Enttäuschte Bitcoin-Bullen

Diese Bitcoin-Prognosen sind 2018 nicht eingetroffen

02.02.19 22:36 Uhr

Diese Bitcoin-Prognosen sind 2018 nicht eingetroffen | finanzen.net

Der Bitcoin zeigte sich in 2018 sehr volatil und ist inzwischen sehr weit von seinem Rekordhoch entfernt, das er Ende des vorangegangenen Jahres erreicht hatte. Ein Rückblick soll hier nochmal einige der äußerst optimistischen Prognosen von Bitcoin-Bullen zusammenfassen, die jedoch nicht eingetreten sind.

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Ende 2017 hatte der Krypto-Hype seinen bisherigen Höhepunkt erreicht: Der Bitcoinkurs kratzte an der 20.000-Dollar-Marke, ist danach aber im Verlauf des Jahres 2018 deutlich eingebrochen. Infolge ihrer Anonymität und fehlenden Regulierung haftet der bekanntesten Digitalwährung weiterhin ein negatives Image an. Erfolgreiche Hackerangriffe auf Handelsbörsen sowie Warnungen von internationalen Organisationen trugen ebenfalls ihren Anteil zum Kursverfall des Bitcoins bei.

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Mike Novogratz: Bitcoin könnte auf 40.000 US-Dollar klettern

Ein treuer Bitcoin-Fan ist Mike Novogratz. Der frühere Hedgefonds-Manager bei Fortress hatte kurz vor dem Höhepunkt der Krypto-Euphorie vorausgesagt, dass der Bitcoin im Jahr 2018 sogar auf einen Wert von 40.000 US-Dollar klettern könnte. Auf was Sie achten sollten, wenn Sie Bitcoin kaufen möchten, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Zwar hat er diese Schätzung während der Finance-Disrupted-Messe im Oktober 2018 dahingehen revidiert, dass der Kurs des Bitcoins in 2018 wohl nicht mehr über 9.000 US-Dollar steigen wird, insgesamt blieb er jedoch bullish eingestellt. Novogratz räumte lediglich ein, dass es noch bis zum zweiten Quartal 2019 dauern wird, bis der Bitcoin-Kurs wieder ein fünfstelliges Niveau erreichen wird.

Arthur Hayes: Bitcoin steigt auf 50.000 US-Dollar

Obwohl der Kurs des Bitcoins seit Jahresbeginn deutlich eingestürzt war, zeigte sich auch Arthur Hayes im Juli 2018 noch sehr optimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung der beliebtesten Digitalwährung. So prognostizierte der Gründer der Kryptowährungsbörse BitMEX, dass der Bitcoinkurs bis zum Jahresende auf 50.000 US-Dollar anziehen wird.

Dabei ging er aber anscheinend davon aus, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erstmals einen Bitcoin-ETF genehmigen würde. Dies nannte er als Voraussetzung für eine Trendwende, die den Kursanstieg auf 50.000 US-Dollar ermöglichen würde.

Der vorangegangene Preissturz war für Hayes jedenfalls kein Anlass zur Sorge. Er verwies darauf, dass der Bitcoin auch in der Vergangenheit schon starke Korrekturen erlebt habe.

Nicholas Merten: 50.000-Dollar-Marke wird erreicht

Der erfolgreiche YouTuber Nicholas Merten, dem fast 300.000 Abonnenten folgen, hatte im Juni 2018 ebenfalls eine Kursexplosion auf bis zu 50.000 US-Dollar pro Token vorausgesagt. In seinem YouTube-Kanal "DataDash" befasst er sich unter anderem mit Kryptowährungen.

Für seine Prognose musste Merten jedoch auch in seiner Community Kritik einstecken, unter anderem deshalb, weil seine Argumente weniger für den Bitcoin sprechen, sondern vielmehr gegen die klassische Finanzwelt gerichtet waren.

Phillip Nunn: Bitcoin wird 60.000 US-Dollar erreichen

Einen noch steileren Zuwachs hatte Phillip Nunn, CEO von The Blackmore Group und Wealth Chain Group, erwartet. So war der Hedgefonds-CEO zu Jahresbeginn davon ausgegangen, dass der Bitcoin noch in 2018 auf 6.000 US-Dollar fallen werde, bevor er auf einen Rekordwert von 60.000 US-Dollar klettern werde. Diese Schätzung hat er dann im Juni 2018 nochmal bekräftigt.

Der Krypto-Investor verwies darauf, dass der Bitcoin noch nicht das Massenprodukt sei, wofür er ursprünglich gedacht war. Sollte die Kryptowährung jedoch zum Allgemeingut werden, dann würden auch Großbanken und Hedgefonds in den Bitcoin investieren, dann würde das ganz große Geld in den Markt fließen, erklärte Nunn.

Rodrigo Marques: Bitcoin wird 20.000-Dollar-Marke wieder zurückerobern

Deutlich weniger phantastisch war dagegen die Prognose von Rodrigo Marques, Geschäftsführer einer der größten brasilianischen Krypto-Handelsplattformen namens Atlas Quantum.

Im Mai 2018 erklärte der Bitcoin-Bulle, dass der Fall unter die Marke von 8.000 US-Dollar einen Wendepunkt markiere. Er äußerte sich überzeugt, dass der Kursverfall jedoch nur ein Zwischentief darstelle und sich der Bitcoin innerhalb der kommenden sechs Monate auf einen Wert von 20.000 US-Dollar erholen werde.

Tom Lee: Bitcoin wird auf 25.000 US-Dollar steigen

Zu Jahresbeginn hatte sich auch der bekannte Analyst Tom Lee noch optimistisch zum Bitcoin geäußert.

Der Mitbegründer von Fundstrat Global und Leiter der Forschungsabteilung des Unternehmens war einer der ersten Bitcoin-Bullen der Finanzwelt. Auch im Januar 2018 glaubte er noch, dass der Bitcoin in diesem Jahr auf 25.000 US-Dollar steigen werde.

"Wir denken, dass wir Mitte 2018 einen Bitcoin auf 20.000 US-Dollar schätzen. Wenn der Bitcoin in der ersten Hälfte dieses Jahres tatsächlich nahe an dieses Niveau heranreichen kann, denke ich, dass wir in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 einen größeren Schritt sehen werden. Also ich denke, der Bitcoin ist immer noch etwas, das man besitzen sollte", sagte der Wall Street-Stratege damals.

Krypto-Bullen langfristig optimistisch

Auf lange Sicht sehen einige Fans den Bitcoin sogar in geradezu gigantischer Höhe: Tom Lee etwa hatte im November 2017 geschätzt, dass der Bitcoin-Kurs bis zum Jahr 2022 sogar auf 125.000 US-Dollar ansteigen dürfte.

Noch optimistischer war Tim Draper. Der Risikokapitalgeber hatte im April 2018 für den Bitcoinkurs das Mega-Ziel von 250.000 US-Dollar bis zum Jahr 2022 ausgerufen und diese bullishe Einschätzung ein halbes Jahr später im November nochmal bekräftigt.

Unsicherheit bleibt

Dem gegenüber stehen Skeptiker wie der Harvard-Professor Kenneth Rogoff, der im März 2018 prognostizierte, dass der Bitcoin in zehn Jahren viel wahrscheinlicher bei 100 als bei 100.000 US-Dollar stehen wird. Diese Uneinigkeit unter Ökonomen und Marktexperten macht vor allem eines deutlich: Die künftige Kursentwicklung beim Bitcoin ist nicht absehbar. Bei einer so jungen Erscheinung wie Kryptowährungen sind verlässliche Prognosen kaum möglich.

Redaktion finanzen.net

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