Jack Dorseys Fintech Block sichert sich große Menge an Intel-Chips für Bitcoin-Mining
Jack Dorseys Fintech Block will den Markt für Mining-Geräte aufmischen. Um den Markteintritt zu beschleunigen, hat das Unternehmen kürzlich eine große Menge Mikrochips von Intel aufgekauft.
Werte in diesem Artikel
• Block will in den Markt für Mining-Hardware einsteigen
• Kauf einer großen Menge Bitcoin-Mining-ASICs von Intel
• Design-Team konzentriert sich nun auf die Entwicklung eines 3-nm-Chips
Nach seinem Rückzug bei Twitter konzentriert sich Jack Dorsey nun auf seinen mobilen Bezahldienst Block und baut ihn zu einem Blockchain-Unternehmen aus. Nun will das Fintech auch in den Markt für Mining-Hardware einsteigen. Mit der Entwicklung eigener Geräte möchte Block der starken Zentralisierung bei Bitcoin-Mining-ASICs entgegenwirken, denn derzeit wird dieser Markt von zwei großen Anbietern - Bitmain und MicroBT - dominiert.
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Was ist Mining?
Dezentrale, d.h. nicht durch Regierungen und Banken kontrollierte Digitalwährungen entstehen durch das sogenannte Mining ("Schürfen"). Die Coins werden jedoch nicht wirklich von Minern "erzeugt". Vielmehr erhalten diese virtuelles Geld dafür, dass sie Ihre Rechnerleistung für die weltweiten Transaktionen zur Verfügung stellen: Beim täglichen Zahlungsverkehr werden nämlich die Listen der getätigten Transaktionen in Blocks zusammengefasst und wenn diese "voll" sind, werden sie abgeschlossen. Um Speicherplatz zu sparen und die Sicherheit zu gewährleisten, werden diese Informationen in eine komplexe Zeichenkombination - sogenannte Hashs - umgewandelt. Die Liste dieser aufeinanderfolgenden Hashs heißt Blockchain. Es sind nun die Miner, welche die erforderliche Rechenleistung zur Verfügung stellen, um neu fertiggestellte Blocks aufzuspüren, diese in Hashs zu verschlüsseln und sie dann der Blockchain hinzuzufügen. Dafür werden die Miner mit neuen Coins belohnt.
ASIC - spezielle Mining-Hardware
Unter Umständen gibt es beim Mining einfache Rechenaufgaben, die nicht den finanziellen und rechnerischen Aufwand erfordern, den eine Mehrzweck-CPU mit sich bringen würde. Hierfür wurden deshalb spezielle Grafikkarten, die Application-Specific Integrated Circuit (ASIC) entwickelt, die für das Mining von Proof-of-Work-Kryptowährungen wie Bitcoin besonders geeignet sind. Sie sind sowohl in Bezug auf die Kosten als auch den Energieverbrauch eine deutlich einfachere und effizientere Alternative.
Mining-Chips von Intel
Da es das erklärte Hauptziel von Block ist, das Bitcoin-Netzwerk zu dezentralisieren, arbeitet das Unternehmen derzeit an der Entwicklung eigener hochmoderner 3-nm-Chips. Doch um die Zeit zu überbrücken, bis die eigenen 3-Nanometer-Chips entwickelt sind und produziert werden, hat Block kürzlich ein "große Menge" Bitcoin-Mining-ASICs von Intel erworben. Dies gab Block Ende April in einem Blogpost bekannt.
Ursprünglich habe man geplant, die Entwicklung eines 5-nm-Chips in diesem Quartal abzuschließen und darauf basierende Mining-Hardware zu produzieren. Doch dann ergriff man die Gelegenheit zum Kauf der Intel-Chips. Dies ermögliche es dem Design-Team von Block, sich nun ganz auf die Entwicklung des besseren 3-nm-Chips zu fokussieren.
Im Chipdesign beschreibt nm (Nanometer) die Größe der Transistoren. Je kleiner die Transistoren, desto mehr von ihnen finden Platz auf einem Chip und desto leistungsfähiger wird somit der Chip.
Intel zieht sich aus Produktion von Bitcoin-Mining-Chips zurück
Während Block in den Mining-Hardware-Markt einsteigt, will Intel andererseits demnächst keine Chips mehr für Miner herstellen. Es ist zwar kaum ein Jahr her, dass Intel einen neuen Chip vorgestellt hat, der speziell auf das Mining von Bitcoin zugeschnitten ist, doch der US-Konzern hat jüngst angekündigt, die Produktion aus Kostengründen wieder einzustellen. Demnach sollen nur noch bis zum 20. Oktober Bestellungen für Bitcoin-Mining-ASICs der Blockscale 1000-Serie angenommen werden. Auslieferungen sollen dann noch bis zum 20. April 2024 erfolgen.
Das Halbleiter-Urgestein beabsichtigt nämlich, die Herstellung bestimmter Chips vorrangig outzusourcen, um sich selbst auf kleinere und schnellere Chips zu konzentrieren. In Zusammenhang mit dieser sogenannten IDM-2.0-Strategie wurden auch andere, nicht zu Intels Hauptgeschäft zählende Produktkategorien eingestellt. Der Ausstieg aus dem Mining-Geschäft ist damit nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen die Gesamtkosten reduziert werden sollen. Doch auch wenn sich Intel zunächst aus der Krypto-Branche verabschiedet und seinen Fokus zumindest vorerst auf andere Projekte verlagert, so will der Chip-Riese trotzdem weiterhin die "Marktchancen" dort im Auge behalten.
Redaktion finanzen.net
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