Wie jetzt?
In der vergangenen Woche sind wir darauf eingegangen, dass die Korrekturbewegung beim Euro weiter anhalten dürfte.
Mittlerweile steht der Kurs rund zwei Cent tiefer. Dennoch könnte die Talfahrt auch weiterhin anhalten. Argumente liefert die Politik beinahe täglich! So meldete sich zuletzt EU-Kommissionschef José Manuel Barroso zu Wort und hätte gerne „bilaterale“ Kredite für Griechenland. Mal abgesehen davon, dass sich wahrscheinlich drei Viertel der Europäer nichts unter den Wort „bilateral“ vorstellen können, wird offenbar eine Art Hintertür gesucht, nach denen die Regeln des EU-Vertrags hinsichtlich Hilfen für Not leidende Länder der EU umgangen werden können.
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Wie man dies im Detail löst, mag sich wahrscheinlich nur Juristen erschließen. In jedem Fall scheint es darauf hinauszulaufen, dass a) ein Ausschluss Griechenlands aus der EU kein wahrscheinliches Thema ist und b) im Notfall doch Gelder fließen. Und sei es nur, indem man als EU Hilfen gegenüber nicht abgeneigt ist, indem man so tut, als ob man zahlen könnte, wenn man zahlen müsste, aber nicht muss, weil man es ja bereits vorher sagt, dass man würde und so bereits die berühmte Kuh vom Eis holt. Nichts verstanden? Macht nichts, der Devisenmarkt versteht sehr wohl und schickt den Euro mal vorsorglich weiter in den Keller.
Der Bürger versteht kein Wort – die Finanzmärkte aber sehr wohl!
Während der normale EU-Bürger bei soviel Eindeutigkeit vor Verwirrung nur den Kopf schütteln kann, haben die Finanzmärkte ihr Urteil bereits gefällt. Offensichtlich gefällt den Akteuren am Devisenmarkt das kollektive „Weiter so!“ des Schuldenmachens durch die Ecken und Winkeln der juristischen Hintertüren keinesfalls, so dass man dem Euro weiterhin das Vertrauen entzieht.
Zwischenerholungen als Gelegenheit?
Bekannte Börsenlegenden, wie beispielsweise Jim Rogers, geben für den Euro somit auch eine düstere Prognose ab. Dies dürfte in erster Linie daran liegen, dass die Einheitswährung eben keine Währung der Einheit ist, was sich im aktuellen Fall vor allem am Beispiel Griechenland offenbart. In der Zukunft ist davon auszugehen, dass noch weitere Länder dem „Beispiel“ folgen werden. Schließlich wusste bereits Wilhelm Busch, dass es sich gänzlich ungeniert lebt, wenn der Ruf erst einmal ruiniert ist. Na ja, und der Euro, der wird bei all dem Durcheinander sicherlich nicht mit Vertrauen überschüttet werden. Es könnte sich also nicht als Fehler erweisen, bei Zwischenerholungen weiterhin auf einen fallenden Eurokurs zu setzen!
Die Sache mit den Carry-Trades!
Interessant sind beim Handeln von Währungspaaren die Zinsdifferenzen. Ein Carry-Trade bietet sich an, wenn man sich in einem Land mit niedrigen Zinsen verschuldet und das Geld dann in einem Land mit hohen Zinsen anlegt. Ein solch interessantes Verhältnis liegt derzeit beispielsweise zwischen den USA (niedrige Zinsen) und Australien (hohe Zinsen mit weiter steigenden Aussichten) vor, so dass ein weiterer Anstieg des Australischen Dollars gegenüber dem US-Dollar kein unwahrscheinliches Szenario darstellt. In der aktuellen Ausgabe des Hebelzertifikate-Traders haben wir uns daher einmal diesem Thema angenommen, da sich vor dem Hintergrund der Carry-Trades immer wieder interessante Gelegenheiten ergeben, die sich auch hierzulande mit Hebelzertifikaten gewinnbringend umsetzen lassen.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.