Hyperinflation

Simbabwe zahlt 5 Dollar für 175 Billiarden Simbabwe-Dollar

15.06.15 15:45 Uhr

Simbabwe zahlt 5 Dollar für 175 Billiarden Simbabwe-Dollar | finanzen.net

Simbabwe schafft seine Währung ab: Der Simbabwe-Dollar wird aus dem Verkehr gezogen. Der angebotene Tauschkurs ist galaktisch.

Das afrikanische Simbabwe steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise. Um dieser Herr zu werden, hatte das Land ein System aus verschiedenen Währungen eingeführt. Nun wird eine davon endgültig abgeschafft.

Simbabwe-Dollar segnet das Zeitliche

Der Simbabwe-Dollar ist wertlos geworden, nun zieht die Zentralbank die Notbremse: Die Währung wird aus dem Geldkreislauf genommen, teilte der Zentralbankchef John Mangudya mit. Damit ist das Multi-Währungssystem, das das Land aufgrund der schwachen Wirtschaft im Jahr 2009 eingeführt hatte, um eine Währung ärmer.
Damals war der höchste Nennwert einer Banknote 100 Billionen Dollar - daraufhin hatte die Regierung bei der einheimischen Währung zwölf Nullen gestrichen und weitere Nebenwährungen eingeführt. Seit dieser Zeit kann man in Simbabwe auch mit dem südafrikanischer Rand sowie dem US-Dollar bezahlen. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte die einheimische Währung eine massive Abwertung erfahren und wurde im Alltag kaum noch benutzt.
Nun wurde das endgültige Aus beschlossen: Bis Ende September soll der Simbabwe-Dollar komplett abgeschafft worden sein.

Umtauschkurs 1:175.000.000.000.000.000

Wer noch Simbabwe-Dollar auf dem Konto hat, dem bietet man einen Umtauschkurs an, der nach deutschen Maßstäben kaum zu fassen ist: Für 175 Billiarden Simbabwe-Dollar (175 gefolgt von 15 Nullen!) erhalten Sparer 5 US-Dollar gutgeschrieben. Das gelte aber nur für Spareinlagen, hieß es in der vergangenen Woche. Wer hingegen sein Bargeld eintauschen will, bekommt einen schlechteren Kurs, so die Nachrichtenagentur Bloomberg. Allerdings werde man in diesem Fall auch nicht gefragt, wo das Geld her komme, hieß es weiter.

Tiefe Wirtschaftskrise in Simbabwe

Wie es dazu kommen konnte, dass man als Billiardär zu den Ärmsten der Bevölkerung zählen kann, ist schnell erzählt. Präsident Robert Mugabe hatte vor 14 Jahren eine Landreform durchgesetzt, die insbesondere die wichtige Agrarbranche stark belastete. Die Vertreibung weißer Bauern sorgte für einen Produktionseinbruch. Die darauf folgende Inflation lief aus dem Ruder, eine unkontrollierbare Hyperinflation folgte.

Redaktion finanzen.net

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