Umfrage: Mehrheit der Kanadier ist an Lohnzahlungen in Form von Bitcoin & Co. interessiert
Einer Umfrage zufolge interessieren sich 62 Prozent der Kanadier dafür, schon innerhalb der nächsten fünf Jahre bei der Arbeit in Kryptowährungen entlohnt zu werden - und das, obwohl bislang nur wenige der kanadischen Händler Bitcoin & Co. als Zahlungsmittel akzeptieren.
Werte in diesem Artikel
• 62 Prozent der Kanadier können sich einer repräsentativen Umfrage zufolge vorstellen, schon bald in Kryptowährungen entlohnt zu werden
• Profit machen zu wollen ist das Hauptargument der Kanadier für die Nutzung von Kryptowährungen - trotz des bestehenden Risikos
• In Deutschland sind Lohnzahlungen in Kryptowährungen aufgrund der aktuellen Gesetzeslage vorerst nicht absehbar
Medienberichten zufolge hat die Bank of Canada Anfang des vergangenen Jahres die Einführung einer staatlichen digitalen Währung in Betracht gezogen, diese Pläne wurden jedoch bislang nicht umgesetzt. Momentan gilt in Kanada ausschließlich der Kanadische Dollar als offizielle Währung. Eine Umfrage vom Oktober 2021 ergab nun, dass dennoch 62 Prozent der Kanadier an Gehaltszahlungen in Krypto-Form interessiert sind, und zwar bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre. Die Umfrage wurde von Capterra, einem Anbieter für Software-Reviews repräsentativ mit rund 1.000 Teilnehmern durchgeführt.
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Junge Kanadier sind deutlich offener für Kryptowährungen als Kanadier aus älteren Altersgruppen
Die Befragung hat ergeben, dass 25 Prozent der Kanadier aktuell Kryptowährungen nutzen und weitere 37 Prozent planen, dies "in der nahen Zukunft" zu tun. Ganze 62 Prozent der Befragten gaben an, sich dafür zu interessieren, bei der Arbeit schon innerhalb der nächsten fünf Jahre in Bitcoin & Co. bezahlt zu werden.
Hinzu kommt, dass sich das Interesse an Kryptowährungen stark zwischen den verschiedenen Altersklassen unterscheidet: Während ganze 60 Prozent der Befragten im Alter von 56 bis 65 Jahren angaben, noch nie Bitcoin & Co. genutzt zu haben und sich auch nicht dafür zu interessieren, liegt dieser Wert in der Altersklasse der 18- bis 22-Jährigen bei gerade einmal 23 Prozent. In einigen Jahren werden sich also vermutlich noch mehr aktive Arbeitnehmer für Krypto-Lohnzahlungen interessieren.
Noch kann in Kanada nicht großräumig mit Kryptowährungen bezahlt werden
Die meist genutzten Kryptowährungen der Kanadier sind der Capterra-Umfrage zufolge:
Bitcoin (81 Prozent)
Ethereum (48 Prozent)
Dogecoin (28 Prozent)
Litecoin (18 Prozent)
Cardano (18 Prozent)
Bevor der Lohn in Kanada also großflächig in Kryptowährungen statt in Dollar ausgezahlt wird, müssten entsprechend Zahlungsmethoden für diese Währungen eingeführt werden. Eine Studie von Payments Canada und CorbinPartner Inc. aus dem Jahr 2020 ergab, dass im Gegenzug aktuell nur insgesamt 400 bis 500 Unternehmen in Kanada Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren.
Deutsche Gewerbeordnung schließt Lohnzahlung in Kryptowährungen in der Bundesrepublik aus
Als Argumente für die Nutzung von Kryptowährungen trotz der ebenfalls existierenden negativen Aspekte gaben die Befragten an, Profit machen und Teil eines innovativen und alternativen Systems sein zu wollen (58 Prozent bzw. 48 Prozent), das dezentralisierte System vorzuziehen (44 Prozent), die Privatsphäre zu schätzen (29 Prozent), sowie vom regulären Bankensystem wegkommen zu wollen (26 Prozent).
Diese Gründe könnten auch hierzulande in Diskussionen über Kryptowährungen als Lohnzahlungsmittel angeführt werden. Während es in Kanada allerdings nach Paragraf 5, Absatz 1 des Income Tax Acts erlaubt ist, Lohn ganz oder teilweise in Form von Bitcoin & Co. auszuzahlen, ist dies in Deutschland nach Paragraf 107 der Gewerbeordnung verboten. Diese besagt, dass Lohn in Deutschland in Euro ausgezahlt werden muss.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
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