Neuseeländischer Dollar: Jetzt kaufen!?
Nach dem schlimmen Erdbeben in Christchurch im Februar 2011 senkte die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) den Leitzins ...
Werte in diesem Artikel
... auf ein Rekordtief von 2,50 Prozent. Dadurch sollte die Konjunktur gestützt und der Wiederaufbau in dem betroffenen Gebiet erleichtert werden. Allerdings hätte damals kaum ein Experte darauf gesetzt, dass der Leitzins auch noch nach 16 Monaten bei 2,50 Prozent liegt. In der abgelaufenen Woche ließen die Notenbanker den Leitzins aber zum elften Mal in Folge unverändert. Diesmal wurde das von den Experten allerdings einhellig erwartet. Womit der eine oder andere bislang aber schon rechnete, war die Möglichkeit einer weiteren Zinssenkung in den nächsten Monaten. Der Gegenwind durch eine schwächelnde Weltkonjunktur und durch die Eurokrise könnte auch die neuseeländische Wirtschaft ausbremsen.
Handeln Sie Währungspaare wie EUR/NZD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Keine weitere Zinssenkung
Diese Gefahr sieht auch der Chef der RBNZ Alan Bollard, dennoch ließen seine Kommentare zum Zinsentscheid den Schluss zu, dass die Notenbanker nicht an eine weitere Zinssenkung denken. Die Inflationsrate würde dies eigentlich erlauben, denn sie liegt mit gut einem Prozent nicht nur am unteren Ende des Zielkorridors der Notenbank, sondern auch auf dem tiefsten Stand seit 1999. Aber Bollard sieht die Binnenkonjunktur als relativ robust an und hält daher offenbar eine weitere geldpolitische Lockerung nicht für nötig. An den Futuresmärkten wurden prompt die Wetten auf eine Zinssenkung zurückgefahren. Mit einer Zinserhöhung ist aber vor Anfang 2013 ebenfalls nicht zu rechnen. Und wenn die Weltkonjunktur schwach bleibt, kommt es möglicherweise auch erst später dazu. Jedenfalls erhielt der Neuseeländische Dollar nach der Notenbanksitzung Auftrieb. Der wurde noch verstärkt, nachdem EZB-Chef Draghi die Spekulationen über eine offensivere Krisenpolitik der europäischen Notenbank anheizte. Denn das sorgte für eine steigende Risikofreude an den Märkten und die hilft in der Regel auch dem „Kiwi“.
NZD/USD vor Bruch eines wichtigen Widerstands
NZD/USD hat nach dem erneut erfolgreichen Test der Unterstützung bei 0,7850 USD am Freitag auch den wichtigen Widerstand bei 0,8050 USD überwunden. Damit hat der Wechselkurs nicht nur den höchsten Stand seit Anfang Mai markiert, sondern auch den seit März bestehenden Abwärtstrend gebrochen. Weitere Kursgewinne bis 0,8300 USD dürften nun die Folge sein. Im Wechselkurs EUR/NZD wird der Aufwertungsdruck auf den Kiwi durch die Erholung des Euros gemildert. EUR/NZD könnte aber durchaus auf ein neues Rekordtief von 1,5000 NZD fallen. Insgesamt ist aber das Abwärtsrisiko bei EUR/NZD inzwischen begrenzt.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.