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Norwegische Krone: Vor dem Comeback

07.09.17 12:30 Uhr

Norwegische Krone: Vor dem Comeback | finanzen.net

Die Wirtschaft des Königreichs Norwegen beginnt sich vom bisher dominierenden Ölsektor zu emanzipieren. Das dürfte die Währung zulegen lassen.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Es ist kein Zufall, dass auf den neuen 200-Kronen-Scheinen der norwegischen Zentralbank der Nationalfisch des Landes, der Dorsch, dargestellt ist. Ist doch die Fischindustrie nach der Ölbranche der zweitwichtigste Wirtschaftszweig von Norwegen.

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Mit dem Ölpreisverfall wurden die übrigen ökonomischen Standbeine des Staates wieder deutlich wichtiger. Lange ruhte sich Norwegen auf seinem Ölreichtum aus. Der Sektor trägt 20 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Die Ölpreiskrise hatte zur Folge, dass in den vergangenen beiden Jahren die Wirtschaftsdynamik nachließ und die norwegische Krone (NOK) gegenüber dem Euro deutlich an Wert verlor. Die gut laufende Fischindustrie und der dank der nachgebenden Landeswährung Krone prosperierende Tourismus konnten die Verluste aus dem Ölgeschäft nur zum Teil kompensieren.

Anziehendes Wachstum

Das BIP legte 2016 nur noch um knapp ein Prozent zu. Dieses Jahr wird jedoch mit 1,6 Prozent und 2018 mit 1,8 Prozent Zuwachs gerechnet. Treiber dafür sind der Immobilienboom, ausgelöst durch niedrige Zinsen, und der sich erholende Konsum. Dieser profitiert von der zurückgehenden Arbeitslosigkeit und der sinkenden Inflation. Zudem wird die Digitalisierung mit staatlichen Subventionen vorangetrieben. Es haben sich viele Start-ups gebildet. Auch in Infrastrukturmaßnahmen floss viel Kapital. Genügend Geld ist durch den sich aus den Öleinnahmen speisenden Staatsfonds noch immer vorhanden.

Sicherer Devisenhafen

Trotz fallender Teuerungsraten wird die Zentralbank den Leitzins nicht weiter senken und bei 0,5 Prozent belassen, was höher als in der Eurozone ist. Neben der sich verbessernden Ökonomie, den zunehmenden Investitionen und den im Vergleich höheren Zinsen kommt der Krone entgegen, dass die politische Krise um Nordkorea viele Anleger sichere Häfen suchen lässt, zu denen sie Norwegens Währung zählen.

Aus diesen Gründen spricht vieles dafür, dass die Krone einen Teil der gegenüber dem Euro erlittenen Verluste in den nächsten Monaten wieder aufholen kann. Aktuell kostet ein Euro rund 9,26 Kronen. Eine Aufwertung auf den Kurs von Ende Februar - circa 8,80 Kronen je Euro - ist durchaus möglich.

Mit einem Short-Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 DG4 S8B 2) der DZ Bank setzen Anleger mit Hebel 5,7 auf einen nachgebenden Euro zur norwegischen Krone. Die Knock-out-Schwelle bei knapp 10,80 Kronen je Euro ist aktuell rund 17 Prozent entfernt.

Bildquellen: Ragnar Singsaas/Getty Images, Vladimir Wrangel / Shutterstock.com