Schweizer Franken: Coup der Notenbank
Mit Negativzinsen soll die Währung geschwächt werden. Anleger können darauf setzen - zu verlieren gibt es fast nichts.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Da ist in der Schweiz gerade Ruhe eingekehrt, nachdem die Eidgenossen sich in einer Volksabstimmung Ende November gegen unlimitierte Goldkäufe durch die Nationalbank ausgesprochen haben, schon folgt der nächste Aufreger: Weil der Schweizer Franken in den vergangenen Wochen stark aufgewertet hat und wieder an der kritischen Marke von 1,20 Franken zum Euro kratzt, will sich die Notenbank mit einem negativen Einlagezins gegen die Stärke ihrer Währung wehren. Das haben die Notenbanker vergangenen Donnerstag entschieden.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Demnach müssen Geldhäuser ab 22. Januar 2015 für ihre Einlagen bei der Zentralbank einen Strafzins von 0,25 Prozent zahlen. Auf diese Weise soll es für Banken unattraktiver werden, Schweizer Franken zu halten. Die Nachfrage nach der Währung würde sinken und damit auch der Wechselkurs zum Euro. Schon die Ankündigung des negativen Zinses war ein kleiner Erfolg für die Notenbank: Der Kurs schoss um rund 0,01 Franken zum Euro in die Höhe, gab dann aber im Tagesverlauf wieder etwas nach.
Schutz vor EZB-Maßnahmen
Der Schritt der Schweizer Nationalbank ist nicht nur nötig geworden, weil derzeit viele Investoren ihr Geld aus Russland abziehen und in sicheren Häfen wie dem Franken parken. Er ist auch eine vorgezogene Reaktion auf die Vorhaben der Europäischen Zentralbank (EZB). Deren Chef Mario Draghi erwägt Ankäufe von Unternehmens- oder Staatsanleihen, um die Konjunktur auf dem Kontinent zu stützen. Diese geldpolitische Lockerung in der Eurozone hätte ebenfalls eine Aufwertung des Franken zur Folge.
Bislang haben die Schweizer Notenbanker stets mit dem unbeschränkten Ankauf von Euro den im Jahr 2011 eingeführten Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro verteidigt. Ihr Ziel ist es dabei, die Schweizer Exportwirtschaft vor einer zu starken Währung zu schützen.
Auch in Zukunft wird die Nationalbank diesen Mindestwechselkurs aufrechterhalten. Da sich der Franken sehr nah am Mindestkurs befindet und so mögliche Verluste überschaubar sind, könnten Anleger auf eine Beruhigung und damit eine Abwertung des Franken setzen. Das ETFS-Zertifikat Short CHF Long EUR (ISIN: DE 000 A1D FSB 9) bildet die Kursbewegung eins zu eins ab.
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