Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Warum ist der Yen so stark?

07.07.10 08:18 Uhr

Warum ist der Yen so stark? | finanzen.net

Die letzten Konjunkturdaten aus Japan waren nicht besonders gut.

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Die Industrieproduktion fiel im Mai leicht gegenüber dem Vormonat und auch die Ausgaben der privaten Haushalte sanken. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote überraschend von 5,1 auf 5,2 Prozent an. Der Tankan, die vierteljährliche Konjunkturumfrage der Bank of Japan unter den Unternehmen, zeigte allerdings für das zweite Quartal eine weitere deutliche Stimmungsverbesserung. Zu viel Skepsis ist folglich nicht angebracht. Trotzdem: Vor allem die zu erwartende Wachstumsabkühlung in China und in Europa dürfte die japanische Exportindustrie hart treffen – und Japan ist wie Deutschland von den Ausfuhren abhängig.

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Yen als sicherer Anlagehafen

Die Aufwertung des Yens seit Anfang Juni erklärt dies alles jedoch nicht. Dafür ist vor allem die Funktion des Yens als sicherer Anlagehafen verantwortlich. Viele japanische Investoren haben ihre Finanzanlagen im Ausland reduziert und das sorgt für Aufwertungsdruck – und der dürfte auch durchaus noch anhalten. USD/JPY könnte nach einer kurzfristigen Aufwärtskorrektur das Tief aus dem Jahr 2009 bei 85 JPY anvisieren. EUR/JPY konnte sich nach dem Fall auf ein Allzeittief bei 108 Yen zumindest stabilisieren, mehr aber auch nicht.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.