Erste Regeln

Warum dieses kleine europäische Land zum Kryptoparadies wird

25.04.18 16:47 Uhr

Warum dieses kleine europäische Land zum Kryptoparadies wird | finanzen.net

Das kleinste Land der EU ist seinen Mitstaaten scheinbar einen deutlichen Schritt voraus - zumindest in Bezug auf Kryptowährung. Diese Entwicklung zieht nun auch die zwei größten Krypto-Plattformen ins Mittelmeer.

Werte in diesem Artikel
Devisen

84.651,8865 CHF -237,0281 CHF -0,28%

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94.745,7161 USD -299,2257 USD -0,31%

2.928,2502 CHF 5,6532 CHF 0,19%

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513.199,3980 JPY 962,4319 JPY 0,19%

3.277,4127 USD 5,1589 USD 0,16%

1,9328 CHF -0,0304 CHF -1,55%

2,0729 EUR -0,0340 EUR -1,61%

1,7209 GBP -0,0279 GBP -1,60%

338,7311 JPY -5,3457 JPY -1,55%

2,1632 USD -0,0348 USD -1,58%

90,7725 CHF 1,8426 CHF 2,07%

97,3527 EUR 1,9130 EUR 2,00%

80,8237 GBP 1,6005 GBP 2,02%

15.908,6052 JPY 322,0699 JPY 2,07%

101,5961 USD 2,0268 USD 2,04%

391,9392 CHF -5,6227 CHF -1,41%

420,3517 EUR -6,3125 EUR -1,48%

348,9821 GBP -5,1858 GBP -1,46%

68.690,4991 JPY -989,2702 JPY -1,42%

Die im Mittelmeer liegende Inselgruppe Malta hat nicht nur für Urlauber viel zu bieten: Auch kryptobasierte Unternehmen finden auf Malta ein neu entstandenes Paradies. Denn vor kurzem stellte die Regierung ein Rahmenwerk vor, in dem erste, staatlich vorgeschriebene Regeln für den Umgang mit digitalen Währungen aufgesetzt wurden.

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Malta reguliert Kryptowelt

In der aufstrebenden Welt der digitalen Münzen kehrt zumindest in Malta Ordnung ein: Das am Jahresanfang veröffentlichte Rahmenwerk soll für alle Beteiligten, also Makler, Börsen, Investoren, Vermögensverwalter und Händler, zukünftig eine Basis sein: "Der vorgeschlagene Rahmen wird Rechtssicherheit in einem Raum bieten, der derzeit nicht reguliert ist", heißt es in dem Konsultationspapier.

Maltas Regierung geht diesen Schritt wohl, um mit der rasanten Entwicklungsgeschwindigkeit in der Kryptowelt allmählich nachzukommen. Des Weiteren äußerte Premierminister Joseph Muscat, er halte digitale Währungen für "die unvermeidliche Zukunft des Geldes", zitiert ihn das US-Wirtschaftsportal "Bloomberg". Außerdem bestünde großes Potenzial, dass diese Branche zu einem wichtigen Wirtschaftspfeiler heranwächst - besonders auch in Hinsicht auf neue Arbeitsplätze.

Krypto-Größen werden aufmerksam

Maltas Konzept scheint anzukommen: Bereits Ende März gab Binance, die weltweit größte Handelsplattform für digitale Währungen, bekannt, ihre Tätigkeit auf den Inselstaat Malta auszuweiten. Die Entscheidung fiel aufgrund der fortschrittlichen Pro-Blockchain-Gesetzgebung, der regulatorischen Rahmenbedingungen und der damit einhergehenden Stabilität für Finanztechnologieunternehmen. Außerdem ist Binance-Gründer und -CEO Changpeng Zhao davon überzeugt, dass Malta die Rolle als "nächste Brutstätte für innovative Blockchain-Unternehmen und ein Zentrum des Blockchain-Ökosystems in Europa" zukünftig innehaben wird, zitiert ihn die Internetseite "Medium". Binance soll bis zu 200 Mitarbeiter in Malta einstellen wollen, um die Abwicklung schnell vonstatten gehen zu lassen. Ziel ist dann eine Kooperation, um eine angebrachte Regulierung durchzubringen, wie "Medium" verlautet.

An diese Entwicklung schließt sich offenbar eine weitere, große Kryptobörse: OKEx verkündete Mitte April - nach einem Treffen mit Maltas Staatschef - in einer Pressemitteilung, ebenfalls mit dem Krypto-freundlichen Land zusammenarbeiten und seine Geschäfte auf die Mittelmeer-Inseln ausweiten zu wollen. Als Grundwerte, in denen beide Parteien übereinstimmen, sollen der "Schutz von Tradern und der Öffentlichkeit sowie Anti-Geldwäsche- und Know-Your-Customer-Standards" besondere Aufmerksamkeit erhalten, die der OKEx-CEO Chris Lee aufzählte.
Besonders Startups können von dieser Entwicklung profitieren und in einem regulierten Umfeld, das durch Erfahrungen der beiden Plattformen optimiert wird, Fuß fassen.

Was Maltas Regeln für Investoren bedeuten

Grundlegend bringen Maltas Rahmenbedingungen erstmals regulierende Maßnahmen in den undurchsichtigen Komplex Kryptohandel. Immer wieder werden Handelsplattformen und Besitzer digitaler Münzen von Hackerangriffen erschüttert oder Investoren fallen auf Betrüger rein. Transparenz und Rechtssicherheit wären dementsprechend durchaus positiv zu betrachten.
Malta ist mit seinen Krypto-Regeln bisher Vorreiter in der Europäischen Union. Diese setze sich zwar bereits mit möglichen Regulierungsmaßnahmen auseinander, hat aber bisher keine Gesetze diesbezüglich verabschiedet. Deshalb hat Malta derzeit freie Hand bei der Ausarbeitung eigener Regelungen. Mithilfe der Begeisterung und Unterstützung der beiden Krypto-Giganten in Kombination mit der mediterranen Umgebung, könnte sich auf Malta tatsächlich ein neues Kryptoparadies etablieren.

Auf dem Weg zum Kryptoparadies?

Viele Krypto-Börsen und Investoren befinden sich in Asien, was unter anderem Japan und Hongkong zu großen Zentren des globalen Handels macht. Allerdings herrscht in vielen Ländern regulatorische Unsicherheit, was Malta aktuell einen entscheidenden Vorteil einbringt. Einziger Konkurrent aus Europa könnte die Schweiz werden, wo die Steuern ebenfalls niedrig liegen. Außerdem gab die hiesige Finanzmarktaufsicht bekannt, an einem regulierenden Konzept zu arbeiten, wie "Bloomberg" berichtete.

Allerdings musste Malta in jüngster Zeit mit mehreren Negativschlagzeilen umgehen, die den Fortschritt überschatten könnten: Mitunter sah sich der Inselstaat mit Korruption und Geldwäscheskandalen, einschließlich eines toten Journalisten, konfrontiert, wie einem Bericht des "Handelsblatts" zu entnehmen ist. Aus diesem Grund hegen einige Gesetzgeber der EU Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit.

Redaktion finanzen.net

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