Deshalb steigt der Euro über 1,12 US-Dollar
Der Euro hat sich am Montag etwas von seinen jüngsten Verlusten erholt und ist über 1,12 US-Dollar gestiegen.
Werte in diesem Artikel
Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung Euro 1,1203 Dollar. Vor dem Wochenende war sie mit 1,1122 Dollar auf ein rund eineinhalbjähriges Tief gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1156 (Freitag: 1,1138) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8963 (0,8978) Euro.
Handeln Sie Währungspaare wie CNY/EUR mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die in Deutschland stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreise stützten den Euro. Die Jahresinflationsrate sank im Januar zwar auf 4,9 Prozent. Volkswirte hatten allerdings mit einem deutlicheren Rückgang auf 4,4 Prozent gerechnet. An den Finanzmärkten wird bereits eine Leitzinserhöhung durch die EZB in diesem Jahr erwartet. Sie strebt auf mittlere Sich lediglich eine Rate von 2 Prozent an. Höhere Zinsen würde den Euro für Anleger attraktiver machen.
"Die Zahlen liegen insgesamt deutlich höher als erwartet und auch in Spanien fiel der Rückgang der Inflation enttäuschend aus", schreibt Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen. "Die Teuerung erscheint damit hartnäckiger als zunächst gedacht und so steht die EZB unter Druck, doch noch schneller zu reagieren." Die Notenbank sollte daher auf ihrer Sitzung an diesem Donnerstag in Erklärungsnöte geraten. Die EZB hat bisher allerdings noch keine Zinserhöhungen signalisiert. Sie machte bisher vor allem Sondereffekte durch die Corona-Krise für den Anstieg verantwortlich.
Zuversichtlich stimmten unterdessen politische Entwicklungen in der Eurozone: In Italien wurde am Wochenende Staatspräsident Sergio Mattarella für eine zweite Amtszeit gewählt. "Damit bleibt Mario Draghi Ministerpräsident und kann weiter an seinen Reformplänen arbeiten", kommentierte Experte Marco Wagner von der Commerzbank. Draghi hatte das hohe Staatsamt ebenfalls angestrebt, konnte sich aber nicht durchsetzen. An den Märkten war mit Draghis Kandidatur vor allem das Risiko rascher parlamentarischer Neuwahlen verbunden worden, das jetzt gebannt scheint.
Der Wahlausgang in Portugal überraschte. So gewann die regierende Sozialistische Partei (PS) die Parlamentsneuwahl deutlich und errang sogar die absolute Mehrheit. Damit dürfte die Regierung ihre weitgehend marktfreundliche Reformpolitik fortsetzen können.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83153 (0,83178) britische Pfund, 128,79 (128,68) japanische Yen und 1,0404 (1,0378) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1796 Dollar gehandelt. Das waren fünf Dollar mehr als am Vortag.
/jsl/la/he
FRANKFURT (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: antos777 / Shutterstock.com, filmfoto / Shutterstock.com