Notiert Gold bald unter 1.000 US-Dollar?
Der jahrelange Bullenmarkt bei Gold ist zu Ende, kein Zweifel.
Institutionelle Investoren sind in den letzten Monaten massiv aus Gold ausgestiegen, allein das Volumen der börsengehandelten Goldfonds ist um 25 Prozent gefallen. Die Hedge-Fonds haben ihre Long-Positionen auf Gold sogar um mehr als 80 Prozent reduziert. Das ist nichts Neues mehr, die spannende Frage ist nun: War es das? Steigen noch mehr Anleger aus? Oder hat der Goldpreis Kaufniveau erreicht? Im Juli und August jedenfalls sah es nach einer Erholung des Goldpreises aus, denn nach dem Test der Unterstützung bei 1.200 USD folgte ein Anstieg bis auf 1.420 USD. Ab Anfang September ging es aber wieder nach unten. Die Experten von Goldman Sachs sehen nun das Risiko, dass der Goldpreis sogar unter die Marke von 1.000 Dollar je Unze fällt. Das Kursziel für 2014 legen die Analysten bei 1.050 USD fest, kurzfristig seien aber ein „Unterschießen“ und damit deutlich tiefere Kurse möglich.
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Die Gründe dafür sind schnell genannt: Angesichts der stabileren Weltkonjunktur gibt es attraktivere Geldanlagen, vor allem Aktien. Und da die US-Notenbank bald den Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik einleiten und diesen dann 2014 forcieren wird, verliert ein wichtiges Argument der Goldbullen an Bedeutung. Doch Analysten können sich irren und sie tun das auch ständig. Es gibt auch viele Gründe, die den Goldpreis wieder nach oben treiben können, wie eine neue Eskalation der Schuldenkrise, eine Ausweitung des Syrienkriegs usw. Zudem ist ein weiterer deutlicher Rückgang beim Goldpreis eigentlich nur denkbar, wenn der US-Dollar gleichzeitig unter Aufwertungsdruck kommt. Möglich ist das, es ist aber keineswegs sicher. In den letzten Tagen kam der US-Dollar sogar durch das überraschende Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank deutlich auf die Verliererstraße – und der Goldpreis erholte sich wieder etwas.
Fazit
Wer auf eine stärkere Preiserholung bei Gold hofft, sollte sich von dieser Hoffnung verabschieden, die Tendenz geht eher wieder nach unten. Notierungen unter 1.000 USD sind aber kurzfristig ebenfalls nicht zu erwarten, auch Goldman Sachs rechnet auf Sicht von drei oder sechs Monaten eher mit einer Seitwärtsbewegung beim Goldpreis. Chancen für Trader gibt es aber genug, denn die Volatilität wird hoch bleiben.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.