Was bringt 2010?
Das Jahr 2009 wurde vor allem durch drei Entwicklungen geprägt:
Die unerwartet schnelle Überwindung der Rezession, die Rückkehr der Risikofreude und das Abkoppeln der Emerging Markets von den Industrieländern. Am Devisenmarkt hatte die Rückkehr der Risikofreude die größten Auswirkungen. Die Anleger waren auf der Suche nach Währungen mit einem Zinsvorsprung und es gab bereits Anfang 2009 eine Wiedergeburt der Carry Trades. Die stärksten Aufwertungen verzeichneten „Rohstoffwährungen“, wie der Bras. Real, der Austr. Dollar, der Südafr. Rand und der Neuseeland-Dollar, denn diese profitierten zusätzlich vom deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise. Allerdings sind die genannten Währungen bereits hoch bewertet, so dass im Jahr 2010 mehr die Währungen der asiatischen Länder in den Fokus rücken dürften. Besonders die Region Ostasien konnte sich rasch von der Wirtschaftskrise erholen. Die Regierungen in Asien dürften daher allmählich ihren Widerstand gegen eine Aufwertung ihrer Währungen aufgeben.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Comeback des Dollars?
Eine der größten Gefahren für die Weltwirtschaft wäre eine unkontrollierte Abwertung des US-Dollars. China und viele andere Länder in Asien, die auf Abermilliarden von US-Dollars sitzen, würden in diesem Fall erheblich ins Schwitzen geraten. Eine solche unkontrollierte Abwertung wäre aber nur denkbar, wenn tatsächlich Zweifel aufkommen, dass den Schulden der USA - und nichts anderes sind die Dollars in den Tresoren der ausländischen Zentralbanken - kein realer Wert gegenüber steht. Ein solches Szenario mag man sich nicht vorstellen und tatsächlich wurde in den letzten Wochen ein ganz anderes Spiel gespielt: Der US-Dollar war wieder gefragt, da viele Anleger darauf spekulieren, dass sich die US-Wirtschaft schneller erholt als z.B. die Ökonomien in Europa und in Japan. Zudem kamen durch die Ereignisse in Griechenland Zweifel an der Stabilität der Europäischen Währungsunion auf und das setzte den Euro unter Druck.
Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung durch die US-Notenbank dürften jedoch übertrieben sein. Die Fed wird voraussichtlich nicht vor der EZB den Leitzins anheben und das Zinsniveau in der Eurozone wird daher auf Dauer höher bleiben als in den USA. Auch wird die Robustheit der US-Konjunktur derzeit überschätzt. Selbst wenn kurzfristig der Abwärtsdruck auf EUR/USD noch anhalten könnte, mittelfristig dürfte der Wechselkurs wieder nach oben tendieren. Mit Turbulenzen ist aber zu rechnen, vor allem wenn das Thema Zinswende in den USA und in der Eurozone spätestens in der zweiten Jahreshälfte immer mehr an Bedeutung gewinnt. Der Abwertungsdruck auf den Dollar wird vor allem dann wieder zunehmen, wenn die US-Konjunktur wieder an Fahrt verlieren sollte und wenn das Spiel mit den Carry Trades weiter getrieben wird. Grundvoraussetzung dafür ist, dass international die Risikobereitschaft der Anleger hoch bleibt.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.