: "Ich persönlich bin in diesem Bereich aktiv, seit ich meinen ersten Bitcoin 2012 erworben habe. So haben wir jetzt jedes Jahr diskutiert, wann der richtige Zeitpunkt wäre, in diesen Bereich tiefer vorzudringen und ihn zum Kern des Fonds zu machen. Anfang letzten Jahres wurde es dann einfach so offensichtlich, dass wir mehr in diesem Bereich tun wollen".
Europäischer Startup-Markt wächst
Nun bleibt zu abzuwarten, in welche vielversprechenden europäischen Startups Blossom Capital künftig investieren wird. Wie die Gründerin gegenüber Forbes erklärt, würden die Venture Capitalists jedoch bereits eine Veränderung in den Finanzierungsrunden der Serie A sehen. Diese würden von Jahr zu Jahr immer höher ausfallen, weshalb auch die Größe der Fonds immer mehr ansteige, um auf diese Veränderung zu reagieren: "Die Veränderung unserer Fondsgröße wurde insbesondere durch das Wachstum des Markts für Serie A-Finanzierungen angetrieben. Noch im Jahr 2018 betrug die durchschnittliche Größe 8 bis 10 Millionen US-Dollar, jetzt sehen wir 20 bis 25 Millionen US-Dollar. Dementsprechend passen wir die Größe unseres Fonds an, um diese Veränderung abzufangen".
Auch wenn Europa in Sachen Startup-Finanzierungen damit immer noch hinter den USA zurückliegt, holt das europäische Investoren-Umfeld immer mehr auf. Blossom Capital selbst ist in London ansässig, Ophelia Brown sieht jedoch in vielen weiteren europäischen Städten wie Paris oder Berlin großes Potenzial. Der Markt wächst und bietet Startups mittlerweile mehr Möglichkeiten: "Wenn wir in ein Unternehmen investieren, gehen wir davon aus, dass es langfristig ein eigenständiges Unternehmen ist und ich glaube, dass die Aussichten darauf sich mittlerweile bedeutend gebessert haben. Ein Unternehmen für mehr als 250 Millionen US-Dollar zu verkaufen, war vor zehn Jahren praktisch unmöglich. Heute haben Startups viel mehr Optionen", so Brown gegenüber Techcrunch.
Redaktion finanzen.net
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