Greenback-Stärke im Fokus

Ex-Goldman-Sachs-Experte: Auch die Fed kann den starken Dollar nicht crashen lassen

06.05.20 23:42 Uhr

Ex-Goldman-Sachs-Experte: Auch die Fed kann den starken Dollar nicht crashen lassen | finanzen.net

Die Börsen haben nach dem Absturz im Februar und März, der im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie stand, einen Erholungskurs eingeleitet. Dazu beigetragen haben auch die Fed und andere Notenbanken. Doch eines der größten Probleme können auch sie nicht lösen, glaubt ein Experte.

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• US-Börsen sind noch nicht über den Berg
• Experte sieht starken Dollar als größtes Problem
• Blutbad unter anderen Währungen

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Mit riesigem Tempo sind die Börsen in einen Bärenmarkt eingetreten und haben den längsten Bullenmarkt der Geschichte beendet. Zwar haben die Märkte ihre Corona-Tiefstände hinter sich gelassen, für Entwarnung gibt es aber keinen Grund, glaubt Raoul Pal, ein ehemaliger Hedgefonds-Manager von Goldman Sachs. Auch die massive Geldschwemme der US-Notenbank, mit der die Folgen der Corona-Pandemie auf die US-Wirtschaft abgefedert werden sollen, wird das Hauptproblem nicht lösen, so der Experte.

"Das größte Problem der Welt ist der Dollar"

Denn das größte Problem sei weiterhin der starke Greenback, der ein Belastungsfaktor bleibt. Daran könnte auch die Federal Reserve nichts ändern: "Das Narrativ, dass das Gelddrucken der US-Notenbank zu einem Zusammenbruch des US-Dollar führt, ist falsch", wird Pal von MarketWatch zitiert.

Tatsächlich befinde man sich in einer "Schicksalsschleife". Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum lasse den US-Dollar steigen, was wiederum langsameres Wachstum verursache, was für einen Dollaranstieg sorge, beschreibt der Experte. Der Grund dafür sei, dass alle Schuldner "Reise nach Jerusalem" spielen würden, um Zugang zu Dollar zu erhalten, um ihre Schulden zu bedienen.

Alle Maßnahmen der Notenbank hätten dies nicht stoppen können, so Raoul Pal weiter.

Fed machtlos gegen Dollar-Stärke?

Auch, dass die US-Notenbank Fed die Gelddruckmaschine angeworfen hat und die Märkte mit Liquidität flutet, könne dieses "strukturelle Problem" nicht lösen, fürchtet der ehemalige Goldman-Angestellte. "Alle Versuche, mehr Geld zur Lösung des Dollar-Standardproblems zu erschaffen, sorgen dafür, Fiatwährungen gegenüber Gold abzuwerten. Gold steigt aufgrund der Deflationswahrscheinlichkeiten".

Auf Twitter veröffentlichte Pal zudem einen Beitrag, der seine Einschätzung untermauern soll. Dieses Jahr sei es für viele Währungen zum US-Dollar bereits zu eine "Blutbad" gekommen, schreibt der Experte.

Auch US-Präsident Donald Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder vor den Folgen eines zu starken US-Dollar für die US-Wirtschaft gewarnt. Die US-Notenbank forderte er mit drastischen Worten zu einer Leitzinssenkung auf. Diese ist inzwischen erfolgt - und zwar in drastischem Ausmaß. Doch auf den US-Dollar wirkte sich diese Maßnahme tatsächlich nicht belastend aus - auch die massive Ausweitung der Anleihekäufe schwächte den Greenback kaum.

Redaktion finanzen.net

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