EUR/USD: Spekulation über negativen Zinssatz drückt auf den Euro!

Jedenfalls warf EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure das Thema erneut in die Runde. Das heißt: Geschäftsbanken müssen für überschüssige Liquidität Zinsen an die Zentralbank zahlen - und nicht umgekehrt wie üblich. Damit will die EZB dem Problem beikommen, dass genügend Liquidität im System vorhanden ist, sie kommt aber nicht in Form von Krediten bei den Unternehmen an. Die Banken scheuen wegen eigener Bilanzprobleme und der Konjunkturschwäche das Risiko. Eine andere Möglichkeit diesem Problem beizukommen und das Kreditvolumen zu erhöhen, wurde schon von EZB-Chef Draghi genannt: Der Kauf von gebündelten Unternehmenskrediten durch die Notenbank. Auf den Wechselkurs des Euros würde sich aber vermutlich der negative Einlagezinssatz stärker auswirken. Das zeigte sich bereits am heutigen Mittwoch, als die entsprechenden Spekulationen EUR/USD absinken ließen. Ich denke jedoch nicht, dass die EZB tatsächlich zum Instrument eines negativen Einlagezinssatzes greift. Der Kursrückgang von EUR/USD ist auch darauf zurückzuführen, dass der Wechselkurs am Widerstand bei 1,3680 USD gescheitert ist. Kurzfristig ist die Abwärtsdynamik aber stark und es kann zu einem erneuten Test der Unterstützung bei 1,3500 USD kommen.

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Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.