Kritik an Zentralbanken

Bannon sieht Kryptowährungen als Waffe gegen das Establishment

07.03.18 06:52 Uhr

Bannon sieht Kryptowährungen als Waffe gegen das Establishment | finanzen.net

Kryptowährungen sind nach Ansicht von Steve Bannon ein wichtiges Werkzeug für die europäische Bewegung gegen das Establishment.

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"Wir nehmen den Zentralbanken die Kontrolle weg", sagte der ehemalige Chefstratege von US-Präsident Donald Trump am Dienstagabend in Zürich. "Das wird uns wieder die Macht geben."

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Bannon sprach auf einer Veranstaltung der Wochenzeitung "Weltwoche" unter dem Thema "Die populistische Revolte und ihre globalen Auswirkungen für die Schweiz, Europa und Amerika". Er habe die Schweiz als wichtigen Standort für Kryptowährungen für seine erste Rede in Europa ausgewählt. Im Kanton Zug sind dutzende Firmen aus diesem Sektor beheimatet. In der Schweiz sei "das Herz" der Krypto-Bewegung zu Hause, sagte der 65-jährige.

Bannon beschuldigte Zentralbanken, Regierungen und große Tech-Firmen, die Rechte und die Identitäten der einfachen Menschen wegzunehmen und sie für ihre eigenen Zwecke einzuspannen. Der rechte Publizist, der dem US-Präsidenten zum Wahlsieg verholfen hatte, reist derzeit durch Europa. Er wolle sich ein Bild der populistischen Bewegungen machen und die Revolte gegen das politische Establishment unterstützen.

Die populistische Bewegungen in Europa seien zwar alle unterschiedlich in ihrer Form, hätten aber alle den gleichen Gegner: das Establishment. "In Italien war das Wahlergebnis klar gegen das Establishment gerichtet", sagte er vor etwa 1000 zahlenden Gästen in Zürich. Brüssel müsse nun anfangen, zuzuhören und Veränderungen einzuführen, sonst sei die Zukunft der EU ungewiss, sagte er. Die Politiker in Brüssel könne nicht weiter Migranten in die Union lassen und dabei zusehen, wie sich die Menschen in Italien mit dem Problem zurechtfinden müssen, sagte er weiter.

Im Bezug auf den Freihandel unterstützt Bannon US-Präsident Trump, der Strafzölle auf Stahl und Aluminium angekündigt hat. Der Handel solle nicht, wie in der Vergangenheit, heimische Arbeiter und Familien zerstören, indem man Firmen und Arbeitsplätze ins Ausland verlegt. Das drücke die Gehälter weiter nach unten und schade der Wirtschaft, sagte er.

Trump hatte seinen Ex-Wahlkampfberater und späteren Chefstrategen Bannon wegen Meinungsverschiedenheiten im August vergangenen Jahres entlassen, öffentlich aber weiterhin zu ihm gehalten. Nach der Veröffentlichung kritischer Aussagen über Mitglieder der Präsidenten-Familie in dem Buch "Fire and Fury" im Januar brach Trump auch öffentlich mit seinem ehemaligen Mitarbeiter. Kurz darauf musste Bannon auch seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der rechtspopulistischen Nachrichtenseite Breitbart News aufgeben.

Gegen den Auftritt von Steve Bannon demonstrierten rund 100 Menschen in der Nähe des Veranstaltungsorts. Zu dem Protest hatte die Bewegung für den Sozialismus (BFS) aufgerufen, um ein Zeichen gegen Rassismus, Sexismus und Ausbeutung zu setzen./str/al/DP/zb

ZÜRICH (dpa-AFX)

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