China wettert gegen Facebooks Libra: Ohne Zentralbank-Kontrolle geht gar nichts
Sie könnte die Macht haben, die althergebrachte Banken- und Finanzwelt auf den Kopf zu stellen: Facebooks digitale Währung Libra. 2020 soll sie kommen, doch viele Zentralbanken haben große Bedenken. Dem schließt sich nun auch China an.
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So erklärte Mu Changchun, stellvertretender Direktor der chinesischen Zentralbank, gegenüber CNBC, dass Kryptowährungen ein großes Risiko darstellen würden. Sie könnten die Geldpolitik zerstören und das Wechselkursrisiko gerade in Ländern mit volatilen Landeswährungen verstärken. Dort hätten die Einwohner einen großen Anreiz, grenzüberschreitend einsetzbare Kryptowährungen zu nutzen und die sowieso schon volatile Landeswährung in die digitalen Coins einzutauschen. Damit würde der Wertverlust verstärkt werden - die finanzielle Situation von ärmeren Bevölkerungsschichten würde sich noch mehr verschlechtern.
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Libra wirklich stabil?
Mus Bedenken umfassen außerdem die Stabilität der als "Stable Coin" angedachten Währung Libra, die an Währungsreserven und kurzlaufende Staatsanleihen gekoppelt sein wird. Wenn sie im großen Stil für Zahlungen eingesetzt wird, könnten die meisten der weltweiten Transaktionen in Libra notiert sein. Die Facebook-Währung könnte in diesem Zuge dann auch in den Kreditmarkt einsteigen, was laut Mu zu derivativen Einlagen in Libra führen und als Geldmultiplikator dienen könnte.
Sollte dieser Fall eintreten, würden die hinterlegten Reserven nicht mehr ausreichen, um den Wert von Libra zu decken und die Währung stabil zu halten. Mu plädiert darauf, dass Zentralbanken die Ausgabe und Verwendung von Libra kontrollieren, um dieses Problem zu umgehen. Er ist sich außerdem sicher, dass der chinesische Yuan durch Libra gefährdet ist.
Datenschutz bei Facebook in Frage gestellt
Doch nicht nur die Stabilität des Coins bereitet Mu Sorgen. Dass Facebook sich nicht ausdrücklich dazu geäußert hat, wie das Unternehmen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umgehen will und den Datenschutz der Nutzer sicherstellen wird, findet er ebenso bedenklich. Facebook war regelmäßig in den Schlagzeilen, weil es die Daten seiner Nutzer nicht gut genug schützt, zuletzt mit dem Cambridge-Analytica-Skandal, bei dem 87 Millionen Nutzerkonten betroffen waren.
Der Zahlungsverkehr mit Libra soll vor allem anfangs über die Dienste von Facebook - sprich das soziale Netzwerk und das Chatprogramm WhatsApp - laufen. Über diese Daten könnte es laut Mu für Facebook möglich sein, die Identität der Libra-Nutzer zu durchleuchten und umfassend Daten zu sammeln.
Könnte bald jede Nation eine eigene Kryptowährung etablieren?
Bisher sei auch die Technik, die hinter Libra steht, nicht ausgereift. So habe die Chinesische Zentralbank laut Mu den Code von Libra getestet und sei auf gravierende Mängel gestoßen. Der Code sei nicht stabil und stecke außerdem noch in den Kinderschuhen. Noch sei auch unklar, welche Technologie die Basis für die digitale Währung bilden wird: Zwar gab Facebook an, dass der Libra-Währung die Blockchain-Technologie zugrunde liegen solle, allerdings bezweifeln viele, dass damit die angekündigten 1.000 Transaktionen pro Sekunde möglich sein werden. Mu vermutet, dass die Technologie ein Mix aus einer eigenen Architektur und der Blockchain sein wird.
Die Konsequenz von Libra könnte die sein, dass viele Nationen ihre eigenen nationalen Kryptowährungen entwerfen. In Venezuela gibt es bereits einen eigenen Coin - den Petro - und auch Schweden ist eifrig dabei, die E-Krona zu testen. Auch China beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der Entwicklung einer von Zentralbanken herausgegebenen Kryptowährung. Wann diese auf den Markt kommen soll, ist allerdings nicht bekannt.
Redaktion finanzen.net
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