Bitcoin-Fan Cathie Wood nimmt Krypto-Kritiker ins Visier: "Sie übersehen einen wichtigen Punkt"
Starinvestorin Cathie Wood gilt seit langer Zeit als Befürworterin von Kryptowährungen wie Bitcoin. In einem Interview widerspricht sie einem Investorenkollegen und Gegner von Cyberdevisen deutlich.
Werte in diesem Artikel
• Cathie Wood nimmt Kritik an Bitcoin unter die Lupe
• Bitcoin mehr als ein Geldaufbewahrungsmittel
• Bekannte Investoren haben ihre Einschätzung revidiert
Die bekannte Investorin Cathie Wood hat ein durchaus ambitioniertes Preisziel für die älteste Kryptowährung Bitcoin ausgegeben: 500.000 US-Dollar traut sie der Cyberdevise zu. Auch die starke Volatiliät am Kryptomarkt und zwischenzeitlich deutliche Preiseinbrüche haben sie von ihrer Überzeugung nicht abrücken lassen. Statt während einer schwachen Phase am Kryptomarkt selbst in Panik zu verfallen und den Kopf in den Sand zu stecken, rät die Investorin zum Einstieg. Denn solche Kapitulationsphasen seien "ein wirklich großartiger Zeitpunkt, um zu kaufen, egal um welches Asset es sich handelt", so Wood vor wenigen Monaten gegenüber "Bloomberg".
Auch sie selbst handelte für ihre Investmentgesellschaft ARK Invest nach dieser Maxime und hat etwa immer wieder in börsenschwachen Zeiten ihre Anteile an der Kryptobörse Coinbase und beim Grayscale Bitcoin Trust aufgestockt. Im Juli gab die Investorin sogar bekannt, einen eigenen Bitcoin-ETF lancieren zu wollen, ein entsprechender Antrag ist bereits bei der US-Börsenaufsicht SEC eingegangen.
John Paulson als Kryptogegner
Doch längst nicht alle bekannten Investoren sind so überzeugt vom Zukunftspotenzial von Bitcoin. Vor wenigen Tagen hat sich mit John Paulson ein ehemaliger Hedgefondsmanager, der im Rahmen der US-Hypothekenkrise durch Leerverkäufe Milliarden Dollar verdient hatte, zu Wort gemeldet und Bitcoin & Co. ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt: Die Kryptowährungen würden sich letztendlich als wertlos erweisen. Sobald der Überschwang nachlasse und die Liquidität versiege, würden sie "auf Null" gehen, zeigte sich Paulson überzeugt und riet Anlegern seinerseits, ihr Geld eher in Gold zu investieren.
Cathie Wood hält Bitcoin für mehr als ein Geldaufbewahrungsmittel
Auf diese Aussage nahm Cathie Wood nun ihrerseits Bezug und erklärte im Interview mit Yahoo Finance Live, wieso die beiden Investoren derart unterschiedlich an das Konzept Kryptowährungen herangehen. "John Paulson hat während der Hypothekenkrise einen unglaublichen Call abgeschlossen. Ich würde sagen, er war die meiste Zeit seiner Karriere ein Goldbug [Anmerkung der Redaktion: Ein Investor, der langfristig auf einen Goldbullenmarkt setzt]. Und viele Anleger, die sich in ihrer Karriere auf Gold konzentriert haben, können das mit Gold verbundene digitale Konzept nicht verstehen", so die Gründerin von ARK Invest.
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Ihrer Ansicht nach sei der Bitcoin "viel mehr als nur ein Wertaufbewahrungsmittel oder digitales Gold", so die Investorin im Interview. Kritikern der Kryptowährung würden im Zusammenhang mit Cyberdevisen einige wichtige Punkte entgehen, betonte Wood. Bitcoin sei ihrer Ansicht nach ein neues globales Währungssystem, eine regelbasierte Geldpolitik, "die vollständig dezentralisiert und daher nicht den Launen der politischen Entscheidungsträger unterworfen ist", erklärte die ARK-Chefin mit Blick auf Fiatwährungen und den Einfluss der Zentralbanken. Bitcoin sei im Gegenteil sogar "eine Absicherung gegen die Launen der politischen Entscheidungsträger, insbesondere in Schwellenländern".
Die Hoffnung, Kryptokritiker zu überzeugen, hat Wood offenbar noch nicht aufgegeben. "Ich weiß ja nicht, wie genau sich John Paulson und andere Pessimisten mit dem Thema beschäftigt haben, aber es gibt durchaus Bekehrte", so Wood weiter. Konkret nannte sie in diesem Zusammenhang Ray Dalio aber auch Stanley Duckenmiller, die dem Bitcoin-Konzept einst kritisch gegenüber standen, dieses aber inzwischen differenzierter betrachten. Ray Dalio nannte den Bitcoin in einem Blogbeitrag "eine Wahnsinnserfindung", gab seine komplette Abwehrhaltung gegenüber der Cyberdevise auf und erklärte, er habe nun eine differenziertere Sicht auf die Dinge. Auch Krypto-Gegner Howard Marks etwa hatte vor einiger Zeit eingeräumt, dass seine erste Reaktion gegenüber Bitcoin nicht richtig gewesen sei und dass er inzwischen gelernt habe, wie viel er über die Kryptowährung eigentlich nicht wisse.
Cathie Wood hofft nun offenbar, dass auch Paulson seine Meinung gegenüber dem Kryptomarkt revidieren werde.
Redaktion finanzen.net
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