Euro: Das Ende der Rally?
Nach einer dynamischen Rally steht der Euro seit Mitte September wieder etwas unter Druck. Besteht zum US-Dollar noch Luft nach oben?
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Eurokurs hat seine Rally gegenüber dem US-Dollar vorerst unterbrochen. Nach einem Kursgewinn von bis zu 15 % seit dem Jahresanfang schien eine Verschnaufpause überfällig. Wichtige Determinanten der Währungsrelation weisen derzeit nicht in dieselbe Richtung, daher ist aktuell schwer zu entscheiden, ob es bald zu einer klaren Trendentscheidung kommt. Möglich scheint auch eine längere, volatile Seitwärtsbewegung.
Zinsen als zentrale Determinante
Einen ganz starken Einfluss auf den Wechselkurs üben die langfristigen Realzinsen in den verschiedenen Währungsräumen aus. Das Kapital zieht dahin, wo sich inflationsbereinigt die höheren Renditen bieten. Die Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Staatsanleihen in den USA und in Deutschland lag zu Jahresanfang bei knapp 2,3 % - das war ein zentraler Treiber der vorherigen Dollarhausse. Im Jahresverlauf 2017 hat sie sich aber auf aktuell 1,87 % verringert, und das bei nun ähnlichen Inflationsraten, was die Eurohausse zu einem guten Teil erklärt. Dem steht eine zunehmende Differenz bei den kurzfristigen Zinsen entgegen. Während die EZB den Leitsatz niedrig hält, hat die FED die Zielspanne mehrfach erhöht, auf nun 1,00 bis 1,25 %. Noch hat sich das allerdings nicht auf die langfristigen Zinsen in den USA ausgewirkt, so dass die Zinsstrukturkurve flacher geworden ist.
Politische Ungewissheiten
Seit Anfang September haben sich die langfristigen Zinsen in den USA von den vorherigen Kursverlusten aber deutlich erholt, was mitentscheidend für das vorläufige Ende der Eurorally gewesen sein dürfte. Für zusätzlichen Druck hat die politische Entwicklung in Europa gesorgt. Nach dem schwachen Abschneiden bei der Bundestagswahl ist Kanzlerin Merkel beschädigt, was die Rolle Deutschlands als Stabilisator der Eurozone beschädigen könnte. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem wegen der vorangetriebenen Abspaltung Kataloniens von Spanien größere Turbulenzen drohen. Allerdings ist auch die politische Lage in den USA alles andere als gut berechenbar. Ob die Regierung Trump nach dem Scheitern der Gesundheitsreform ihre wirtschaftspolitischen Ziele durchsetzen kann, ist völlig ungewiss.
Fazit zum Euro
Der Euro hat seine Rally gegenüber dem US-Dollar vorerst beendet. Der immer noch große und in jüngster Zeit nicht mehr schrumpfende Zinsabstand zu den USA am langen Ende spricht eigentlich gegen eine weitere deutliche Aufwertung. Die Eurozone hat allerdings hinsichtlich der Wachstumsdynamik kräftig aufgeholt, was im Fall einer Fortsetzung des Trends durchaus zu weiter steigenden langfristigen Zinsen führen könnte. Bis sich das abzeichnet, könnte der Euro erst einmal volatil seitwärts konsolidieren.
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