Zeigt die Schwedische Krone bald wieder Stärke?
Die schwedische Riksbank hat den Leitzins bei ihrer Sitzung im Dezember von 1,00 auf 0,75 Prozent gesenkt.
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Das überraschte viele, die angesichts der soliden Konjunkturerholung und einer wieder steigenden Inflationsrate eher mit einer Zinsanhebung gerechnet hatten. Die Schwedische Krone reagierte daher mit Abwertungsdruck auf die Notenbanksitzung und EUR/SEK stieg Ende Dezember auf den höchsten Stand seit Mai 2012. Fast wurde unser mittelfristiges Kursziel von 9,15 SEK - das entspricht dem langfristigen Durchschnittswert - erreicht. Bis Mitte Januar fiel der Wechselkurs aber wieder auf das Niveau von Herbst 2013 zurück; seitdem entwickelte sich EUR/SEK stabil.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Schweden profitiert von der Erholung der Weltkonjunktur
Die neu gewonnene Stärke der Krone in den letzten Wochen ist maßgeblich auf die von vielen - auch von der Riksbank - erwartete Erholung der Weltkonjunktur zurückzuführen, denn die stark exportabhängige schwedische Wirtschaft würde davon profitieren. Während die Prognosen für 2014 noch verhalten sind, dürfte das BIP 2015 wieder um 3,5 Prozent zulegen - wenn die Weltkonjunktur keinen Dämpfer erhält, z.B. durch eine eskalierende Finanzkrise in den Schwellenländern. Die Inflationsrate würde in dem Fall ebenfalls deutlich zulegen und die Riksbank zu einer Zinsanhebung zwingen. Wahrscheinlich wird dies zwar nicht vor dem ersten Quartal 2015 geschehen, aber die EZB wird vermutlich noch länger stillhalten. Das heißt: Nicht nur das aktuelle Zinsniveau, das einen halben Prozentpunkt über dem in der Eurozone liegt, auch die Zinserwartungen sprechen für die Krone. Dazu kommen der solide Staatshaushalt und der Leistungsbilanzüberschuss. Die Krone ist daher eine gute Wahl für denjenigen, der auf eine starke Erholung der Weltkonjunktur setzt.
Fazit
Manche Experten sehen die Krone als unterbewertet an, die Riksbank vermutlich nicht. Schwedens Notenbanker werden alles daran setzen, eine zu starke Aufwertung der Krone zu verhindern. Bei der Sitzung am 13. Februar werden die Notenbanker zumindest versuchen, die Krone verbal zu schwächen. Dazu kommt der anhaltende Rückenwind für den Euro wegen der Entspannung in der Eurokrise. Wir erwarten daher vorerst weiterhin eine leichte Aufwärtstendenz für EUR/SEK, langfristig ist die Krone aber attraktiv und bietet sich z.B. für ein Investment in ein Zinszertifikat an.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.