Neue Bedrohung?

Sind neue Krypto-Richtlinien das Ende der Anonymität von Bitcoin & Co.?

18.06.19 17:45 Uhr

Sind neue Krypto-Richtlinien das Ende der Anonymität von Bitcoin & Co.? | finanzen.net

Die von Krypto-Fans so geschätzte Anonymität könnte schon bald der Vergangenheit angehören, denn Bitcoin-Börsen weltweit sollen Informationen ihrer Kunden offenbaren.

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Neue Regulierungen für die Kryptowährungen sorgen für Aufruhr

Am 21. Juni verabschiedet die International Financial Action Task Force (FATF) neue Richtlinien für die Regulierung der digitalen Coins. Die Reglementierungen betreffen sämtliche Krypto-Unternehmen und könnten weitreichende Konsequenzen für entsprechende Plattformen mit sich bringen. Eric Turner, Forschungsdirektor beim Krypto-Untersuchungszentrum Messari, beschrieb dem Nachrichtenportal Bloomberg gegenüber die Regulierungen als "eine der größten Bedrohungen für Krypto heute." 38 Staaten und zwei internationale Organisationen gehören offiziell der International Financial Action Task Force an, doch es sind bei weitem mehr Staaten und Organisationen, die sich bisher an die Richtlinien der FATF hielten. Nun ist unklar wie diese sich nach der Regeländerung positionieren werden, obwohl ihnen bei Missachtung der geänderten Vorgaben Sanktionen drohen, die einem Ausschluss auf dem internationalen Finanzsystem gleichkommen.

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Kunden machen sich Sorgen um ihre Anonymität

Bitcoin und andere Kryptowährungen haben in den letzten Jahren an Popularität zugenommen, unter anderem, weil sie eine Möglichkeit geboten haben, die Kontrolle der Regierung über traditionelle Finanzsysteme zu umgehen. Doch nun müssen sie aufgrund der neuen Krypto-Richtlinien einen Großteil dieser Autonomie abgeben. Das Ziel der neuen Richtlinien sei es, durch Transparenz Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu erschweren. Noch ist nicht wirklich klar, inwieweit Krypto-Netzwerke diesbezüglich genutzt werden und inwieweit die rechtlichen Veränderungen dem entgegenwirken könnten.
Besonders eine der geplanten Richtlinien sorgt für Aufregung, denn diese sieht vor, dass Bitcoin-Börsen und ähnliche Dienstleister über alle Kunden Informationen sammeln, deren Transaktionen ein Volumen von über 1.000 US-Dollar aufweisen. Dass es hierbei zu deutlichen Schwierigkeiten in der Umsetzung kommen dürfte, ist noch die geringste Sorge der Anleger. Ethereum-Wallets beispielsweise, funktionieren komplett anonym und für die Börsen ist nicht ersichtlich, wer der Empfänger einer Zahlung ist. Die Anleger sind in Aufruhr, denn die Anonymität gehört für sie unweigerlich zu der Grundidee.

Durchsetzbarkeit der neuen Regeln noch unklar

Wie schnell sich die Folgen der Änderungen bemerkbar machen, hängt von den einzelnen Agenturen ab. Gruppen wie die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) werden voraussichtlich damit beginnen, die Regeln energisch durchzusetzen. Das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) hat kürzlich eine Interpretationsanleitung herausgegeben, die derjenigen der FATF ähnelt. Einige staatliche Behörden könnten nachziehen und das Risiko erhöhen, dass nicht konforme Unternehmen Lizenzen für Geldtransaktionen verlieren. Wenn ein Land die FATF-Regeln nicht einhält, "kann es im Wesentlichen den Zugang zum globalen Finanzsystem verlieren", sagte Jesse Spiro, Leiter der Politik des Krypto-Ermittlungsunternehmens Chainalysis Inc.

Redaktion finanzen.net

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