Blockchain für Banken

IBM ist bullish für Bitcoin & Co.

01.12.18 20:02 Uhr

IBM ist bullish für Bitcoin & Co. | finanzen.net

Eines der größten Probleme von Kryptowährungen ist die Tatsache, dass sie ihren Weg in den Alltag noch nicht gefunden haben. Eher gelten sie als Wertanlage als als Zahlungsmittel, die komplexen technischen Hintergründe verunsichern viele, Angst vor illegalen Aktivitäten oder Betrug besteht ebenfalls.

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Diese Probleme könnten sich lösen lassen, wenn Banken beginnen, digitale Währungen in ihr Portfolio aufzunehmen und Kunden damit ermöglichen, Kryptogeld über eine zentrale Stelle zu bekommen und zu handeln. In der Studie "Programmable money: Will central banks take the lead?" - etwa: Programmierbares Geld: Werden Zentralbanken die Führung übernehmen - hat sich das Beratungs- und IT-Unternehmen IBM mit dem Thema auseinandergesetzt und kam zu dem Ergebnis, dass die Zukunft der Banken mit Kryptowährungen verbunden sein könnte.

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Mit ausgereifter Technologie gibt es auch mehr Anwender

Blockchain-Netzwerke haben laut IBM eine "gewaltige Macht", die Sicherheit und Datenintegrität sicherzustellen sowie die Identität zu überprüfen. Bisher gebe es zwar schon einige Fälle, in denen sich Unternehmen mit der Blockchain auseinandersetzen und Anwendungen entwickelt haben, diese befänden sich allerdings noch in einem "experimentellen Status". Vor allem für Banken und Zentralbanken sieht IBM großes Potenzial in solchen Anwendungen und Digitalwährungen wie beispielsweise dem Bitcoin.

Laut einer Umfrage des IBM Institute of Business Value von 2016 hätten 91 Prozent der 200 befragten Banken aus 16 Ländern angegeben, in Blockchain-Lösungen zu investieren. Die Technologie sei seither gereift und IBM geht davon aus, dass sobald Blockchain-Einsätze "aus dem Sandkasten kommen", die Antreiber derselben auch ehrgeiziger werden.

Banken als Überwacher von Krypto-Transaktionen

Obwohl die Blockchain eigentlich beweise, dass ein digitales Peer-to-Peer-Zahlungsnetzwerk ohne den Mittelsmann auskomme, würden Banken auch weiterhin eine Schlüsselrolle im globalen Finanzsystem spielen. Aufgaben, die Banken dann erledigen müssten, seien vor allem das effiziente und faire Zuordnen von Geldern und die Verhinderung von kriminellen Aktivitäten. So könnten Banken Identitäten prüfen, Transaktionen überwachen, Betrug und Geldwäsche vorbeugen und verdächtige Aktivitäten an die Regierung oder die Justiz melden.

Trotz der Tatsache, dass der Kryptohandel momentan komplett dezentral auf der Blockchain abläuft, sieht IBM also einen großen Stand für Banken in der Zukunft mit dem Kryptohandel. Was sich aber momentan ändern muss: Geld müsse sich in Zukunft so leicht bewegen lassen wie E-Mails. Digitale Technologien auf Basis der Blockchain würden die Erfahrung von Kunden verbessern, Banken einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Nicht-Anwendern schaffen und den sozialen Einfluss der Banken verstärken.

Bestehende Kryptowährungen aufnehmen oder CBDCs?

Für die ganze Bezahlindustrie sieht die Studie vielversprechende Möglichkeiten. Vor allem der grenzüberschreitende Handel könnte durch den Einsatz von Kryptowährungen vereinfacht und vor allem: billiger werden. Bei internationalen Bankgeschäften mit Volumina in Billionenhöhe, die täglich mit großen Unternehmen gehandelt werden, würde man die finanzielle Entlastung, wenn grenzüberschreitende Zahlungen weniger kosten, deutlich spüren.

Ob Zentralbanken in Zukunft bestehende Kryptowährungen in ihr Portfolio aufnehmen oder eigene digitale Coins herausgeben werden - sogenannte Central Bank Digital Currencies, kurz CBDC - darüber gibt die IBM-Studie kein genaues Urteil ab. Aus einem Report, den IBM mit OMFIF (Official Monetary and Financial Instituions Forum) zusammen herausgegeben hat, geht aber hervor, dass 38 Prozent von 21 befragten Banken aktiv im Bereich CBDC forschen und testen. IBM ist sicher, dass die Zukunft des programmierbaren Geldes anbricht. Obwohl die Blockchain-Einführung noch in einer formenden Phase sei, beinhalte sie ein "riesiges Potenzial, das globale Finanzsystem zu revolutionieren".

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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