Bank of Korea plant digitale Zentralbankwährung
Noch im letzten Jahr war die Bank of Korea gegen die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung. Das hat sich geändert - in der letzten Woche wurde bekannt gegeben, dass die Bank nun ein Pilotprogramm zum Thema CBDC startet.
Werte in diesem Artikel
• Vor einem Jahr sah die Bank of Korea viele negative Nebeneffekte bei der Einführung von CBDC
• Das Pilotprogramm soll Ende 2021 ein fertiges Konzept erarbeitet haben
• Entwickeltes CBDC wird dann noch nicht gleich eingeführt
CBDC könnte finanzielle Stabilität ins Wanken bringen
Im Juli letzten Jahres veröffentlichte die Bank of Korea (BOK) ein Paper zum Thema digitale Zentralbankwährung, zu Englisch "Central Bank Digital Currency" (CBDC). Darin wurde unter anderem ausgeführt, warum CBDC für Südkorea zu diesem Zeitpunkt keine Option gewesen sei: Die Einführung der neuen Währung würde die Geschäftsbanken zu sehr schwächen und damit möglicherweise eine Panikreaktion hervorrufen.
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Es gäbe zwar Lösungsmöglichkeiten für dieses Szenario - beispielsweise die Übertragung der Einlagen von der Zentral- zu den Geschäftsbanken - aber dennoch blieb die BOK lieber beim nicht-digitalen Won.
Straffer Zeitplan und Fertigstellung bis 2022
Nun wurde laut TheKoreaTimes am Montag letzter Woche von der südkoreanischen Zentralbank verkündet, dass bereits im März ein Pilotprogramm zur Forschung an einer bisher eher abgelehnten CBDC gestartet wurde. Auch einen sehr genauen Zeitplan zur Umsetzung der Forschung gibt es offenbar:
- Bis Juli 2020 sollen das Design und die Anforderungen an CBDC feststehen,
- bis August 2020 soll die Entwicklung der Technologie abgeschlossen sein,
- für Prozessanalyse und Consulting ist ein Zeitraum von vier Monaten mit Abschluss im Dezember 2020 vorgesehen und
- bis Dezember 2021 soll das Pilotsystem fertig entwickelt und aktiv getestet werden.
Demnach könnte die BOK schon Anfang 2022 eine fertige digitale Zentralbankwährung präsentieren.
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Wenn die Entwicklung erfolgreich ist, wird die Währung trotzdem noch nicht eingeführt
Nach Angaben von TheKoreaTimes bleibt es aber dabei, dass die Währung fürs Erste nicht auf den Markt kommen soll: Aufgrund der hohen Nachfrage nach Bargeld im Land wäre es nicht notwendig, die Währung jetzt zu ändern.
Allerdings untersucht nicht nur die BOK die Möglichkeiten von CBDC, sondern beispielsweise ebenso eine Task Force der Zentralbanken von Kanada, dem Vereinigten Königreich, Japan, der EU, Schweden und der Schweiz. Denn: Selbst wenn eine solche Währung nicht sofort eingeführt wird, könnte sie in Krisenzeiten schnell auf den Markt gebracht werden und die Wirtschaft unterstützen, da die digitale Version auf dem Weg zur Realwirtschaft nicht wie herkömmliche Währungen zunächst den Umweg über Geschäftsbanken gehen müsste.
Redaktion finanzen.net
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