Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Was macht der Euro nach dem EU-Gipfel?

12.12.11 09:14 Uhr

Was macht der Euro nach dem EU-Gipfel? | finanzen.net

Risiko an, Risiko aus, das ist derzeit das Spiel an den Märkten.

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Gibt es Hoffnung auf eine Lösung der Eurokrise, dann steigt die Risikobereitschaft der Anleger. An den Aktienmärkten bedeutet dies steigende Kurse, am Devisenmarkt gerät der US-Dollar als Safe-Haven-Währung unter Verkaufsdruck. Nimmt die Hoffnung wieder ab, wie am Donnerstag, dann bekommt der US-Dollar wieder Aufwind und Währungen wie z.B. der Australische und der Kanadische Dollar werden verkauft. Auch für den Euro lautet die Richtung abwärts, wenn die Skepsis über eine Lösung der Eurokrise zunimmt.

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EZB-Chef Draghi enttäuscht die Marktteilnehmer

Das EU-Treffen ist noch nicht zu Ende, aber die Erwartungen sind bereits deutlich gesunken. Schon am Donnerstag nahm der neue Vorsitzende der EZB, Mario Draghi, den Marktteilnehmern einiges an Hoffnung: Die EZB habe nicht die Absicht, erfolgreiche Bemühungen der europäischen Regierungschefs im Kampf gegen die Schuldenkrise mit einer Erhöhung der Anleihekäufe quasi zu belohnen. Er sei da im Vorfeld falsch interpretiert worden. Das freute die Märkte nicht, hatten viele doch schon wieder auf mehr Liquidität spekuliert. Trotzdem: Das EU-Treffen hat Fortschritte gebracht. Ein zwar nicht so sehr beachteter, aber sehr wichtiger Schritt ist die Ausweitung der Einlagen der Euroländer beim IWF um 150 bis 200 Mrd. Euro. Das stärkt nicht nur den IWF, der eine stärkere Rolle im Kampf gegen die Eurokrise spielen soll, sondern könnte auch der Startschuss dafür sein, dass Länder wie China, Südkorea, Brasilien u.a. ihre Einlagen beim IWF erhöhen. Auf diese Weise würden sie sich indirekt an der Eurorettung beteiligen. Es gibt viele Signale, dass die finanzkräftigen Schwellenländer nur auf einen solchen Schritt der Eurostaaten gewartet haben.

Euro an wichtigen Unterstützungen

Sollte es weitere positive Meldungen geben, dann dürfte auch der Euro zulegen, und zwar auf breiter Basis. Charttechnisch sind viele Euro-Wechselkurse allerdings angeschlagen. EUR/JPY konnte sich gerade so über der Unterstützung bei 103,00 JPY behaupten, EUR/GBP testet den Support bei 0,8500 GBP und EUR/USD hielt sich zum Wochenschluss über der wichtigen Marke von 1,3300 USD. Von diesen Niveaus aus dürfte es in der nächsten Woche starke Kursbewegungen geben. Die Richtung hängt davon ab, ob die Unterstützungen unterschritten werden oder nicht. Wir informieren Sie darüber am Sonntag in unserer aktuellen Ausgabe des Devisen-Traders.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.