Stablecoins mit Parallelen: Eurodollar lässt grüßen
Eines der zurzeit am schnellsten wachsenden Segmente des Digital-Assets-Ökosystems heißt "Stablecoins".
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von Benjamin Dean, Wisdomtree für €uro am Sonntag
Bei den "Stablecoins" handelt es sich um Tokens, die an den US-Dollar gebunden sind. Das Aufkommen dieses Kryptomarkt-Segments entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn was ist den Menschen im Land der Kryptowährungen abgesehen von Bitcoin und Ether offenbar am liebsten? Der Dollar, sprich eine der traditionellen Währungen.
Im Lauf des Jahres 2021 legte die gesamte Menge an Stablecoins um 388 Prozent zu - von 29 Milliarden Dollar auf über 140 Milliarden Dollar. Und sie wächst weiter: Während das Ökosystem der digitalen Assets insgesamt gegenüber seinem Hoch vom November 2021 Verluste von rund einem Drittel verzeichnete, befindet sich das Segment der Stablecoins seitdem um über 25 Prozent im Plus.
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Das Aufkommen der Stablecoins ist ein merkwürdiges Beispiel dafür, wie sich die Geschichte wiederholt. Denn die Sache ähnelt sehr dem Aufkommen von Eurodollar im vergangenen Jahrhundert. Dabei handelte es sich um Dollar, die von Banken außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika gehalten wurden. Der Unterschied zu damals ist, dass es sich diesmal um dezentralisierte Kryptonetzwerke handelt.
Stablecoins befinden sich nicht nur außerhalb der USA, sie existieren vollkommen außerhalb herkömmlicher Finanzsysteme. Wer sein Geld in das Digital-Assets-Ökosystem umschichten möchte, muss dieses System dank Kryptostrukturen nun nicht mehr verlassen. Denn US-Dollar-Tokens können zum Bezahlen, Sparen oder Versenden verwendet werden, ohne je mit herkömmlichen Banken in Berührung zu kommen. Das Gleiche gilt für jeden anderen tokenisierten Vermögenswert, ob digital oder analog.
Anmerkung der Redaktion: Benjamin Dean ist Director Digital Assets bei Wisdomtree. Für €uro am Sonntag blickt er auf den Markt für Kryptowährungen.
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