Folgen des $LIBRA-Skandals

"Memecoins sind tot!" - Coingecko-Gründer prophezeit das Ende des Hypes

14.03.25 23:18 Uhr

Coingecko-Gründer schlägt Alarm: 99,99 Prozent aller Memecoins werden untergehen | finanzen.net

Der Skandal um den Memecoin $LIBRA hat am Kryptomarkt für Furore gesorgt. Die Folgen könnten umfassend sein und alle Memecoins betreffen, warnt Coingecko-Gründer Bobby Ong.

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• $LIBRA-Crash sorgt für Skandal am Kryptomarkt
• Handelsvolumen bei Memecoins bricht ein
• Coingecko-Gründer Bobby Ong warnt: Memecoins könnten aussterben - und zurückkommen

Die Kryptowelt ist um einen Skandal reicher: Die argentinische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Präsidenten Javier Milei und eine Reihe von Unternehmern eingeleitet. Die Vorwürfe wiegen schwer: Von Amtsmissbrauch, Betrug und Unterschlagung ist die Rede.

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Werbung für Memecoin gemacht

Konkret wird dem Staatschef dpa zufolge vorgeworfen, in den sozialen Medien die Krypto-Währung beworben zu haben, deren Wert nur Stunden später einbrach. Anleger verloren Schätzungen zufolge über 200 Millionen US-Dollar. "Die Welt will in Argentinien investieren. $LIBRA", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X. Stunden später löschte er den Beitrag wieder. "Ich kannte die Details des Projekts nicht, und nachdem ich davon erfahren hatte, habe ich beschlossen, es nicht weiter zu bewerben", teilte er später mit und beteuerte, keine Verbindung zu dem Unternehmen zu haben.

Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem Handel um einen sogenannten Rug Pull gehandelt haben könnte, eine Betrugsmasche, mit der mit einer neuen Kryptowährung möglichst viele Investoren angezogen werden sollen - sobald der Wert der Währung stark angestiegen ist, verkaufen wenige große Anleger ihre Anteile und die Währung bricht zusammen.

Ende der Memecoins?

Bobby Ong, Gründer der Analyseplattform für Kryptowährungen Coingecko, sieht in diesem Skandal weitreichende Folgen für den Kryptomarkt, insbesondere aber für Memecoins. Auf seiner Webseite schreibt der Kryptoexperte unter der Überschrift "Das Ende der Meme-Coins", dass $LIBRA "der letzte Sargnagel" gewesen sei und die Illusion zerstört hätte, dass es bei Memecoins um "faire Launches" ginge.

Rückblickend sei der Höhepunkt der Memecoins bereits mit der Einführung von $TRUMP und $MELANIA erreicht worden, so Ong weiter. Diese Memecoins hätten allen anderen Kryptowährungen Liquidität und Aufmerksamkeit entzogen. In Folge sei das Handelsvolumen eingebrochen, die Anzahl der Token-Launches sei von ihren im Februar erreichten um über 90 Prozent gefallen.

Comeback möglich

"Meme-Coins sind tot", resümierte Ong in diesem Zusammenhang, schob aber hinterher: "… aber sie kommen zurück". Denn Memecoins seien immer saisonal gewesen, selten habe es Vertreter gegeben, die über mehrere Zyklen hinweg floriert und überlebt hätten. Kryptowährungen wie $DOGE, $SHIB und $BONK gehörten zu diesen seltenen Exemplaren und lieferten Memecoin-Erstellern, die ein längerfristiges Anlagevermögen aufbauen möchten, wertvolle Erkenntnisse, so Ong weiter. So seien etwa die erfolgreichsten Memecoins diejenigen, die es geschafft hätten, kultähnliche Communities aufzubauen, die sich mit großer Leidenschaft für eine Sache einsetzen, nicht verkaufen und Inhalte oder Geschichten organisch erstellen könnten.

Die Aussichten, eines jener Memecoins zu schaffen, die dauerhaft Erfolge feiern, schätzt der Coingecko-Gründer aber als gering ein: Langfristig würden rund 99,99 Prozent scheitern werden, so seine wenig optimistische Einschätzung. "Wer weiß, vielleicht wird nach den stärksten 0,01 %, die es an die Spitze schaffen, sogar eine Regierungsbehörde benannt", so Ong mit Blick auf die von Elon Musk initiierte Sparbehörde Department of Government Efficiency, die wohl nicht grundlos die gleiche Abkürzung wie der DOGE-Coin trägt.

Redaktion finanzen.net

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