Bitcoin-Absturz geht weiter: Tiefpunkt seit Februar erreicht
Der Bitcoin hat am Freitag im frühen Handel deutlich nachgegeben.
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Der Kurs sackte zeitweise auf 53.717,38 US-Dollar und damit unter die Marke von 54.000 Dollar ab. Das war der tiefste Stand seit Ende Februar. Inzwischen hat sich der Bitcoinkurs wieder etwas stabilisiert und liegt zeitweise mit 54.174,35 Dollar noch rund 5,85 Prozent unter dem Vortagsniveau. Die älteste und wichtigste Digitalwährung steht seit Wochen unter Druck. Anfang Juni hatte der Bitcoin noch knapp 72.000 Dollar gekostet. Andere Digitalwährungen wie Ethereum, BNB oder Solana verloren ebenfalls deutlich an Wert. Nach Angaben von Coinmarketcap.com sackte die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zuletzt um etwas mehr als acht Prozent auf 1,99 Billionen Dollar ab.
Die Verluste beim Bitcoin und den anderen Kryptowährungen am Donnerstag und Freitagmorgen begründeten Experten unter anderem mit einer Mitteilung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox. Diese hatte angekündigt, eine große Anzahl von Bitcoin-Token (BTC) an geschädigte Gläubiger zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer Coins. Dies könnte zu einer Angebotsschwemme führen.
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Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzer insgesamt 850.000 BTC. Davon wurden 142.000 BTC geborgen und sollen nun an ihre Eigentümer übergeben werden. Der Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die weltweit größte Handelsplattform für die digitale Kryptowährung. Ende Februar 2014 meldete Mt.Gox nach einem Hack Insolvenz an und stürzte die Währung damals in eine erste große Vertrauenskrise.
Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden. Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem Markt führen. Die Marktbeobachter von Glassnode verzeichneten bislang allerdings noch keine größeren BTC-Transfers.
Die Sorge vor einem Bitcoin-Überangebot wird außerdem von der Tatsache genährt, dass Strafverfolgungsbehörden auf großen BTC-Beständen sitzen, die sie bei Kriminellen gesichert haben. Allein das Landeskriminalamt Sachsen beschlagnahmte im Kontext der Ermittlungen gegen die illegale Film-Tauschbörse Movie2k.to im Januar rund 50.000 Bitcoin. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) soll regelmäßig beschlagnahmte BTC-Bestände in klassische Währungen wie Euro oder Dollar umtauschen.
Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt in den vergangenen Wochen steht auch in einem Zusammenhang mit der US-Zentralbank Federal Reserve. Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte. Das Kalkül dabei ist: Solang die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den Anlegern viele Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter leidet dann der Kryptomarkt. Sinken die Zinsen für klassische Anlagen hingegen, erscheinen die Kryptoinvestments attraktiver.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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