Der Euro zerbricht!
Die Schlagzeilen werden immer hysterischer.
"Euro-Alarm!" titelt der Focus in seiner aktuellen Ausgabe. Die Wirtschaftswoche fragt "Ist Europa noch zu retten?" und die BILD fragt ihre Leser "Wie tief kann der Euro noch sinken?". Panik greift um sich. Was haben die Experten Anfang des Jahres gesagt? Wie geht das jetzt weiter?
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Prognosen vom Jahresanfang sahen den Euro stärker werden!
Die folgende Grafik zeigt die Prognosen der Banken und von uns befragten Privatanleger vom Jahresanfang. Das aktuelle Kursniveau kommt für viele Marktteilnehmer und Analysten völlig überraschend. Kaum jemand ging von einer deutlichen Euro-Schwäche aus. Angst vor einem fallenden Dollar war dagegen weit verbreitet. Deshalb ist auch die Aufregung so groß. Viele Investoren wollten sich Anfang des Jahres noch gegen die vermeintlichen Risiken des US-Dollars absichern. Heute hat sich diese Situation schlagartig verändert. Die so genannte Euro-Krise stellt alle anderen Wirtschafts-Nachrichten in den Schatten.
Was sagte die Prognose von Grüner Fisher Investments?
Wir schrieben bereits in unserer Jahresprognose vom Januar 2010:
Beim Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar gehen die Meinungen der Investmentbanken erneut weit auseinander. Im Durchschnitt wird ein leichter Anstieg beim Euro auf 1,46 US-Dollar erwartet. Privatanleger erwarten hingegen einen festeren US-Dollar - im Durchschnitt 1,41 US-Dollar.
Wir gehen davon aus, dass die Probleme in Europa den Euro zunehmend gegenüber vielen großen Währungsräumen belasten werden. Der US-Dollar sollte in der Folge zulegen und in Richtung seiner Kaufkraftparität streben. Wir erwarten einen Rückgang beim Euro bis auf unter 1,35 US-Dollar. Langfristig liegt unser Kursziel zwischen 1,15 und 1,20 US-Dollar.
Wo liegt eigentlich das Problem?
Die große Aufregung kann ich nicht nachvollziehen. Schauen wir uns einfach gemeinsam den Kursverlauf von Euro-USD seit der Einführung des Euro an. Der Start erfolgte bei rund 1,18 USD. Das Tief bei 0,82 USD notierten wir im Oktober 2000. Bis im Juli 2002 notierte der Euro unter der Parität. Im Durchschnitt lag der Euro seit seiner Einführung tiefer als heute. Selbst im Hochpunkt der Finanzkrise Oktober 2008 wurden nur rund 1,23 USD bezahlt. Warum also die ganze Aufregung?
Die Medien sind in hellem Aufruhr. Das Thema Euro und damit die Stabilität unseres Geldes ist ein sehr emotionales Thema. Das Spiel mit der Angst im Kampf um hohe Quoten und Auflagen ist voll entbrannt. Menschen erliegen gerne dieser Illusion. Täglich werden neue - angebliche neue - Hiobsbotschaften verbreitet. Die BILD veranstaltet kuriose Umfragen mit noch kurioseren Ergebnissen. Die Mehrheit der befragten Leser (74 %) gibt dem Euro keine Zukunft mehr und eine Mehrheit (77 %) vertritt auch die Meinung, dass Deutschland mit der D-Mark von europaweiten Krisen verschont bleiben würde.
Was für ein Unsinn!
Ohne den Euro würde die D-Mark in der heutigen Situation massiv aufwerten. Aktuell ist Deutschland in der glücklichen Lage, dass wir mit dieser Krise zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Unsere Exportwirtschaft wird in den kommenden Monaten massiv von der Euro-Schwäche und der damit gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit profitieren. Parallel dazu flüchten die Anleger in deutsche Staatsanleihen (ohne eine Aufwertung unserer Währung auszulösen) und die Bundesrepublik profitiert von den dadurch massiv gefallenen Renditen der Bundesanleihen. Vergessen Sie nicht: In diesem Jahr werden - an Volumen - fast so viele deutsche Anleihen fällig, wie Griechenland insgesamt verschuldet ist! Rechnen Sie sich doch einmal eine langfristige Zinsersparnis von einem vollen Prozentpunkt auf zwei Billionen Euro deutsche Staatsschulden aus.
Fazit
Anfang des Jahres gingen wir bereits von einer Euro-Schwäche aus. Unsere Kundendepots profitieren durch unseren globalen Ansatz sogar von dieser Entwicklung. Die aktuelle Hysterie ist völlig übertrieben und in der augenblicklichen Situation wird wieder deutlich: Der Mensch ist nicht für die Börse gemacht. Von Angst getriebene Aktionen sind an den Finanzmärkten nie hilfreich. Entspannen Sie sich und handeln Sie rational. Auch wenn es schwerfällt. Vernunft und ein erfahrener Vermögensverwalter helfen auch gegen diese angebliche Krise!
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen/Disclaimer unter www.gruener-fisher.de.
Thomas Grüner ist Firmengründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments GmbH. Seine oft dem allgemeinen Marktkonsens entgegen stehenden Prognosen sorgten schon mehrfach für großes Aufsehen. Weitere Informationen unter http://www.gruener-fisher.de.
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