Nervöse Krypto-Kurse

Bitcoin-Kurs stürzt wegen vermeintlichem Angriff auf Kryptobörse Binance ab

08.03.18 17:45 Uhr

Bitcoin-Kurs stürzt wegen vermeintlichem Angriff auf Kryptobörse Binance ab | finanzen.net

Auf der beliebten Krypto-Tradingplattform Binance kam es gestern zum Schock für einige Nutzer: All ihre Altcoins wurden automatisch gegen Bitcoins verkauft. Die Plattform setzte daraufhin alle Auszahlungen aus. Die Angst vor einem Hack setzte dem Bitcoin-Kurs schwer zu - die 10.000 Dollar-Marke fiel.

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Die Nachricht verbreitete sich gestern vor allem auf den Plattformen Twitter und Reddit wie ein Lauffeuer: Mehrere Nutzer der Kryptoplattform Binance berichteten, dass all ihre Altcoin-Positionen automatisch zum Marktwert gegen Bitcoin verkauft wurden und sich in ihren Wallets plötzlich ausschließlich Bitcoins befanden. Die Angst vor einem Hack der Plattform brachte daraufhin auch den Bitcoin-Kurs zum Erbeben. Er sackte am Mittwochmorgen um mehr als 10 Prozent ab, woraufhin auch die 10.000 US-Dollar-Marke kurzzeitig fiel. Bei 9.600 US-Dollar wurde vorerst der Boden erreicht. Binance ist eine der größten aktuell existierenden Krypto-Börsen weltweit - es werden dort, laut coinmarketcap, digitale Münzen im Wert von 1,77 Milliarden US-Dollar gehandelt. Ein Angriff auf eine Plattform dieser Größenordnung wäre ein empfindlicher Schlag für die Krypto-Community und hätte das Potenzial die Kurse der Kryptowährungen schwer zu belasten.

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Binance: Kein Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Plattform

Binance bemühte sich zeitnah, die Anleger zu beruhigen. In einem Statement, das am Mittwoch erging, hieß es: "Wir untersuchen Berichte von einigen Nutzern, die Probleme mit ihren Anlagen haben. Unser Team ist informiert und untersucht das Thema, während wir hier sprechen. Für den Moment steht fest, dass alle bestätigten Betroffenen sich mit einem API-Schlüssel registriert haben. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Binance-Plattform beeinträchtigt ist." Und weiter: "Abhebungen sind aktuell vorübergehend deaktiviert." API-Schlüssel können beispielsweise verwendet werden, wenn Nutzer mit sogenannten Tradingbots auf die Plattform zugreifen, sie dienen der Identifizierung. Als wichtigsten Hinweis darauf, dass die Krypto-Börse nicht zum Opfer von Hackern wurde, führte Binance die Tatsache ins Feld, dass keiner der Nutzer tatsächlich Geld verloren habe. Faktisch war nur eine Umschichtung in Bitcoin vorgenommen worden. Auch der Binance-CEO, der sich "CZ" nennt, äußerte sich beschwichtigend auf Twitter:

Im Tweet erklärt "CZ" mehrfach, dass alle Einlagen sicher seien und berichtet weiter, dass Unregelmäßigkeiten aufgetaucht seien, woraufhin automatische Alarme ausgelöst worden waren. Möglicherweise seien einige Accounts im Vorhinein bereits Opfer von Phishing geworden. Dies wirke sich jedoch nicht auf die Sicherheit der Wallets aus. Doch trotz aller Beschwichtigungen: Dem Bitcoin-Kurs zog diese Nachricht erst einmal den Boden unter den Füßen weg. Dieser riss auch weitere Kryptowährungskurse vorübergehend mit in die Tiefe.

Binance: Irreguläre Trades werden korrigiert

Am späten Mittwochabend erreichte die Binance-Nutzer schließlich die ersehnte Nachricht: Binance-CEO "CZ" kündigte auf Twitter an, die fälschlich ausgeführten Trades wieder rückgängig zu machen:

"Wir haben die irregulären Trades lokalisiert", heißt es in dem Tweet. Sie würden nun wieder rückgängig gemacht. Alle Anlagen seien dank des schnell ausgelösten Alarms sicher. Daneben wies "CZ" die Nutzer jedoch auch darauf hin, ihre Accounts gegen Phishing abzusichern. Unter "Phishing" werden illegale Maßnahmen verstanden, die auf das "Abfischen" von Nutzerdaten wie etwa Passwörtern abzielen.

Auf coinmarketcap hat der Bitcoin inzwischen wieder die 10.000-US-Dollar-Marke überstiegen und macht weiter Boden gut. Doch auch wenn sich die Angst vor einem Angriff auf die Kryptobörse letztendlich als unbegründet herausstellen konnte, so zeigte der Vorfall doch klar, wie groß die Nervosität ist, die aktuell auf dem Krypto-Parkett herrscht.

Redaktion finanzen.net

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