Franken-Abkopplung

Schweizer Notenbank: Euro-Mindestkurs aus Kostengründen aufgegeben

22.01.15 12:00 Uhr

Schweizer Notenbank: Euro-Mindestkurs aus Kostengründen aufgegeben | finanzen.net

Die Schweizer Notenbank hat den Mindestkurs des Franken zum Euro wegen zu hoher Kosten aufgegeben.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,0729 EUR -0,0007 EUR -0,07%

"In den Tagen vor dem Entscheid wurden die Interventionsbeträge immer größer", erklärte das Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg am Donnerstag in einem Interview mit der Zeitung "Blick" die Entscheidung. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte in der vergangenen Woche völlig überraschend den Mindestkurs von 1,20 Franken zum Euro aufgegeben und damit für heftige Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten gesorgt.

Wer­bung
CHF/EUR und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie CHF/EUR mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

"Hochgerechnet auf einen Monat hätten wir alleine im Januar für 100 Milliarden Franken intervenieren müssen", sagte Zurbrügg weiter. Um den Kurs des Franken zum Euro zu deckeln, seien täglich Milliardenbeträge ohne Aussicht auf ein Ende der Interventionen am Devisenmarkt rausgegangen.

Bevor sich die SNB zur Aufgabe des Mindestkurses entschlossen hatte, seien Alternativen geprüft worden, so Zurbrügg weiter. Darunter sei auch ein Mindestkurs gewesen, der sich aus Euro und Dollar zusammensetzt. "Wir kamen aber zu dem Schluss, dass langfristig die Freigabe des Wechselkurses die beste Option ist", sagte der Währungshüter.

Trotz der zum Teil heftigen Kritik an der Entscheidung der SNB hat die Glaubwürdigkeit der Schweizer Notenbank nach Einschätzung von Zurbrügg nicht gelitten: "Wir haben immer gewusst, dass wir einen Ausstieg nicht kommunikativ vorbereiten können." Um glaubwürdig zu bleiben, sei es eben gerade wichtig gewesen, nichts vorab durchsickern zu lassen. "Eine Vorwarnung wäre eine Einladung an Spekulanten gewesen."

ZÜRICH (dpa-AFX)

Bildquellen: istockphoto / Fotogaby, Beat Bieler / Shutterstock.com