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Bitcoin & Co: Warum der Boom des Digitalgolds weiter anhält

02.02.21 14:20 Uhr

Bitcoin & Co: Warum der Boom des Digitalgolds weiter anhält | finanzen.net

Digitale Währungen: Der Bitcoin war das Top-Investment des vergangenen Jahrzehnts. Das könnte so bleiben. Die Hintergründe, Chancen und Risiken der Rally für Anleger.

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0,0000 BTC -0,0000 BTC -4,21%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -4,52%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -4,32%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -5,76%

0,0021 BCH -0,0002 BCH -8,95%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -3,99%

0,0003 ETH -0,0000 ETH -8,59%

0,0112 LTC -0,0008 LTC -6,59%

0,8298 XRP -0,0781 XRP -8,60%

Indizes

19.146,2 PKT 141,4 PKT 0,74%

von Gerhard Weger, Euro am Sonntag

Im vergangenen Jahrzehnt war der Bitcoin das Top-Investment mit einer kaum messbaren Performance von über 80.000 Prozent. Aus zwölf Dollar, angelegt 2010, wären Ende 2019 über eine Million Dollar geworden. Die Chancen, dass er auch das Top-Investment des laufenden Jahrzehnts wird, sind groß.

Zigtausende von Prozenten sollte man nicht mehr erwarten, ein paar Tausend könnten es aber durchaus werden. Im ablaufenden Jahr als erstem des neuen Jahrzehnts hat er bereits um 150 Prozent zugelegt. Kein Wunder, die Corona-Pandemie und die mit einer beispiellosen weltweiten Lockerung der Geldpolitik befeuerten Unterstützungsmaßnahmen bestätigen seinen wesentlichen Daseinszweck als Wertaufbewahrungsmittel mit eingebautem Inflationsschutz über alle Grenzen und Landeswährungen hinweg.

Dabei ist die Knappheit noch viel größer als die absolute Begrenzung auf 21 Millionen Bitcoin vermuten lässt. Das Analyseunternehmen Chainalysis schätzt, dass von den mehr als 18,5 Millionen bisher geschaffenen Bitcoin nur 14,8 Millionen im Umlauf sind. 3,7 Millionen gelten als verloren. Dies kann durch schludrigen Umgang mit den Private Keys passieren. Nur durch diese haben die Besitzer immer und überall Zugang zu ihren Coins. Verlieren sie die Private Keys, sind auch die Coins futsch.

Zudem werden aktuell allein durch den Kryptohandel der führenden Zahlungsdienstleister Paypal und Square mehr als die neu durch Mining geschaffenen Bitcoin vom Markt genommen. Und die Knappheit nimmt immer mehr zu. Das Ungleichgewicht von erhöhter Nachfrage und geringerem Angebot kann sich nur durch einen Mechanismus lösen: steigende Preise.

Kommt die nächste Rally?

Zur Einschätzung des langfristigen Trends lohnt sich ein Blick auf unseren logarithmischen Bitcoin-Chart. Die Kursentwicklung in den zweieinhalb Jahren vor dem Halving im Mai 2020 ist der vor dem Halving 2016 extrem ähnlich. Auch der Verlauf nach den Halvings gleicht sich bisher auf erstaunliche Weise. Etwa ein halbes Jahr nach dem Halving 2016 wurde der drei Jahre zurückliegende vorherige Höchstkurs geknackt. Aktuell steht der Bitcoin ein halbes Jahr nach dem Halving im Mai unmittelbar vor dem Bruch der alten und ebenfalls drei Jahre zurückliegenden bisherigen Höchstkurse.

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Was nach dem Bruch im Jahr 2017 passierte, ist bekannt: Der Bitcoin-Preis verzwanzigfachte sich binnen eines Jahres. Geht diese Analogie weiter, würde der Bitcoin bis Jahresende 2021 auf 400.000 Dollar explodieren. So hoch sollte man die Erwartung natürlich nicht hängen. Aber ein Kursanstieg in Richtung der Marke von 100.000 Dollar ist nicht völlig absurd. Zumal die Bayerische Landesbank in einer Analyse schon vor mehr als einem Jahr Kurse von 90.000 Dollar für möglich hielt. Der Bitcoin wird 2021 das spektakulärste Investment bleiben.

Kryptohandel in Deutschland

Die Blockchain und Kryptowährungen werden in ihren disruptiven Auswirkungen oft mit dem Beginn des Internetzeitalters verglichen. Auch einige der heute führenden Internetunternehmen litten zwischenzeitlich unter erheblichen Zweifeln und entsprechenden Kurseinbrüchen.

Nur beim Direkterwerb von Kryptowährungen wie Bitcoin kommen Anleger in den seltenen Genuss, dass Gewinne bei einem Verkauf nach mehr als einem Jahr steuerfrei sind. Für derivative Instrumente wie Bitcoin-Zertifikate oder CFDs, mit denen man indirekt an der Kursentwicklung partizipieren kann, gilt das nicht. Diese unterliegen der Abgeltungsteuer. Allein schon aus diesem Grund sollten Anleger Kryptos direkt erwerben. Am häufigsten erfolgt das über ein Konto bei einer der vielen Kryptobörsen, die ihr Domizil meist an exotischen Orten haben. Die damit verbundene mangelnde Sicherheit schreckt viele deutsche Anleger ab. Aber es gibt Alternativen für den Kryptohandel in Deutschland.

In den vergangenen zwei Jahren starteten hierzulande neue Handelsplattformen. Diesen ist gemein, dass die Anleger sich nicht selbst um ihre Wallets und Private Keys kümmern müssen. Vielmehr erledigen das separate Verwahrgesellschaften mit sehr hohen Standards. Führend dabei sind zwei Tochterfirmen der Stuttgarter Börse.

Zum einen die vor zwei Jahren gestartete Bison-App, die den Handel von Bitcoin und vier Altcoins über das Smartphone ermöglicht. Zum anderen die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX). Vor Kurzem startete dann Justtrade neben dem provisionsfreien Handel mit Aktien und Derivaten den Handel mit Bitcoin und vier Altcoins. Kosten entstehen dem Anleger nur durch den Spread bei den Kryptos. Angenehm ist für den Anleger, dass er hier Aktien und Kryptos aus einem Depot heraus handeln kann.

Kleine Beträge machen Sinn

Interessant für Kryptosparer könnte das demnächst startende Angebot des Bielefelder Start-ups Coindex sein. Hier kann neben Einzeltiteln wie Bitcoin und Ethereum auch in Kryptoportfolios ähnlich wie bei einem DAX-Zertifikat investiert werden. Ein Alleinstellungsmerkmal wird hier sein, dass auch im Rahmen eines Sparplans in die Kryptowelt investiert werden kann, ähnlich wie das bei den beliebten ETF- Sparplänen der Fall ist.

Bei den hochvolatilen Kryptowährungen macht das regelmäßige Investieren von kleineren Beträgen statt einmalig eines großen Betrags Sinn. Hätte man Ende 2017 einmal einen Betrag in Bitcoin investiert, wäre man jetzt, nach drei Jahren gerade wieder auf Einstand. Hätte man den Betrag dagegen gesplittet und stur jeden Monat einen vorgegebenen Betrag investiert, läge man jetzt wegen des Cost- Average-Effekts mit weit über 100 Prozent vorn.


INVESTOR-INFO

Handel mit Bitcoin und Co

Deutsche Plattformen

Zum Kauf von Kryptowährungen sind deutsche Handelsplattformen empfehlenswert. Bei allen muss sich der Anleger vor einer Nutzung über ein Video-Ident-Verfahren legitimieren, das über die jeweilige App läuft. Vorreiter ist die Stuttgarter Börse. Sie startete vor fast zwei Jahren den Kryptohandel über das Smartphone durch die Bison-App. Die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) bietet seit über einem Jahr ebenfalls den Handel mit Bitcoin und Co an. Bitwala mit Sitz in Berlin wirbt damit, das erste Bankkonto mit angeschlossener Bitcoin-Wallet und -Börse zu sein. Die Gebühren beim Kryptohandel sind mit je einem Prozent beim An- und Verkauf recht hoch. Seit einigen Wochen neu am Markt ist Justtrade. Hier können Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash und Ripple ohne Provision gehandelt werden.

ETC Group BITCOIN ETC

Einfach partizipieren

Mit dem auf Xetra gehandelten Bitcoin Exchange Traded Krypto ETC der ETC Group beteiligen sich Anleger an der Kursentwicklung von einem Bitcoin. Der ETC ist mit physischen Bitcoins hinterlegt. Das Papier ist nicht währungsgesichert zum US-Dollar, es läuft endlos. Die jährliche Gebühr beträgt zwei Prozent. Da der Bitcoin sehr volatil ist, sollten Anleger mit Stoppkursen arbeiten.









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