Binance-CEO nennt den Grund für den Bitcoin Absturz - warum Anleger hellhörig werden sollten
Der Kryptomarkt hat in den vergangenen Wochen einmal mehr eine Berg- und Talfahrt aufs Parkett gelegt. Dass im Sog der Finanzmärkte alle Anlageklassen unters Messer kamen, ist nur ein Erklärungsansatz.
Werte in diesem Artikel
• Kryptomarkt ist im Gleichklang mit den Aktienmärkten eingebrochen
• Viele Investoren haben den Markt verlassen
• Fundamentaldaten des Bitcoins weiter unverändert
Dass der Handel mit Kryptowährungen Anlegern einiges an Toleranz abverlangt, ist keine Überraschung. Schließlich gehören Bitcoin, Ethereum & Co. zu den volatilsten Assets am Markt. Doch das Ausmaß des Krypto-Absturzes vor wenigen Wochen überraschte selbst hartgesottene Marktteilnehmer. Denn vielfach geht man in der Kryptocommunity davon aus, dass Digitalwährungen und Aktien zumindest teilweise gegensätzliche Entwicklungen aufweisen - immer wieder war am Markt die größte Kryptowährung Bitcoin als möglicher sicherer Hafen kommuniziert worden.
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Binance-CEO glaubt weiter an den Safe Haven-Status
In einem Blogbeitrag hat der CEO der Krypto-Börse Binance Stellung zu dieser recht weit verbreiteten Ansicht genommen und betont, dass der Absturz der Kryptowährung seinen Status als sicherer Hafen nicht gefährde - unabhängig davon, dass er sich zuletzt parallel zu den Aktienmärkten entwickelt hatte.
Er mache sich keine Sorgen um Krypto, so Changpeng Zhao. "Die Voraussetzungen haben sich nicht geändert. Im Gegensatz zu Fiat bleibt Bitcoin eine Währung mit begrenztem Angebot. Niemand kann mehr davon drucken. Die Nachfrage steigt gerade jetzt. Dem Bitcoin wird es gut gehen", so der Experte überzeugt.
Dass der Kryptomarkt im Sog der Aktienmärkte mit abgerauscht ist, sei kein Hinweis darauf, dass der Bitcoin als Anlage nicht funktioniere. "Angenommen, Sie nehmen ein Floß, das funktioniert und das ihnen dabei hilft, auf dem Wasser zu schwimmen. Angenommen, dieses Floß hängt an der Titanic, während diese sinkt. Wird das Floß sie an die Oberfläche bringen? Nein, das wird es nicht. Aber liegt das daran, dass das Floß nicht mehr funktioniert? Nein, das Floß besitzt weiterhin seine Schwimmeigenschaften", versucht Changpeng Zhao die jüngsten Ereignisse in einem Bild zu erklären.
Der Bitcoin und Kryptowährungen hätten ihre Eigenschaften nicht verändert und funktionieren deshalb auch weiterhin.
Bitcoin-Absturz hatte 2 Hauptursachen
Warum der Bitcoin in der jüngsten Vergangenheit einen derart großen Absturz erlebt hat, führt der Binance-CEO also nicht auf den Verlust seiner grundsätzlichen Eigenschaften zurück. Stattdessen betont er, dass Bitcoin frei gehandelt wird und sein Preis daher durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Eingefleischte Kryptofans würden in diesem Fall keine Rolle spielen, sie verkaufen ihre Kryptoanlagen selten, um sie in Fiat-Geld zu tauschen.
Anders sehe dies aber bei Krypto-Neulingen aus. Diese Anleger würden sich von ihren Kryptoanlagen trennen, wenn sie das Gefühl hätten, dass Risiken bestünden. "Wenn es Panik gibt, verkaufen sie", stellt Changpeng Zhao ins seinem Blogbeitrag fest.
Zudem gebe es viele Menschen, die auf kurzfristige Gewinne am Anlagemarkt angewiesen seien - fallen die Märkte, machen sie ihre Anlagen zu Geld, um ihre Lebenshaltungskosten zu bezahlen. Andere Investoren wiederum hätten sich ein Polster verschafft und können sich erlauben, einen gewissen Abschwung am Markt auszusitzen, ohne dass sie dadurch ihre Kosten nicht mehr decken könnten. Diese Anlegertypen stocken ihre Bestände bei günstigeren Preisen auch häufig wieder auf, glaubt der Binance-Chef.
Wie hoch der Anteil der jeweiligen Anlegertypen am Kryptomarkt ist, weiß niemand, zudem sei er dynamisch, betonte er weiter. Je stärker der Einbruch am Aktienmarkt ausfalle, umso mehr Menschen bekämen die Krise zu spüren und trennen sich daher auch kurzfristig von ihren Kryptoinvestments.
Die Dimension des Einbruches der Aktienkurse hat also auch die Zahl derer verstärkt, die die Krise am Kryptomarkt nicht mehr aussitzen konnten. Tatsächlich zeigten sich Experten jüngst überzeugt, dass der Corona-Crash am Aktienmarkt der schnellste aller Zeiten war. Gerade einmal 22 Handelstage dauerte es, dann hatte der S&P 500 einen Wertverlust von 30 Prozent erlitten. Laut der Bank of America gab es noch nie einen Einbruch in dieser Größenordnung, der schneller vonstatten ging.
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Kommt die Erholung?
Dieser schnelle und drastische Abschwung hat wohl einige der kurzfristigen Investoren gezwungen, den Kryptomarkt zu verlassen, so dass der Experte nun Chancen auf einen Preisanstieg am Kryptomarkt sieht. Doch einen schnellen Aufschwung erwartet er zunächst nicht, da das Geld, dass die Notenbanken international in die Märkte pumpen wollen, die Anleger noch nicht erreicht habe.
Es könne also zur Abkopplung von den traditionellen Märkten kommen, eine komplett gegenläufige Entwicklung erwartet der Kryptoexperte aber nicht: "Erwarten Sie nicht, dass Bitcoin garantiert steigt, wenn der Dow Jones-Index abstürzt, oder umgekehrt. Es ist kein perfektes inverses Korrelationsprodukt. Wenn Sie das möchten, sollten Sie nur die Dow Jones Index-Futures kaufen".
Redaktion finanzen.net
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