Euro am Sonntag

Japanischer Yen: Japaner zögern noch

05.11.15 17:30 Uhr

Japanischer Yen: Japaner zögern noch | finanzen.net

Die Bank of Japan weitet ihre Wertpapierkäufe erst mal nicht aus. Der Druck, die Währung weiter zu schwächen, bleibt aber groß.

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Die Bank of Japan (BoJ) weitet ihr Wertpapierkaufprogramm vorerst nicht aus. Die Notenbanker um Haruhiko Kuroda erwerben schon Papiere, vor allem Staatsanleihen, im Volumen von 80 Billionen Yen im Jahr, das sind 600 Milliarden Euro. Im Vorfeld der Notenbanksitzung am Freitag war über eine Ausweitung spekuliert worden.

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Der Druck, das Programm aufzustocken, wird aber anhalten. Japans Konjunktur schwächelt: Im zweiten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Fürs dritte Quartal lassen die Daten keine große Besserung erwarten. Zudem ist die Inflation im Jahresvergleich wieder unter null Prozent gefallen. Die Deflationsgefahr steigt. Die Konsumenten halten sich zurück.

Von der Geldflut kommt in der Realwirtschaft indes bisher kaum etwas an: Sie lässt lediglich die Guthaben der Geschäftsbanken bei der BoJ steigen und bläht die Bilanzsumme der Notenbank auf. "Vereinfacht gesagt, verlässt die zusätzliche Liquidität die BoJ nicht", erläutern die Analysten der LBBW. Daran würde sich wenig ändern. Eine Lockerung könnte aber den Yen weiter schwächen, wovon exportierende Firmen profitieren, deren Produkte auf dem Weltmarkt günstiger werden.

Anleger können auf einen zum US-Dollar schwächeren Yen mit einem Papier der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DX1 PAB 1) setzen, das den Kurs mit Hebel 2,9 nachzeichnet. Gewinnt der Yen wider Erwarten, gibt es entsprechend hohe Verluste. Die Barriere, bei der Totalverlust droht, ist 34 Prozent entfernt.

Bildquellen: Blend Images / Shutterstock.com, Santanor / Shutterstock.com