Eskaliert der Währungskrieg?
Der G20-Gipfel brachte für den Devisenmarkt ...
... wenig Neues. Die Teilnehmer versuchten soweit wie möglich Einigkeit zu demonstrieren, aber der Abwertungswettlauf dürfte weiter gehen. Da ist es durchaus als offener Affront zu verstehen, dass eine chinesische Ratingagentur die Einstufung amerikanischer Staatsanleihen absenkte. Die als Büttel der Wall Street geltenden Ratingagenturen Standard & Poor´s und Moody´s hielten das nicht für nötig, trotz der Geldschwemme der US-Notenbank und der Rekorde beim Staatsdefizit.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Brasilien fährt schweres Geschütz auf
Brasiliens Finanzminister war Ende September der erste wichtige Staatsmann aus den G20, der den Begriff „Währungskrieg“ in den Mund nahm (und damit ist es jetzt auch genug mit den Kriegs-Metaphern). Konsequenterweise geht Brasilien mit restriktiven Mitteln gegen die Aufwertung des Reals vor. Für Ausländer wurde die Steuer auf den Kauf von Staatsanleihen auf stattliche sechs Prozent angehoben. Das zeigte Wirkung: Der Aufwertungsdruck auf den Real setzte sich in den letzten Monaten nicht fort. USD/BRL hat den seit Jahresmitte bestehenden Abwärtstrend gebrochen und auch der Wechselkurs des Euros zum Real hat sich seit Mitte September im Intervall zwischen 2,2 und 2,4 BRL stabilisiert. Die Regierung bekundete zudem ihre Entschlossenheit, weitere Maßnahmen zu ergreifen, sollte sich der Aufwertungsdruck wieder verstärken.
Fazit
Anleger sollten die Tendenz zum Protektionismus nicht unterschätzen und nach Möglichkeit ihre Investition auf mehrere Emerging-Markets-Währungen streuen. Denn: Langfristig führt an einer Aufwertung von Yuan, Real, Rupie & Co. kein Weg vorbei.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.