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Wettlauf um den ersten Bitcoin-ETF in den USA: Verfügbarkeit von Bitcoin und potenzielle Auswirkungen auf Privatanleger

19.07.23 22:18 Uhr

Wettlauf um den ersten Bitcoin-ETF in den USA: Verfügbarkeit von Bitcoin und potenzielle Auswirkungen auf Privatanleger | finanzen.net

Immer mehr Unternehmen konkurrieren darum, als erstes einen Bitcoin-ETF in den USA aufzulegen. Dabei kommen jedoch auch einige Fragen auf: Sind überhaupt genügend Bitcoin verfügbar? Und werden dadurch in Zukunft die Privatanleger verdrängt?

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• SEC hat kürzlich die Bitcoin-Spot-ETF-Anträge von BlackRock und Bitwise angenommen - weitere sollen noch geprüft werden
• Ist der Bitcoin liquide genug für die weiter steigende Nachfrage?
• Werden Privatanleger durch die hohe institutionelle Nachfrage verdrängt?

Erste Bitcoin-Spot-ETF-Anträge wurden abgelehnt

Seit einigen Wochen häufen sich bei der SEC die Anfragen für Bitcoin-Spot-ETFs, so auch von institutionellen Größen wie BlackRock und Fidelity. Wie BTC-Echo unter Berufung auf das Wall Street Journal berichtet hat, wurden die ersten Anträge von BlackRock und Fidelity Insidern zufolge abgewiesen, da diese laut der Behörde "unzureichend" waren. Demnach verfügten die eingereichten ETF-Anträge nicht über ausreichend Informationen über Überwachungsvereinbarungen. Doch die Antragsteller besserten nach und die Optionsbörse Chicago Board Options Exchange (Cboe) reichte die Anträge für Fidelity, WisdomTree, VanEck, Ark Invest und weitere erneut ein. BlackRock folgte wenig später. Für diese Surveillance Sharing Agreements setzen alle Unternehmen auf die Kryptobörse Coinbase. Dass sich die weltbekannte Kryptobörse derzeit selbst in einem Rechtsstreit mit der SEC befindet, scheint die Antragsteller jedoch nicht zu stören. Laut dem neuesten Bitcoin-ETF-Antrag von Ark Invest zum Beispiel würde die ergänzende Vereinbarung einen zusätzlichen Zugang zu Informationen über Bitcoin-Spot-Trades auf Coinbase ermöglichen. Dies wäre dann verfügbar, wenn die Börse feststellt, dass es im Rahmen des Überwachungsprogramms notwendig sei.

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SEC akzeptiert Antrag von BlackRock

Wie Cointelegraph nun kürzlich berichtete, hat die US-amerikanische Aufsichtsbehörde die Bitcoin-Spot-ETF-Anträge von BlackRock sowie Bitwise angenommen. Die Annahme des Antrages bedeute nun, dass in dieser Sache ein offizielles Prüfungsverfahren eingeleitet werde. Außerdem erklärte die SEC, dass sie auch die ETF-Anträge für andere Bitcoin-Fonds prüfen werde, darunter der Wise Origin Bitcoin Trust, WisdomTree, VanEck und Invesco Galaxy. BlackRocks Einstieg in den Wettbewerb um den ersten direkten Bitcoin-ETF ist vor allem wegen des Ansehens der einflussreichen Vermögensverwaltung in der Finanzbranche von großer Wichtigkeit, wie Cointelegraph erklärt. Der ETF-Antrag beinhalte außerdem, ebenso wie die der Konkurrenten, eine Vereinbarung zur "gemeinsamen Überwachung" mit der Kryptobörse Coinbase.

Dieses Rennen der Unternehmen um den ersten Bitcoin-ETF wird von vielen als eine positive Entwicklung für den gesamten Kryptosektor beobachtet. Durch vermehrt aufkommende Anträge steigen die Chancen für den Erfolg und die US-Börsenaufsichtsbehörde kann durch verschiedene Vorschläge unterschiedliche Strategien und Bedenken bewerten.

Sind genügend Bitcoin verfügbar?

Jetzt, da die SEC die ersten Anträge für Bitcoin-Spot-ETFs akzeptiert hat, stellt sich jedoch die Frage, ob es überhaupt genug Bitcoins gibt, um die riesige Nachfrage zu stemmen. Wie BTC-Echo erklärt, ist der Bitcoin stark limitiert: auf 21 Millionen Stück, um genau zu sein. Während die Nachfrage also immer weiter steigt, ist das Angebot stark begrenzt. Vor allem deshalb, weil ein großer Teil der Bitcoins bereits in den Händen von Langzeitinvestoren (sogenannten Hodlern) liegt.

Da es sich um einen Spot-ETF handelt, müssen BlackRock, Fidelity und andere Anbieter die im Fonds verwahrten Bitcoins physisch absichern. Dies bedeutet jedoch nicht in Form von geprägten Münzen, sondern beispielsweise über Plattformen wie Coinbase. Dabei entsteht jedoch ein Problem: Krypto-Börsen selbst haben ebenfalls nur eine begrenzte Anzahl an verfügbaren Bitcoins, wodurch das Angebot schrumpft, während die Nachfrage möglicherweise noch nicht gedeckt ist.

Insgesamt stehen mehr als vier Millionen Bitcoins zur Verfügung, von denen knapp 75 Prozent kurzfristig verfügbar sind. Das entspricht zumindest beeindruckenden 124 Milliarden US-Dollar, die von den größten Vermögensverwaltern der Welt investiert werden könnten. Danach sieht es jedoch etwas mau aus: Etwa 15,2 Millionen Bitcoins gelten als illiquide, was bedeutet, dass Investoren sich nicht so leicht von diesen Vermögenswerten trennen. In der Zukunft müssen BlackRock und andere Unternehmen also investieren, um den Zweck eines Bitcoin-Spot-ETFs zu erfüllen. "Fließt das Geld auf dem klassischen Weg in den Markt, ist eine Kurssteigerung praktisch unvermeidbar", so BTC-Echo.

Die Genehmigung der ETF-Anträge durch die US-Wertpapieraufsicht SEC wird voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Entscheidungen der SEC könnten sich schließlich auch auf die Liquidität von Bitcoin auswirken.

Werden Privatanleger in Zukunft verdrängt?

Zusammen mit der steigenden institutionellen Nachfrage kommt jedoch noch eine weitere Frage auf: Wie wird es in Zukunft um Privatanleger stehen? So äußert zum Beispiel Bitcoin-Bulle Michael Saylor seine Befürchtungen darüber, dass Privatanleger durch die steigende institutionelle Nachfrage verdrängt werden könnten. Krypto-Analyst Anthony Pompliano erwartet wiederum ein Kräftemessen zwischen beiden Parteien. "Wir haben Institutionen und Einzelpersonen, die darum kämpfen, ihren Anteil an den 21 Millionen jemals existierenden Bitcoins zu bekommen. Der Kleinanleger hat nun seit 15 Jahren einen Vorsprung und hat alle Bitcoins angesammelt, die in den Umlauf gebracht wurden", erklärt er in einem Interview mit CNBC.

Pompliano ist außerdem der Ansicht, dass der Bitcoin "sehr illiquide" werden könnte, wenn die "Wall Street und BlackRock am Markt teilnehmen". Grund dafür ist, dass Einzelhändler möglicherweise nicht an die Wall Street verkaufen wollen. In diesem beständigen System sei das Einzige, was sich bewegen kann, der Preis.

Redaktion finanzen.net

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