Nach Bitcoin-Kritik

Von "Proof of Work" zu "Proof of Stake": So will sich Ethereum 2.0 gegen den Umweltsünder Bitcoin durchsetzen

21.05.21 21:11 Uhr

Von "Proof of Work" zu "Proof of Stake": So will sich Ethereum 2.0 gegen den Umweltsünder Bitcoin durchsetzen | finanzen.net

Der Bitcoin wird immer wieder für seinen hohen Stromverbrauch beim Mining kritisiert. Und auch die zweitgröße Kryptowährung Ether benötigt große Mengen Energie. Nun will die Stiftung hinter dem Netzwerk aber deutlich an ihrer Umweltbilanz schrauben.

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• Hoher Stromverbrauch beim Mining von Kryptowährungen
• Ethereum Foundation lanciert Ethereum 2.0
• Massive Energieeinsparungen möglich

Tesla macht wegen Umweltbedenken Bitcoin-Rückzieher

Bereits des Öfteren standen Kryptowährungen wie der Bitcoin aufgrund des hohen Stromverbrauchs beim Mining-Prozess in der Kritik. Zuletzt erklärte auch der E-Auto-Pionier Tesla, dass man die erst kürzlich eingeführte Möglichkeit, Fahrzeuge mit dem Bitcoin zu bezahlen, ab sofort wieder abschaffen werde. "Wir sind besorgt über die rapide zunehmende Nutzung fossiler Brennstoffe für den Bitcoin-Abbau und Bitcoin-Transkationen, insbesondere Kohle, die die schlimmsten Emissionen aller Brennstoffe aufweist", wie in einer Stellungnahme, die CEO Elon Musk auf seinem Twitter-Profil geteilt hat, zu lesen ist. "Kryptowährungen sind in vielerlei Hinsicht eine gute Idee und wir glauben, dass sie eine vielversprechende Zukunft haben, aber dies darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen." Auch wenn man sich bei Cathie Woods ARK Invest nicht von einem umweltschädlichen Schürfprozess überzeugt zeigt, trennten sich doch zahlreiche Anleger von dem Krypto-Urgestein und schickten seinen Kurs nach unten. Dennoch bleibt die Münze die Cyberdevise mit der größten Marktkapitalisierung. Etwa 848 Milliarden US-Dollar sind alle bisher verfügbaren Bitcoins aktuell wert (Stand vom 20.05.2021).

Ether soll grüner werden: neue Version in den Startlöchern

Ihm dicht auf den Fersen befindet sich allerdings Ether. Die auf dem Ethereum-Netzwerk basierende BTC-Alternative kann derzeit einen Marktwert von mehr als 324 Milliarden US-Dollar aufweisen (Stand vom 20.05.2021). Im Zuge der öffentlichen Diskussion um die Klimaschädlichkeit von Kryptowährungen scheint sich auch die Ethereum Foundation, die hinter der Entwicklung des Ether steht, ihrer sozialen Verantwortung bewusst zu werden. Bereits zuvor kündigte die Stiftung an, für die aktualisierte Version des Netzwerks, das auf den Namen "Ethereum 2.0" hören soll, das rechenintensive "Proof of Work"-Konzept, das auch beim Bitcoin Anwendung findet, durch den sparsameren "Proof of Stake"-Ansatz austauschen zu wollen. Während die zweite Version der Plattform ursprünglich erst im nächsten Jahr vollständig implementiert werden sollte, kündigte der Entwickler Carl Beekhuizen auf dem Blog der Ethereum Foundation nun an, dass der Ether noch in diesem Jahr seinen CO2-Fußabdruck reduzieren wird.

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"Proof of Work"-Konzept: Korrelation zwischen Preis und Strombedarf

Mittels Proof of Work (PoW) verbrauche das Netzwerk momentan in etwa so viel Strom wie ein mittelgroßes Land, wie Beekhuizen schreibt. Dies sei allerdings notwendig, um die Sicherheit der Plattform zu gewährleisten. "Um zu verhindern, dass eine Chain erfolgreich angegriffen wird, müssen die Miner mehr ‚Arbeit‘ leisten, als ein Angreifer es könnte. Da ein Angreifer wahrscheinlich über ähnliche Hardware verfügt, müssen die Miner große Mengen an effizienter Hardware in Betrieb halten, um zu verhindern, dass ein Angreifer sie übertrifft, und all diese Hardware verbraucht eine Menge Strom", so der Entwickler weiter. Somit seien unter dem PoW-Konzept auch der Ether-Preis und der Stromverbrauch korreliert: Mit einem steigenden Kurs nehme auch der Energiebedarf des Netzwerks zu.

Ethereum 2.0. soll Ether energieeffizienter machen

Anders sieht es jedoch beim Hoffnungsträger Proof of Stake (PoS) aus. Wenn der Gegenwert für einen Ether zunimmt, nehme zwar ebenfalls die Sicherheit der Chain zu, der Stromverbrauch zeige sich allerdings unverändert. Und das wird an einer ersten Einschätzung deutlich, die Beekhuizen in seinem Beitrag teilt. So rechnet er, dass das Netzwerk Energie im Ausmaß von 2,62 Megawatt benötigt, was in etwa dem Bedarf einer Kleinstadt entspricht. Somit sei Ethereum 2.0 ungefähr 2.000 mal energieeffizienter als die Erstversion der Plattform. Der Entwickler geht davon aus, dass damit mindestens 99,95% des Gesamtenergieverbrauchs reduziert werden können.

Um diese Einsparung zu verdeutlichen, hängt Beekhuizen einen Graphen an, den er auch auf seinem Twitter-Profil geteilt hat. In dem Diagramm sind der Stromverbrauch des Bitcoin, dem bisherigen Ethereum-Netzwerk, sowie dem PoS-Konzept gegenübergestellt.

Nächste Schritte zu Ethereum 2.0

Bevor Ethereum 2.0 aber vollständig implementiert werden kann, muss die Architektur hinter der energiesparenden PoS-Technik aufgebaut werden. Erst kürzlich wurde die Beacon-Chain etabliert, nun werden die ersten Testnetze eingerichtet, die den Wechsel von PoW zu PoS durchführen sollen - "The Merge" genannt. Diese Umstellung soll dann innerhalb der kommenden Monate erfolgen. "Die stromhungrigen Tage von Ethereum sind gezählt, und ich hoffe, das gilt auch für den Rest der Branche", fasst Beekhuizen zusammen.

Redaktion finanzen.net

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